Auch Kinder brauchen Reise-Impfungen
Kinder vor Reisen richtig impfen
Ein Statement voraus: Tropenreisen sind für Kinder unter fünf Jahren aus medizinischer Sicht nicht zu empfehlen, wenn sie zu Urlaubszwecken unternommen werden. Lässt sich aber ein Tropenaufenthalt aus beruflichen oder familiären Gründen nicht vermeiden, können schon Babys eine Malaria-Prophylaxe sowie einige Reiseimpfungen erhalten. Kinder ab drei Jahren sind aus reise-medizinischer Sicht relativ problemlos, denn die erforderlichen Impfungen und eventuell die Malariaprophylaxe sind dann meist ohne Einschränkungen möglich.
Rechtzeitig an die Reise-Impfungen für Ihr Kind denken!
Lassen Sie sich sechs Wochen vor Antritt der Reise ärztlich beraten. Ihr Kinderarzt oder das nächstgelegene Institut für Tropenmedizin (Auflistung aller Tropeninstitute unter dtg.org) wird Sie über alle Impfungen, die für Ihr Urlaubsziel erforderlich sind, und auch über eine eventuell nötige Malariaprophylaxe aufklären. Wenn Sie sich vorab selbst schon einmal informieren wollen, können Sie dies auf folgenden reise-medizinischen Seiten im Internet tun: www.travelmed.de, www.fit-for-travel.de, www.gesundes-reisen.de, www.reisevorsorge.deUnseren Abonnenten von „Gesundheit und Erziehung für mein Kind“ gibt die Tabelle unten einen Überblick, ab welchem Lebensalter die üblichen Reiseimpfungen möglich sind. Sie entsprechen grundsätzlich den für Erwachsene empfohlenen. Ihr Kind sollte außerdem alle von der STIKO (Impfkommission) empfohlenen Impfungen (gegen Wundstarrkrampf, Diphtherie usw.) vollständig erhalten haben. Diese müssen ordnungsgemäß im Impfpass dokumentiert sein. Die gleichzeitige Verabreichung mehrerer Impfstoffe an verschiedenen Körperstellen ist meist möglich und manchmal aus Zeitgründen unumgänglich. Allerdings können sich dadurch die für die einzelnen Impfstoffe üblichen lokalen oder allgemeinen Impfreaktionen summieren. Je nach Impfung besteht frühestens zehn Tage nach der Verabreichung ein vollständiger Impfschutz.
Unterschätzte Infektionsgefahren: Reisen ans Mittelmeer
Auch wenn es im Urlaub „nur“ ans Mittelmeer geht, sollten Sie sich über die möglichen Infektionsrisiken Ihrer Urlaubsregion informieren. Unter www.crm.de können Sie kostenlos die Broschüre „Infektionsrisiko Mittelmeerländer?“ herunterladen. Darin erfahren Sie z. B., dass in Spanien und auf den Balearen die Gefahr besteht, sich mit der Legionärskrankheit (spezielle Form einer Lungenentzündung) anzustecken. Oder dass Sie in Italien, auf Malta und San Marino besser auf Rohmilchprodukte verzichten sollten, weil diese Bakterien enthalten können, die die Brucellose, auch Malta-Fieber genannt, auslösen.