Was tun, wenn ein Kind extrem schüchtern ist?

von Sylvia W.

Sehr geehrte Damen und Herren,

unser Sohn Thorben geht seit Juni 2004 in den Kindergarten und wird im April vier Jahre alt. Leider ist er im Kindergarten noch nicht ganz „angekommen“. Morgens, wenn ich ihn in den Kindergarten bringe, freut er sich noch. Wenn wir das Gebäude betreten, ist er wie ausgewechselt. Er ist dann sehr in sich gekehrt und spricht mit niemandem, weder mit Kindern noch mit den Erzieherinnen. Wenn ich ihn animiere, sich z. B. an den Tisch zu setzen und mit den anderen Kindern zu malen, wehrt er dieses sofort ab. Es ist sehr schwierig, an ihn ranzukommen. Trifft er beim Spaziergang ein Kind aus dem Kindergarten, das schon von Weitem seinen Namen ruft, will er sich mit irgendetwas ablenken, nur um nicht antworten zu müssen. In unserem Neubaugebiet sind viele Kinder auf der Straße und spielen. Unser Sohn ist nicht in der Lage hinzugehen und mitzuspielen. Er spielt lieber für sich im Garten. Wie kann ich ihm helfen, damit der „Knoten“ platzt? Sollte ich mit ihm zu einem Kinderpsychologen gehen? Wir wissen keinen Rat.

Antwort von: Dr. med. Andrea Schmelz

Liebe Sylvia,

es gibt Kinder, die sich sehr gut selbst beschäftigen können und die zurückhaltender und schüchterner als andere sind. Wenn Ihr Sohn eines dieser Kinder ist, braucht er natürlich mehr Zeit, um mit anderen Kindern – noch dazu in einer Gruppe – „warm zu werden“. Ich nehme an, dass Ihr Sohn altersgemäß entwickelt ist, sich sprachlich zu Hause gut ausdrücken kann und auch gut hört. Sollte dies nicht der Fall sein, könnte er sich anderen Kindern unterlegen fühlen, Hänseleien fürchten und deshalb den Kontakt meiden.Wenn es diesbezüglich Verdachtsmomente gibt, sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt sprechen, der dann eine weiterführende Diagnostik veranlassen wird. Außerdem sollten Sie sich immer wieder mit den Erzieherinnen austauschen, welche Fortschritte Thorben macht und wie Sie ihm helfen können. Morgens wäre es gut, wenn er einer der ersten im Kindergarten ist, denn dann ist es für ihn leichter, mit einem der wenigen anderen Kinder Kontakt aufzunehmen und schon ein Spiel zu beginnen. Fragen Sie im Kindergarten nach, ob es ein Kind in der Gruppe gibt, mit dem Thorben öfter spielt und das ihm sympathisch ist (möglichst ein eher ruhiges Kind!). Das können Sie dann zu sich nach Hause einladen. In der gewohnten Umgebung und als „Herr der Spielzeuge“ hat Thorben einen Heimvorteil. Er traut sich dann vermutlich eher, mit dem anderen Kind zu spielen. Auf einen Termin beim Kinderpsychologen müssen Sie oft sehr lange warten. Vielleicht hilft Ihnen auch eine kostenlose Beratung in der nächsten Erziehungsberatungsstelle (Adresse der nächstgelegenen psychologischen Beratungsstelle im Internet unter www.bke.de/ratsuchende.htm) weiter. Dort bekommen Sie schneller einen Termin.

Ich hoffe, der eine oder andere Ratschlag hilft Thorben weiter!

Herzliche Grüße Ihre Andrea Schmelz

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