Dyskalkulie: Die optimale Förderung für Ihr Kind

Kinder mit Dyskalkulie haben es im Mathematikunterricht nicht leicht. Ganz wichtig bei Dyskalkulie ist die Förderung zu Hause. Unsere Tipps zur Förderung zu Hause werden Ihrem Kind bei Dyskalkulie helfen. 

Inhaltsverzeichnis

Förderung bei Dyskalkulie

Im Gegensatz zur Legasthenie, der Lese-Rechtschreibschwäche, ist die Rechenschwäche, die Dyskalkulie selbst in Fachkreisen noch immer nicht jedem vertraut. Häufig wird ein Kind mit einer Rechenschwäche viel zu spät erkannt und die Förderung erfolgt zu spät. Obwohl die Kultusministerkonferenz Dyskalkulie namentlich benennt und auf eine differenzierte Förderung in der Schule verweist, taucht Dyskalkulie bisher nur in wenigen Verordnungen einzelner Bundesländer (Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz) auf. Dadurch liegt es häufig weiterhin im Ermessen des Lehres, ob und wie ein Kind mit Dyskalkulie sinnvoll und wirksam eine Förderung bekommen und unterstützt werden kann. Die meisten Eltern von Kindern mit Dyskalkulie sind also nach wie vor auf Eigeninitiative angewiesen.

Woher kommt die Dyskalkulie?

Ursache, Entstehung und Ausprägung von Dyskalkulie sind zwar seit einigen Jahren Gegenstand der Forschung, die Antworten lassen aber noch auf sich warten. Trotz ungeklärter Fragen müssen Eltern von Kindern mit Dyskalkulie handeln, denn ohne Förderung erschließt sich den betroffenen Schülern die ihnen fremde Welt der Zahlen nicht. Die Auswirkungen von Dyskalkulie zeigen sich schon am Unvermögen, einfachste Grundrechenaufgaben zu lösen, und später auch am Erkennen und Verstehen von naturwissenschaftlichen Zusammenhängen.

Nicht jedes Kind macht bei Dyskalkulie die gleichen Fehler

Ganz wichtig für eine wirkungsvolle Unterstützung des Kindes mit Dyskalkulie ist die sorgfältige Analyse seiner "Rechengedanken". Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen von der Zahlenwelt. Fragen Sie ruhig mal bei verschiedenen Personen nach:

  • Haben Zahlen (23, 903, 6 oder 11) eine bestimmte Farbe?
  • Wie stellen sie sich Mengen vor? Als Kreis, als Rechteck, als Zahlenstrahl?
  • Gibt es gute und böse Zahlen?
  • Welche Zahlen sind Lieblingszahlen?
  • Verbinden Sie mit manchen Zahlen besondere Ereignisse?

Die oft völlig unterschiedliche Vorstellungswelt der Mathematik macht deutlich, dass es viele verschiedene Wege gibt, sich Ziffern, Zahlen und Rechenvorgänge zu verdeutlichen.

Fehler helfen, um bei Dyskalkulie eine optimale Förderung zu garantieren

Bevor Sie Ihr Kind bei Dyskalkulie fördern, sollten Sie feststellen, was es schon alles kann. Grundkenntnisse hat jeder Schüler, auch bei Dyskalkulie. Sie dienen als solide Basis, um hierauf durch Förderung die Fähigkeiten aufzubauen. Durchstöbern Sie also Bücher und Hefte und finden Sie heraus, wo Ihrem Kind mit Rechenschwäche das Rechnen noch gelungen ist. Vielleicht im Zahlenraum bis 10, als es noch nicht über den Zehner rechnen musste? Als es noch seine Finger oder anderes Hilfsmaterial benutzen durfte?

Bauen Sie bei Dyskalkulie das Rechenverständnis langsam auf!

Schon am Schulanfang sollte ein Kind über grundlegende Kenntnisse der Mathematik verfügen, auch wenn es unter einer Dyskalkulie leidet.

  • Gelingt es Ihrem Kind, eine 1:1-Zuordnung zu erkennen?
  • Erfasst es beispielsweise spontan, dass bei einem Essen mit drei Personen auch drei Teller und drei Gläser auf den Tisch gehören?
  • Sieht Ihr Kind mit einem Blick, dass die paarweise Zuordnung gelingt?
  • Dass fünf Kirschen nicht gerecht zwischen ihm und seinem Bruder/seiner Schwester verteilen werden können?

Falls nicht, sollten Sie solche Fähigkeiten bei Dyskalkulie durch eine optimale Förderung unbedingt trainieren.