Der Unterschied zwischen Grippe Symptomen und die einer Erkältung

„Schon wieder eine Grippe!“ Diesen Seufzer hört man von geplagten Eltern im Winter öfter. Meist hat das Kind aber glücklicherweise nur eine Erkältung, die nach einigen Tagen wieder vorbei ist. Erfahren Sie hier, wo die Unterschiede zwischen einer Grippe und einer Erkältung liegen und an welchen Symptomen Sie eine echte Grippe bei Ihrem Kind erkennen können. 

Inhaltsverzeichnis

Natürlich gesund

Kinderärzte sprechen von bis zu zwölf Infekten im Jahr, die ein Vorschulkind normalerweise durchmacht. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um sogenannte „grippale Infekte“, einfache Atemwegserkrankungen, die zwar unangenehm sind, aber in der Regel harmlos verlaufen. Im Volksmund werden sie häufig als „Grippe“ bezeichnet. Bei der echten Grippe oder Influenza handelt es sich jedoch um eine auch bei Kindern ernste Erkrankung, die in seltenen Fällen schwere Komplikationen zur Folge haben kann. In beiden Fällen sind Viren die Verursacher. Bei einem grippalen Infekt kommen eine Reihe von Erregern infrage, wie z.B. Rhino- oder Adenoviren. Wenn diese die Schleimhäute befallen, kratzt es häufig zuerst im Hals. Ein paar Tage später kommen dann die typischen Erkältungssymptome wie Schnupfen, Husten oder leichtes Fieber hinzu. Anders dagegen bei der Grippe. Hat sich Ihr Kind mit Grippe-Viren angesteckt, fühlt es sich sehr schnell ziemlich krank, und es kann bis zu zwei Wochen und länger dauern, bis es wieder richtig fit ist. Der bei der Erkältung so typische Schnupfen fehlt dagegen meist.

Wie steckt man sich mit Grippe an?

Die Übertragung der Grippeviren erfolgt wie bei Erkältungen durch direkten körperlichen Kontakt und wird durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen übertragen. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung dauert es etwa ein bis drei Tage. Der oder die Erkrankte ist bereits kurz vor dem Auftreten der ersten Grippe Symptome und nach deren Abklingen noch drei bis fünf Tage ansteckend.

An welchen Grippe Symptomen können Sie diese erkennen?

Die typischen Anzeichen einer echten Grippe sind:

  • plötzlich auftretendes Fieber bis über 40 °C
  • Schüttelfrost
  • starke Muskel- und Gliederschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • schmerzhafter, trockener Husten
  • Appetitlosigkeit
  • große Müdigkeit und ausgeprägtes Schwächegefühl Bei Säuglingen und Kleinkindern kann die Grippe völlig untypisch verlaufen.

Bei ihnen können auch

  • Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und/oder Erbrechen sowie
  • vermehrte Schläfrigkeit und ein
  • undefinierbarer Ausschlag im Vordergrund stehen.

Wegen ihres noch unausgereiften Immunsystems kommt es bei Kindern während einer Grippe nicht selten zu bakteriellen Infektionen wie z. B. Mittelohr-, Nebenhöhlen- oder Lungenentzündungen. Besonders bei Kleinkindern gefürchtet sind auch Pseudo-KruppAnfälle mit bellendem Husten und Luftnot. In sehr seltenen Fällen kann eine Grippe eine Entzündung des Herzmuskels oder Herzbeutels bzw. eine Hirnhautentzündung zur Folge haben.

Was Sie tun können, wenn Ihr Kind Grippe hat

Wenn es bei Ihrem Kind zu plötzlichem hohen Fieber und anderen der hier beschriebenen Grippe Symptome kommt, sollten Sie unbedingt den Kinderarzt aufsuchen. Wenn keine Komplikationen auftreten, können Sie Ihr Kind danach zu Hause weiterbehandeln. Nur in schweren Fällen ist eine Krankenhauseinweisung notwendig. Um die Grippe Symptome zu lindern und Komplikationen vorzubeugen, eignen sich die üblichen Haus- und Naturheilmittel gegen Erkältungen. Antibiotika sind nur bei schweren bakteriellen Komplikationen, wie z. B. einer Lungenoder Mandelentzündung, erforderlich. Ihr Kind sollte viel trinken, Ruhe halten und seine Kräfte schonen. Bei der Schwere der Krankheit bleiben die meisten Kinder auch freiwillig im Bett. Damit es nicht zu Rückfällen kommt, sollte es nur langsam wieder aktiv werden und auch nach Abfall des Fiebers noch einige Tage lang zu Hause bleiben. Achtung! Gehen Sie bitte umgehend erneut zum Arzt, wenn es Ihrem Kind auch nach einer Woche nicht besser geht sowie bei …

  • Fieber über 39,5 °C
  • starken Ohren- oder Halsschmerzen
  • Atembeschwerden oder schmerzhaftem Husten
  • erneutem Fieber, obwohl es schon abgeklungen war
  • steifem Nacken, Schläfrigkeit, Übelkeit oder Erbrechen bis zu einer Woche nach der Erkrankung

Soll ich mein Kind gegen Grippe impfen lassen?

Grippe-Viren haben eine ganz besondere Fähigkeit: Sie verändern sich dauernd und finden so immer neue Wege, sich an körpereigenen Antikörpern vorbeizumogeln. Daher entsteht nach einer durchgemachten Grippe-Erkrankung keine Immunität. Auch nach einer Grippeimpfung ist der Schutz gegen die Erkrankung oft unzureichend und nur von kurzer Dauer, weshalb sie jährlich wiederholt werden muss. Dennoch ist eine echte Grippe bei Kindern glücklicherweise relativ selten. Kommt es doch zu einer Ansteckung, überstehen die meisten Kinder die Erkrankung ohne weitere Schäden. Nach einer bundesweiten Erhebung mussten zwischen 2005 und 2008 nur 20 Kinder intensivmedizinisch behandelt werden, davon 18 wegen Komplikationen an der Lunge. Die meisten Kinder- und Jugendärzte empfehlen die Impfung für Kinder und Jugendliche mit einer chronischen Grunderkrankung wie z. B. Asthma, Diabetes oder einer Herzerkrankung. Impfkritische Kinderärzte sind jedoch der Meinung, dass die Nachteile und Komplikationen einer Influenza-Impfung die Vorteile der Impfung selbst bei chronisch kranken Kindern deutlich überwiegen.

Tabelle: So unterscheiden Sie Erkältung und Grippe



SymptomeErkältung/ grippaler InfektGrippe
Beginnallmählich

plötzlich

Fiebermeist eher mäßig (bis ca. 38,5 °C)hoch (bis über 40 °C)
Hustenfast immer (Reizhusten, lockerer Husten)häufig (Reizhusten), lockerer Husten
Krankheitsgefühlmäßigschwer
Müdigkeitmäßigbis zu 3 Wochen andauernde

Erschöpfung und Müdigkeit
Muskel- und Gliederschmerzenselten, mäßighäufig, stark
Schnupfenhäufigselten
Niesenhäufigeher selten
Halsschmerzenhäufigeher selten
Frösteln und Schüttelfrosteher seltensehr häufig
Kopfschmerzenseltenhäufig stark

Mein Tipp: So stärken Sie die Abwehrkräfte Ihres Kindes

  • Sorgen Sie für ausreichend Bewegung an der frischen Luft.
  • Frisches Obst und Gemüse sind gerade im Winter als Vitaminlieferanten sehr wichtig.
  • Lassen Sie Ihr Kind so viel wie möglich trinken. Die Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und macht sie besonders anfällig für Krankheitserreger.