Erste Hilfe für Kinder bei Wunden und kleinen Verletzungen

Beulen, Wunden und kleinere Verletzungen sind bei Kindern an der Tagesordnung. Damit der Schmerz rasch nachlässt und alles gut verheilt, haben wir hier die besten Erste-Hilfe-Mittel zur schnellen Wundversorgung für Sie zusammengestellt. Plus: zwei große Übersichtstabellen für die erste Hilfe mit Homöopathischen Mitteln bei Kindern.  

Inhaltsverzeichnis

Erste Hilfe für Kinder

Hat sich Ihr Kind eine Verletzung, ist oft der Schreck größer als der Schmerz. Trösten Sie Ihr Kind, nehmen Sie es in den Arm und singen Sie „Heile, heile Segen“. Das reicht bei vielen kleinen Verletzungen schon aus, um alles vergessen zu machen. Blutet es auch nur wenige Tröpfchen, brauchen viele Kinder als sprichwörtliches Trostpflaster noch ein Kinderpflaster. Ist Ihr Kind gestürzt, empfiehlt sich der Folgende Sturz-Check.

Erste Hilfe bei Kindern: Sturz-Check

Tasten Sie Ihr Kind nach einem Sturz ab, um keine Verletzung zu übersehen. Halten Sie sich an dieses Schema: Kopf nach Beule bzw. Wunde abtasten. Von links und rechts gegen die Schultern drücken: Schmerzen? Von oben auf jedes der beiden Schlüsselbeine drücken: Schmerzen? Beide Arme nacheinander abtasten, Kind beide Arme bewegen lassen. Mit Ihren beiden Händen den Brustkorb umfassen und etwas zusammendrücken: Schmerzen? Beide Beine nacheinander abtasten, Kind beide Beine bewegen lassen, nacheinander leicht in beide Großzehen zwicken: Gefühl vorhanden?

Schnelle Wundversorgung als erste Hilfe bei allen Verletzungen

1. Grundsätzlich gilt: Immer zuerst kühlen! Legen Sie eine Kühlkompresse auf oder haltenSie den betroffenen Körperteil (nichtbei blutenden Wunden!) in einen Eimeroder eine Schüssel mit kaltem Wasser.

Mein Tipp zur Wundversorgung 
Bewahren Sie eine Kühlkompresse grundsätzlich im Kühlschrank auf! 

2. Verletzten Körperteil hoch lagern, das stoppt die Blutung bzw. verhindert eine starke Schwellung.

3. Bei homöopathischen Mitteln liegen Sie mit Arnica D12 oder dem homöopathischen Komplexmittel Traumeel® S immer richtig. Geben Sie anfangs dreimal eine Tablette im Abstand von 10 Minuten, danach stündlich bis zweistündlich eine.

4. Ist Ihr Kind durch die Verletzung völlig panisch, starr vor Schreck oder hat es Angst, was nun mit ihm geschieht, helfen ihm Bach-Blüten-Notfalltropfen, sich wieder zu beruhigen. Geben Sie ihm einfach ein bis zwei Tropfen auf die Lippen oder in den Mund. Sie können die Gabe ggf. wiederholen. Seit kurzem gibt es sogar Notfall-Bonbons nach Dr. Bach.

5. Machen Sie bei geschlossenen Verletzungen einen Retterspitz-Umschlag. Retterspitz® äußerlich sollen Sie immerim Haus haben, da Umschläge damit (laut Packungsbeilage,eins zu eins mit Wasser verdünnt) nach meinerErfahrung außerordentlich wirksam sind. Retterspitz®äußerlich enthält unter anderem Arnika, Rosmarin undThymol (aus Thymian).

Kleines Einmaleins der ersten Hilfe bei Wundversorgung

Schürfwunden sind fast immer harmlos und bluten meist nur wenig. Ist die Wunde verschmutzt (Steinchen, Sand), können Sie sie mit kaltem Leitungswasser ausspülen oder größere Steinchen mit einer sauberen Pinzette entfernen. Zum anschließenden Desinfizieren empfiehlt sich Octenisept ®-Lösung. Bei stärker blutenden Wunden den betroffenen Körperteil hochhalten und mit einem sauberen Taschentuch einige Minuten auf die Wunde drücken. Ist die Blutung gestillt, können Sie ein Pflaster darauf kleben, das Sie allerdings schon bald wieder abnehmen oder zumindest täglich wechseln sollten, sonst droht eine Infektion. Kleinere Wunden heilen an der Luft am besten. Verzichten Sie (außer auf Anweisung des Arztes) am besten auf Salben oder Puder.

Das passende homöopathische Mittel zur Unterstützung der Wundheilung finden Sie in als Abonnent von „Gesundheit und Erziehung für mein Kind“ im unten folgenden Premiumteil.

Bitte denken Sie daran, dass Ihr Kind bei allen Wunden einen kompletten Tetanusschutz (also die Grundimmunisierung mit vier Impfungen) braucht .Hat Ihr Kind nicht alle Impfungen erhalten, gehen Sie bitte mit ihm zum Arzt.



Mein Tipp zur Wundversorgung 
Muss die Wunde genäht werden, sollten Sie den Arzt fragen, ob sie nicht auch geklebt werden kann (mit sterilen Pflasterstreifen oder Gewebekleber). Das erspart Ihrem Kind die Betäubungsspritze, geht schneller und oft sind sogar die Narben weniger hässlich. 

Wundversorgung: Verbrennungen sofort kühlen

Kühlen Sie den betroffenen Körperteil sofort 10 bis 20 Minuten lang unter fließendem laukalten Wasser (Temperatur 12 bis 20 Grad). Ist der Körper großflächig betroffen, können Sie ein Kindergartenkind in die Dusche stellen und lauwarm abbrausen. Dabei gilt die Faustregel: Je kleiner das Kind und je größer die Verbrennung, desto wärmer sollte das Wasser sein und desto kürzer sollten Sie kühlen, damit es nicht zu einer Unterkühlung kommt. Beenden Sie die Kühlung sofort, wenn Ihr Kind zu frieren beginnt! Schmerzlindernd wirkt eine Packung bzw. ein Umschlag mit Quark, Joghurt oder Buttermilch, die Sie aber nur anwenden dürfen, wenn die Haut nicht offen ist. Streichen Sie Quark oder Joghurt am besten kühlschrankkalt und messerrückendick auf die Haut oder legen Sie ein mit Buttermilch getränktes Baumwolltuch auf.

Wann müssen Sie zum Arzt?

Auch wenn Sie selbst mit homöopathischen Mitteln oder Hausmitteln behandeln wollen, sollten Sie in folgenden Fällen mit Ihrem Kind zum Arzt gehen: bei stark blutenden Wunden verschmutzten Wunden, Bisswunden oder Wunden mit Fremdkörper bei fehlendem Tetanusschutz (sollte immer mit dem Arzt geklärt werden, wenn Ihr Kind nicht alle empfohlenen Impfungen erhalten hat) Wunden über einem Zentimeter Länge Wunden oder Verbrennungen im Gesicht (wegen späterer Narbenbildung) Verbrennungen, die größer als eine Handfläche Ihres Kindes sind starken Schmerzen ausgedehnten Blutergüssen oder Schwellungen eingeschränkter Beweglichkeit oder ungewohnter Stellung von Gelenken oder Gliedmaßen vermindertem Gefühl in Armen oder Beinen.