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Zu den Wortarten, die Ihr Kind in der Grundschule kennenlernt, gehören die Pronomen. Erfahren Sie, wie Ihr Kind nicht nur die praktische Anwendung, sondern auch den theoretischen Hintergrund dieser Wortart versteht.
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Wortarten für Kinder: So erkennt Ihr Kind Pronomen sicher

Wortarten verstehen und anwenden

Zu den Wortarten, die Ihr Kind in der Grundschule kennenlernt, gehören die Pronomen. Da sie ein wichtiger Bestandteil einer abwechslungsreichen Ausdrucksweise sind, nutzt Ihr Kind sie beim Formulieren und Schreiben bereits automatisch. Hier erfahren Sie, wie Ihr Kind nicht nur die praktische Anwendung, sondern auch den theoretischen Hintergrund dieser Wortart versteht. 

Expertenrat von 
Dipl.-Päd. Uta Reimann-Höhn, Lern- und Erziehungsexpertin

Pronomen = „Fürwörter“

Die Pronomen lernt Ihr Kind in der Grundschule zunächst unter dem Ausdruck „Fürwörter“ kennen. Sie sind selbstständige Satzglieder, die stell - vertretend für ein Nomen (Hauptwort) oder eine Nomen-Gruppe eingesetzt werden können. Dabei funktioniert das Benutzen eines Pronomens immer nur in zwei Schritten.

1. Schritt: Verwendung eines Nomens.
Beispiel: Vielen Kindern schmeckt Senf nicht.

2. Schritt: Ersetzen des Nomens durch ein Personalpronomen.
Beispiel: Er ist ihnen zu scharf. Würde in einem Text nur der zweite Satz vorkommen, wäre nicht klar, was mit dem Pronomen Er gemeint ist (siehe Tabelle 1).

Pronomen müssen dekliniert werden

Da die Pronomen oder Fürworter die Aufgabe haben, Hauptwörter in jedem Fall zu vertreten, müssen sie auch dekliniert werden. Das Pronomen, welche das Hauptwort ersetzt, sieht also nicht immer gleich aus (siehe Tabelle 2).

So üben Sie mit Ihrem Kind Pronomen erkennen und anwenden

Wählen Sie einen kurzen Text aus dem Lieblingsbuch Ihres Kindes aus. Scannen Sie die Seite ein und entfernen Sie anschließend am PC alle Pronomen. Nun drucken Sie den Text aus. Ihr Kind soll die Lücken im Text wieder ausfüllen.

Beispieltext

„__________ habe für den Freischwimmer geübt“, sagt Sophia. „__________ hast alles richtig gemacht“, meint der Schwimmlehrer. Dann gibt __________ Sophia ihr Abzeichen. „__________ ist toll geschwommen!“, rufen die Kinder aus ihrer Klasse. „Ja, das hat __________ gut gemacht“, lobt der Lehrer. Dann machen alle Kinder ein Wettschwimmen, __________ jubeln und winken.

  • Lösung Beispieltext: Ich, Du, er, Sie, sie, sie

Mein Tipp! Eins nach dem anderen

Ihr Kind sollte auf keinen Fall mehrere Pronomen-Arten gleichzeitig lernen. Konzentrieren Sie sich zunächst auf eine Pronomen-Variante. Erst wenn Ihr Kind diese sicher beherrscht, können Sie eine weitere Pronomen-Art hinzunehmen.

Tabelle 1: Das sind die wichtigsten Pronomen

NamePronomenAufgabe
Personalpronomenich, du, er, sie, es, wir, ihr, sieersetzt Gegenstände oder Personen
Possessivpronomenmein, dein, sein/ihr/sein, unser, euer, ihrzeigt einen Besitz an
Demonstrativ-
pronomen
dieser/diese/dieses, jener/jene/jenes,
solcher/solche/solches,
derselbe/dieselbe/dasselbe
heben etwas oder jemanden hervor,
weisen auf etwas oder jemanden hin
Indefinitpronomenjemand, niemand, etwas, nichts, alle,
jeder, kein, manche, mehrere, etliche,
man, irgendjemand
wird verwendet, wenn man eine Person
oder einen Sachverhalt nicht genauer
bestimmen kann oder will bzw. wenn man
verallgemeinern möchte
Relativpronomender/die/das, welcher/welche/welchesist ein bezügliches Fürwort;
damit wird ein Nebensatz eingeleitet
Interrogativ-
pronomen
wer, was, welcher, wem, wen, wessenersetzen im Fragesatz das Nomen,
nach dem gefragt wird
Reflexivpronomenmich/mir, dich/dir, uns, euch, sichbeziehen sich immer auf das Subjekt

 

Tabelle 2: Pronomen müssen dekliniert werden

FallFrage zum Kasus (Fall)Oma liebt Opa.Art
NominativWer kennt ihn schon ewig?Sie kennt ihn schon ewig.Personalpronomen
GenitivWessen Lachen liebt sie?Sie liebt sein LachenPossessivpronomen
DativWas liebt er?Sie schenkt ihm täglich Pralinen, die er liebt.Relativpronomen
AkkusativAuf wen will sie nicht verzichten?Sie will nicht auf ihn verzichten.Personalpronomen

 

 

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