Besser schlafen: So lernt Ihr Kind im eigenen Bett zu schlafen

Finden bei Ihnen nächtliche Wanderungen statt, und Ihr Kind quetscht sich Nacht für Nacht in Ihr Bett um bei Ihnen zu schlafen? Wenn Sie etwas daran ändern wollen, bietet Ihnen dieser Beitrag bewährte Praxistipps mit denen Ihr Kind lernt, allein im eigenen Bett zu schlafen. 

Inhaltsverzeichnis

Tipps wie Kinder besser schlafen

In unserer Gesellschaft ist es üblich, dass Kinder im eigenen Bett im Kinderzimmer schlafen. In vielen Kulturen hingegen schlafen Babys und Kleinkinder ganz selbstverständlich in den ersten Lebensjahren bei den Eltern. Ob Sie Ihr Kind bei sich im Elternbett schlafen lassen wollen, entscheiden alleine Sie! Wenn es weder Sie noch Ihren Partner stört, dass Ihr Kind bei Ihnen übernachtet, dann gibt es überhaupt keinen Grund, etwas daran zu ändern. Falls Sie oder Ihr Partner sich jedoch gestört fühlen und/oder mit Kind im Bett schlechter schlafen, sollten Sie Ihr Kind sanft, aber beharrlich (wieder) daran gewöhnen, in seinem eigenen Bett zu schlafen. In manchen Fällen ist es allerdings ratsam, etwas nachsichtiger zu sein: etwa dann, wenn Ihr Kind vermutlich nachts seine „Kuscheleinheiten“ nachholt, die tagsüber zu kurz gekommen sind, z. B. nach der Geburt eines Geschwisterchens.

So helfen Sie Ihrem Kind bei der Gewöhnung an das eigene Bett

Bevor Sie Ihr Kind aus dem Schlafzimmer ausquartieren, sollten Sie sich selbst fragen: Will ich das wirklich oder habe ich das Gefühl, dass das mein Kind überfordert und es dann vielleicht unter Ängsten leiden wird? Nur wenn Sie den „Auszug“ guten Gewissens und voll überzeugt durchführen, werden Sie Ihrem Kind so viel Sicherheit vermitteln können, dass es tatsächlich spürt: Mami und Papi ist es ernst. Die trauen mir zu, dass ich allein im Kinderzimmer schlafen kann. Das erleichtert Ihrem Kind die ganze Situation. Wenn Sie selbst noch schwanken, sollten Sie den Umzug ins Kinderbett eventuell noch etwas verschieben.

Ist der Entschluss gefasst, gehen Sie am besten so vor: Erklären Sie Ihrem Kind, was Sie von ihm möchten. Kündigen Sie ihm an, dass Sie sich von ihm wünschen, dass es ab jetzt in seinem eigenen Bett schläft. Damit es sich nicht abgeschoben vorkommt, können Sie ihm erklären, dass im Elternbett für drei einfach zu wenig Platz ist und keiner dann gut schlafen kann. Versuchen Sie es zu motivieren: „Du bist doch jetzt schon so groß, dass du in deinem eigenen Bett schlafen kannst.“ Auch ein Bilderbuch zum Thema kann Ihr Kind unterstützen.

  • Mein Tipp: Auch Katharina im Bilderbuch „Jetzt wird aber geschlafen! Oder: Wie die Schlummermaus hilft zu schlafen!“ von Bärbel Spathelf und Susanne Szesny (mit Plüsch- Schlummermaus; Albarello 2000; 32 Seiten; für Kinder ab ca. drei Jahren) kommt nachts zu den Eltern ins Bett. Doch mit der Schlummermaus, die ihr die Angst im Dunkeln nimmt, schafft sie es, in ihrem eigenen Bett zu schlafen.

Schaffen Sie Anreize für Ihr Kind

Sie können z. B. mit kleinen Belohnungen arbeiten und Ihrem Kind in den ersten fünf oder zehn Nächten für jede Nacht, die es in seinem eigenen Bett verbracht hat, einen oder zwei Leuchtsterne schenken, die es über oder neben sein Bett kleben kann. Diese ungiftigen Sterne leuchten nach dem Auslöschen des Lichtes im Dunkeln noch etwas nach. Oder Sie geben ihm eines der Kissen aus Ihrem Bett, das so schön nach Mama und Papa riecht, plus einen neuen Überzug dafür mit dem Lieblingsmotiv Ihres Kindes. Oder Sie schenken Ihrem Kind ein „Beschütz-mich-Tier“ oder einen Schutzengel. Diese können Ihr Kind nachts bewachen und beschützen.

Bieten Sie Ihrem Kind Kuschelalternativen an

Ihr Kind soll sich ja nicht weniger geliebt vorkommen, sondern nur seine Kuscheleinheiten zu einer anderen Zeit erhalten. Jetzt ist ein liebevolles Abendritual besonders wichtig. Sie können Ihr Kind auch einladen, sich morgens noch ein wenig im Elternbett an Sie anzukuscheln oder am Sonntagmorgen eine Kissenschlacht zu machen.

Bringen Sie Ihr Kind in den ersten Nächten konsequent in sein eigenes Bett zurück

Jedes Mal, wenn es im Schlafzimmer auftaucht, sollten Sie es ruhig, aber bestimmt an die Hand nehmen und zu seinem Bett zurückführen. Dort decken Sie es zu und geben ihm noch einen Gute-Nacht- Kuss, bevor Sie sich wieder ins Schlafzimmer zurückziehen. Dabei kann es anfangs vorkommen, dass Sie im 5-Minuten- Takt mit Ihrem Kind über den Flur wandern! Bitte nicht gleich aufgeben – die Situation entspannt sich schnell wieder.

  • Mein Tipp: Wenn Ihr Kind nachts unbemerkt ins Schlafzimmer schleicht, können Sie sich eine „Alarmanlage“ bauen. Binden Sie z. B. eine Glocke an die Türklinke oder stellen Sie ein paar leere Blechdosen mit Plastikdeckel, die Sie mit einigen Steinen füllen, innen vor die Schlafzimmertür. Dann sind Sie gewarnt, wenn Ihr kleiner „Gast“ erscheint und können ihn ins eigene Bett zurückbringen.

Lassen Sie Ausnahmen zu

Ist Ihr Kind krank oder hat es ganz offensichtlich Angst bzw. einen Alptraum, braucht es Ihre Nähe ganz besonders. Dann sollten Sie ihm erlauben, ausnahmsweise zu Ihnen ins Bett zu schlüpfen oder sogar die ganze Nacht bei Ihnen zu schlafen.