So helfen homöopathische Mittel bei ADHS

Nicht jedes unruhige oder unkonzentrierte Kind leidet gleich unter einem Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS). Trotzdem kann der Alltag mit einem unruhigen und zappligen Kind für Eltern und Kind nervenaufreibend sein. Hier können homöopathische Mittel helfen. 
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homöopathische Mittel bei ADHS

Ist Ihr Kind unruhig, ungeduldig, stimmungslabil und hat es Schwierigkeiten, sich an sinnvolle Regeln und Grenzen zu halten, helfen manchmal schon mehr Verständnis und einige Änderungen im Familienalltag, um die Situation zu entspannen: Nehmen Sie sich bewusst jeden Tag ausreichend Zeit für Ihren kleinen Wirbelwind.

Optimieren Sie den Alltag, bevor Sie zu homöopathischen Mitteln greifen

  • Geben Sie Ihrem Kind mindestens einmal täglich die Gelegenheit, sich richtig auszutoben!
  • Loben Sie mehr und schimpfen Sie weniger. Klappt etwas, das Ihrem Kind sonst eher schwer fällt (und wenn es nur das Aufhängen der Jacke an der Garderobe ist), sollte Sie das sofort erfreut bemerken. Geht hingegen etwas schief, sollten Sie nicht schimpfen, sondern Ihr Kind anleiten, Ihnen zu helfen, das Malheur zu beseitigen.
  • Strukturieren Sie Ihren Alltag stärker. Zappelphilippe profitieren von festen Zeiten (z. B. für die Mahlzeiten, fürs Schlafengehen und Aufräumen). Rituale helfen dabei, etwa die Gute-Nacht-Geschichte vor dem Einschlafen.
  • Seien Sie konsequent, auch wenn es nicht immer leicht ist. Bleiben Sie, auch wenn zum wiederholten Mal etwas nicht geklappt hat, möglichst freundlich im Ton, aber hart in der Sache. Bleiben Sie in der Nähe, bis Ihr Kind Ihren Anweisungen Folge geleistet hat.
  • Achten Sie auf gesunde Ernährung. Versuchen Sie, Zucker und Weißmehlprodukte zu reduzieren, und bringen Sie mehr Vollkornbrot, -nudeln und -reis auf den Tisch. Bereiten Sie das Familienessen möglichst frisch zu: mit viel Gemüse, wenig Fleisch und viel Fisch.
Mein Tipp
Damit Ihr Kind mehr Gesundes isst, stellen Sie am besten täglich einen Teller mit  mundgerecht geschnittenem Obst und Gemüse in Reichweite auf. 

So dosieren Sie homöopathische Mittel bei ADHS richtig

Geben Sie das passende Mittel (siehe Flussdiagramm und Übersicht) in der Potenz D12, morgens und abends je fünf Globuli oder eine Tablette (Ausnahme: Sulfur, davon nur eine Gabe abends). Bitte geben Sie Ihrem Kind nicht mehrere homöopathische Mittel hintereinander, falls das erste Mittel nicht gewirkt hat. Suchen Sie spätestens dann einen Homöopathen auf, wenn zwei Mittel keine Besserung gebracht haben.In den meisten Fällen ist bei ADHS eine Konstitutionsbehandlung erforderlich, um wirklich langfristig eine Besserungzu erzielen. Diese kann nicht in Eigenregie, sondern nurvon einem erfahrenen Homöopathen durchgeführt werden.

Auch ein homöopathisches Komplexmittel kann bei ADHS helfen

Viele Eltern sind in der Wahl des Mittels nicht ganz sicher und bevorzugen deshalb ein homöopathisches Komplexmittel, das mehrere der oben genannten Mittel enthält. Ein entsprechendes Präparat ist beispielsweise Zappelin® N (zugelassen für Kinder ab einem Jahr). Es enthält und decktdamit folgende Symptome ab:
  • Chamomilla D12: unruhig, ungeduldig, trotzig, schnippisch
  • Kalium phosphoricum D6: die leichteste Aufgabe scheint zu schwer zu sein, sehr nervös
  • Staphisagria D12: nervöse Beschwerden mit deutlicher Reizbarkeit
  • Valeriana D6: Überempfindlichkeit, Stimmungsschwankungen, reizbar
Dosierung: Kinder ab einem bis fünf Jahre erhalten
  • bis 3-mal täglich 2 Globuli, Kinder ab sechs bis 11 Jahre
  • bis 3-mal täglich 3 Globuli. Bessern sich die Beschwerden,
können Sie die Einnahmehäufigkeit reduzieren und das homöopathische Mittel dann immer wieder phasenweise absetzen. Verschlechtern sich die Symptome Ihres Kindes, sollten Sie Rücksprache mit dem Arzt halten. Ist auch nach sechs Wochen noch keine Besserung eingetreten, können Sie das Mittel absetzen.

Das richtige homöopathische Mittel bei ADHS

Agaricus: Kind ist überlebendig, ruhelos, fahrig, kann nicht still sitzen, lässt alles fallen, ist „hibbelig“; wird umso „hibbeliger“, je mehr Aufgaben anstehen; nervöse Tics und Muskelzuckungen (z. B. Lidzucken); ist unkonzentriert und kann sich nichts merken; spricht undeutlich; Besserung durch Bewegung im Freien; ungeschicktes, unfallgefährdetes Kind, das Gefahren nicht richtig einschätzen kann.Argentum nitricum: Kind wirkt hektisch und gehetzt; ängstlich, überhastetes, impulsives Verhalten, erledigt alles in Eile; großes Verlangen nach Süßem.Coffea arabica: überdreht, unruhig, erregt und „hellwach“ wie nach zu viel Kaffee; kann nicht abschalten undnur schwer einschlafen; übersprudelnd vor Ideen; Herzklopfen;Folge von Aufregung.Kalium bromatum: ständige motorische Unruhe vor allem der Hände mit Zappeln, Nesteln und Zupfen an Kleidung oder Gegenständen; nächtliche Ängste, Schlafstörungen,nächtliches Zähneknirschen, Nachtschreck; Unruhebessert sich, wenn das Kind beschäftigt ist.Kalium phosphoricum: hat Angst, eine gestellte Aufgabe nicht zu schaffen, ist ängstlich, unkonzentriert und vergesslich;bekommt Kopfschmerzen nach geistiger Beschäftigung,schwitzt nach der geringsten Anstrengung.Lycopodium clavatum: in der Familie und unter Freunden oft kleiner „Diktator“, bei Fremden eher zurückhaltendes Verhalten, ehrgeizig, verträgt keinen Widerspruch;mangelnde Konzentration, kann sich nichts merken, Schulkindermachen viele Schreib- und Flüchtigkeitsfehler;braucht häufig etwas zu essen, starkes Verlangen nachSüßem; typisch: gebeugte Haltung, hochgezogene Schultern,schlanker Oberkörper; war früher häufig Daumenlutscher.Nux vomica (neue Bezeichung Strychnos nux vomica): ehrgeiziges Kind, das oft „das große Wort führt“ und keinen Widerspruch duldet; schlechter Verlierer; wird schnell wütend und ist oft an Rangeleien beteiligt; ist seelisch wie körperlich angespannt und neigt häufig zu Bauchkrämpfen, Blähungen und Verstopfung; in der Vorgeschichte oft komplizierte Geburt.Phosphorus: ist schnell abgelenkt, kann nicht bei der Sache bleiben, kann sich nicht alleine beschäftigen, in derSchulzeit oft der „Klassenkasper“; schon kleine Ereigisse (z. B.Überraschung,Aufregung) bringen das Kind aus dem seelischenund körperlichen Gleichgewicht; sehr lebhafte Fantasie,erschrickt bei Geräuschen, sehr feinfühlig und mitfühlend.Rhus toxicodendron (neue Bezeichung Toxicodendron quercifolium): Kind ist ständig in Bewegung, kann nichtruhig bleiben, wälzt sich auch im Bett hin und her, bleibt nichtim Bett; Verschlimmerung nachts, nächtliche Ängste.Tarantula: extreme motorische Unruhe, Kind steht wie unter Zwang, sich zu bewegen; überempfindlich gegenüberallen Sinnesreizen (etwa Geräuschen, Gerüchen), mag nichtberührt werden; Musik und Rhythmus bessern die Unruhe;plötzliche Stimmungswechsel und Launen, unzufrieden;muss sich ständig beschäftigen oder herumlaufen.Stramonium (neue Bezeichung Datura stramonium): kann richtig „aufdrehen“ und beißt, spuckt, schlägt oder zerstört dann Gegenstände; hat Angst in der Dunkelheit und vor dem Alleinsein, will nicht allein zuhause bleiben, oft Angst vor Hunden oder vor Wasser; nachts oft Alpträume, Nachtschreck oder Zähneknirschen.Sulfur: hat „Energie ohne Ende“; kleiner Besserwisser, der schnell zornig wird, wenn es nicht nach seinem Kopf geht;kann sich nur schwer an Regeln und Grenzen halten, ist unordentlichund schlampig; impulsives, oft auch aggressivesVerhalten; oberflächlicher, unruhiger Schlaf, will gerne zuden Eltern ins Bett; neugieriges, nicht nachtragendes Kind;Sammelleidenschaft, kann alles noch gebrauchen; hat oftbesonders rote Lippen und trockene, schuppige Haut, dieunangenehm riecht, sowie Juckreiz; ist nicht selten nachkomplizierter Schwangerschaft oder als Frühgeburt zur Weltgekommen.Valeriana officinalis: nervöses, überempfindliches, unruhiges Kind mit ausgeprägten Stimmungsschwankungen,das von einer Minute zur anderen von „himmelhochjauchzend“ nach „zu Tode betrübt“ wechseln kann;reizbar und nervös, schläft schlecht.Zincum metallicum: ständige Unruhe, kann sich nicht stillhalten, vor allem Unruhe in den Beinen; überempfindlichgegen Sinneseindrücke; schwaches Gedächtnis;Unzufriedenheit mit ständigem Jammern und Nörgeln;Verschlimmerung der Beschwerden, wenn Mahlzeiten ausgelassenwerden.