Burnout: So lassen Sie Stress nicht an sich heran!
Beruf und Familie
Stress und Burnout: Weit verbreitete Volkskrankheiten
Vier von fünf erwachsenen Deutschen aller Altersstufen leiden unter Stress. Stress ist Gift für das Herz, das ist allgemein bekannt. Die meisten Herzinfarkte passieren denn auch am Montagvormittag, da viele nach einem eher ruhigen Wochenende plötzlich wieder voll in den Alltagsstress eintauchen müssen. Wie stark Stress unser Leben bedrohen kann, zeigt eine neuere Langzeitstudie, die an 1.000 erwachsenen Männern durchgeführt wurde. Dabei stellte sich heraus: Wer innerhalb eines Jahres drei oder mehr besonders stressigen Situationen ausgesetzt war (z. B. Unfall oder Tod des Partners, Arbeitsplatzverlust, Hochzeit, Scheidung, Umzug), hatte in den darauffolgenden 30 Jahren ein um 50 % höheres Risiko zu sterben als jemand, der weniger Stress ausgesetzt war. Ruheständler sind zwar nicht mehr in die tägliche Arbeitsmühle eingespannt, dennoch ist der Stress auch bei ihnen allgegenwärtig. Bei ihnen handelt es sich meist um andere Stressoren als zu Berufszeiten, die aber dennoch ebenso belastend sind: Ärger mit Ämtern und Versicherungen, finanzielle Konflikte, das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, oder gesundheitliche Probleme bauen Druck auf und belasten sowohl die Psyche als auch die Organe. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über gesundheitliche Stressfolgen und deren Vermeidung erfuhr Elternwissen von Professor Louise Dejak, eine Ärztin, die sich in den Vereinigten Staaten als Stress-Spezialistin einen Namen gemacht hat. Die aktuellen Erkenntnisse darüber, was Stress in unserem Organismus bewirkt und was Sie selbst dagegen tun können, habe ich für Sie in der Übersicht zusammengestellt.Burnout: So finden Sie heraus, ob Sie unter chronischem Stress leiden
Typische Anzeichen dafür, dass Sie es etwas langsamer angehen lassen sollten, sind leichte Reizbarkeit, schlechte Laune, ständige innere und äußere Unruhe, schlechter, wenig erholsamer Schlaf sowie deutlich spürbarer bzw. erhöhter Herzschlag.
Ihre Verteidigungsstrategien gegen Stress
1. Stressprävention: Lernen Sie, sich besser zu organisieren
Stress tritt immer dann auf, wenn wir uns überfordert fühlen nach dem Motto „24 Stunden pro Tag sind nicht genug für das, was ich alles schaffen muss“. Versuchen Sie, Ihr Leben neu zu organisieren. Teilen Sie Ihren Tag ein, notieren Sie Ihre Aktivitäten und Verpflichtungen in einem Tageskalender, oder kleben Sie gelbe Zettel an Ihren Kühlschrank. Schaffen Sie sich Freiräume, etwa eine Stunde am Tag, die Sie sich selbst widmen, in der Sie das tun, was Ihnen Spaß macht, und bei dem Sie sich von niemandem stören lassen.
2. Bitten Sie um Hilfe, um sich vor Stress zu schützen
Über Jahre hinweg eingefahrene Verhaltensweisen kann man nicht von heute auf morgen ablegen, etwa eine stressbedingt falsche Ernährungsweise. Hier kann ein Ernährungsberater Ihnen Hilfestellung leisten. Ärztliche Hilfe sollten diejenigen in Anspruch nehmen, bei denen Stress zu einer Depression geführt hat. Bitten Sie einen Vertrauten, Ihnen zu helfen, wenn Sie mit einer Situation oder einer Aufgabe nicht zurechtkommen. Lassen Sie sich nicht von Umständen oder anderen Menschen beherrschen, sondern übernehmen Sie in Ihrem Leben wieder das Kommando!
3. Burnout-Prophylaxe: Schreiben Sie Ihre Stressmacher auf
Schreiben Sie die Dinge, die Sie belasten und in Ihrem Kopf herumspuken, in ein Notizbuch. Oft werden die Probleme dadurch kleiner oder verschwinden ganz, zumindest aber erscheinen sie weniger unüberwindlich und zeigen oft verblüffend einfache Lösungswege auf.
4. Schlafen Sie 8 Stunden gegen den Stress
Im Schlaf regenerieren sich unsere Körperzellen, und zwar alle. Wer zu wenig schläft, darf nicht erwarten, dass seine Bemühungen, den Stress zu besiegen, von Erfolg gekrönt sein werden.