Wie lernt ein Baby alleine einzuschlafen?

von Claudia R.

Hallo, liebe Frau Dr. Schmelz, unsere Tochter Luisa (8,5 Monate) ist vor einem Monat in ihr Kinderzimmer umgezogen, was zunächst kein Problem war. Doch seit drei Wochen will sie abends nicht mehr einschlafen. Seitdem gehe ich mehrmals aus dem Kinderzimmer, aber sie weint immer jämmerlich. Ich setze mich dann neben ihr Bett und singe ihr 15 bis 20 Minuten lang etwas vor, bis sie sich beruhigt hat und einschläft. Ich vermeide es, sie zu viel zu streicheln, und nehme sie auch nicht aus dem Bettchen heraus. Ich habe versucht, das Licht an oder die Türe offen zu lassen, aber das hat nichts genutzt. Was kann ich tun, dass Luisa wieder ohne zu weinen einschläft? Ich habe schon von der Checking-Methode gehört, aber ist Luisa dafür nicht noch zu klein?

Antwort von: Dr. med. Andrea Schmelz

Liebe Claudia,

Schlafprobleme sind im zweiten Lebenshalbjahr selbst bei Kindern, die zuvor problemlos eingeschlafen sind, relativ häufig. Die Kinder machen in diesem Alter rasante geistige und motorische Fortschritte, die verarbeitet werden müssen, und natürlich stellen sich auch erste Trennungsängste ein. Ich bin wie Sie der Meinung, dass Luisa noch zu klein dafür ist, als dass sie nach der Checking-Methode mit kontrolliertem Schreien alleine einschlafen lernen sollte. Was das abendliche Sitzen vor dem Bettchen betrifft, so empfehle ich Ihnen die „Stuhl-Methode“, mit der Sie es schaffen, Ihre Tochter ganz behutsam an das Alleine-Einschlafen zu gewöhnen:

  • Legen Sie Luisa wach ins Bett.
  • Erklären Sie ihr, dass sie nicht allein ist und Mama bzw. Papa bei ihr bleiben, bis sie eingeschlafen ist. Dann werden Sie hinausgehen, aber immer wieder nach ihr sehen kommen. Auch wenn Luisa die Erklärung noch nicht richtig versteht, wird sie bald wissen, worum es geht. 
  • Dann ruhig auf einem Stuhl direkt neben dem Bett Platz nehmen, jedoch nicht mit Ihrem Kind reden oder spielen. Oder stellen Sie ein Gästebett ins Zimmer und legen Sie sich dort hin. Tun Sie dann so, als schliefen Sie schon.
  • Kündigen Sie Luisa an, dass Sie hinausgehen, wenn sie nicht liegen bleibt oder anhaltend schreit, denn dann können Sie selbst ja auch nicht schlafen. Handeln Sie gegebenenfalls auch entsprechend!
  • In den folgenden Nächten langsam den Abstand des Stuhls oder Gästebetts vom Kinderbett erhöhen. Dann für kurze Zeit sogar ganz hinausgehen und von selbst (auch wenn Luisa nicht schreit) wieder nachsehen kommen. In den nächsten Nächten die Zeitspanne zwischen Hinausgehen und Nachsehen weiter erhöhen.
  • Lassen Sie ruhig die Kinderzimmertüre auf und das Licht im Flur an, das vermittelt Luisa zusätzlich das Gefühl, nicht alleine zu sein.

Ich hoffe, dass Luisa bald wieder ohne Weinen einschläft!

Herzlichst Ihre Andrea Schmelz

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