Hausaufgaben: Wie viel Hilfe brauchen Grundschüler wirklich?

Es gibt wenige Kinder, die ihre Hausaufgaben ab der Grundschule alleine bewältigen und diese „Gabe“ über die gesamte Schulzeit beibehalten. Vielmehr ist es Alltag der Hausaufgaben in deutschen Familien, dass ein mehr oder weniger großer Teil des Nachmittages für Hausaufgaben für die Grundschule investiert wird. Doch das ist nicht für jedes Kind in der Grundschule sinnvoll. 

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Hausaufgaben in der Grundschule

„Bin ich eine Rabenmutter oder klammere ich vielleicht zu viel?“ Vor dieser Frage stehen Mütter im Erziehungsalltag immer wieder, auch und vor allem dann, wenn es um die Unterstützung in der Grundschule geht. Ganz besonders umstritten ist die Hilfe bei den täglichen Hausaufgaben. Wie viel Hilfe bei den Hausaufgaben ist erlaubt und ab wann schadet die Hilfe mehr, als sie nutzt? Eine allgemein gültige Antwort auf diese brisante Frage für Hausaufgaben in der Grundschule gibt es allerdings nicht. Daher hinkt auch jeder Vergleich mit anderen Familien, dem Nachbarkind oder den Freunden. Kein Kind ist gleich bei den Hausaufgaben – daher kann es auch keine „Erziehungsrezepte“ für alle geben. Vielmehr ist hier die Erfahrung und Sensibilität der Eltern in der Grundschule gefragt, die meistens am besten wissen, was ihrem Kind gut tut.

Vertrauen Sie Ihrem Gefühl für die Hilfe bei Hausaufgaben

Da Sie Ihr Kind nicht erst seit der Einschulung in die Grundschule kennen, sondern es bereits über viele Jahre in seiner Entwicklung begleitet haben, können Sie seinen Hilfebedarf bei den Hausaufgaben in der Grundschule wahrscheinlich ganz gut einschätzen. Nur Sie wissen, wie gut Ihr Kind mit der Umstellung vom Kindergarten auf die Grundschule umgeht, wie schnell es die Veränderungen verkraftet und wie viel Begleitung es in diesen ersten Jahren, vorallem bei den Hausaufgaben, benötigt. Natürlich ist es wichtig, ein Kind seine eigenen Erfahrungen machen zu lassen. Aber niemandem nützt es, wenn ein verzweifeltes und verunsichertes Schulkind bei den Hausaufgaben in der Grundschule den halben Nachmittag vor seinen Heften sitzt, weil es mit den Hausaufgaben alleine nicht weiterkommt. Selbstständig arbeiten ja, aber doch nicht immer und um jeden Preis!

Hausaufgaben in der Grundschule: Benjamin und sein Loch im Gedächtnis

Benjamin ist sechs Jahre alt und in diesem Jahr in die Grundschule eingeschult worden. Eigentlich macht ihm das Lernen und die Hausaufgaben in der Grundschule keinerlei Schwierigkeiten, und er kommt im Unterricht gut mit. Allerdings vergisst er oft, welche Hausaufgaben die Lehrerin aufgegeben hat. Ein Hausaufgabenheft führt Benjamin nicht, weil er noch nicht schreiben kann. Vielmehr bespricht die Lehrerin das Pensum für den nächsten Tag, und die Kinder sollen sich ihre Hausaufgaben merken. Viele Kinder können das in der Grundschule schon, aber Benjamin leider nicht. Sobald er die Schule verlassen hat, denkt er nicht mehr an den Unterricht und vergisst, was er als Hausaufgaben aufhat.

Kleine Hilfe bei den Hausaufgaben für Benjamin – große Wirkung in der Grundschule

Erst wenn seine Mutter mit ihm den Schulstoff aus der Grundschule für die Hausaufgaben noch einmal durchgeht oder sogar einen Mitschüler anruft, kann Benjamin mit den Hausaufgaben loslegen. Dann hat er allerdings keine Probleme, die Hausaufgaben ganz alleine zügig zu lösen. Er braucht lediglich die Initialzündung, um anschließend selbstständig und konzentriert zu arbeiten. Ein wenig Unterstützung ist in diesem Fall wichtig, damit Benjamin seine Hausaufgaben in der Grundschule erledigen kann. Weitere Kontrolle oder intensive Hilfestellung braucht der Junge jedoch nicht. Er muss lediglich lernen, sich die Hausaufgaben zu merken. Spätestens mit der Einführung eines Hausaufgabenheftes sollte das jedoch auch kein Problem mehr sein.

Checkliste Hausaufgaben: Braucht Ihr Kind in der Grundschule Hilfe? (ja / nein)

  • Beginnt Ihr Kind meistens schnell mit den Hausaufgaben?
  • Weiß Ihr Kind in der Regel, was es in der Grundschule als Hausaufgaben aufbekommen hat?                       
  • Hält sich die Arbeitszeit für die Hausaufgaben in Grenzen (Grundschule: nicht mehr als eine Stunde)? 
  • Versteht Ihr Kind die Hausaufgaben fast immer?   
  • Kann Ihr Kind die meisten Hausaufgaben ohne Hilfe weitgehend fehlerfrei lösen?                    
  • Arbeitet Ihr Kind konzentriert und lässt es sich nur schwer ablenken?                  
  • Ist es Ihrem Kind wichtig, dass es die Hausaufgaben in der nächsten Unterrichtsstunde vorzeigen kann?                     
  • Ist Ihr Kind so ordentlich, dass es die notwendigen Materialien alleine findet?               
  • Kann Ihr Kind eine Weile allein in seinem Zimmer an den Hausaufgaben arbeiten?                  
  • Ist die Lehrkraft in der Grundschule mit den Hausaufgaben Ihres Kindes zufrieden?                 
  • Vergisst Ihr Kind selten Hausaufgaben?                 

Auswertung: Wenn Sie alle Fragen für die Hausaufgaben in der Grundschule mit „ja“ beantworten konnten, braucht Ihr Kind keinerlei Hilfe bei den Hausaufgaben. In diesem Fall wäre eine regelmäßige Unterstützung oder Kontrolle in der Tat ein überflüssiges und eher schädliches „Klammern“, weil seine Selbstständigkeit damit eingeschränkt und auf Dauer unterbunden wird. Je mehr Fragen Sie mit „nein“ beantwortet haben, desto mehr braucht Ihr Kind noch Unterstützung bei den Hausaufgaben in der Grundschule. Dabei sollten Sie jedoch schrittweise vorgehen und immer darauf bedacht sein, dass das Ziel selbstständiges Arbeiten sein muss.