Soft Skills: Dieses Rüstzeug braucht Ihr Kind für den Übertritt
Ist der Wechsel erst einmal vollzogen, geht es richtig los. Die gemütliche Grundschulatmosphäre wird jetzt von viel lebendigeren und abwechslungsreicheren Schultagen abgelöst. Häufige Lehrer- und Themenwechsel, Orientierung im neuen Gebäude und selbstständiges Lernen sind an der Tagesordnung. Erfahren Sie, mit welchem Rüstzeug Ihrem Kind der Wechsel in die anspruchsvolle Welt der weiterführenden Schule mühelos gelingt.
Soziale Kompetenz fördern
Natürlich kommt viel Neues auf einen Fünftklässler zu, und nicht alles davon ist toll. Spaß am Lernen, Neugier, gute Freunde und ein gesundes Selbstbewusstsein sind Faktoren, die einem Kind den Wechsel auf die weiterführende Schule sehr erleichtern. Neben einer positiven Einstellung, guten schulischen Leistungen und einem sicheren Grundwissen sind auch die sogenannten Soft Skills ganz erheblich für das Gelingen des Übertritts verantwortlich.
Auf diese Soft Skills legen Lehrer Wert
Soziale Fähigkeiten oder sogenannte Soft Skills bilden das Gerüst, auf dem der schulische Erfolg erst möglich wird. Neben einer entsprechenden Intelligenz und der Unterstützung durch die Eltern sind die Soft Skills ein Schlüssel zum Erfolg. Lehrer und künftige Ausbilder oder Dozenten sind sich einig, dass die folgenden sozialen Fähigkeiten für gute Leistungen in Schule, Ausbildung und Beruf unerlässlich sind:
- Pünktlichkeit
- Teamfähigkeit
- Einsatzbereitschaft
- Belastbarkeit
- Zuverlässigkeit
- Durchhaltevermögen
- Frustrationstoleranz
- Kommunikationsfähigkeit
- selbstständiges Arbeiten
So trainiert Ihr Kind spielerisch seine Soft Skills
Soziale Fähigkeiten entwickeln sich nach und nach, sie können nicht, wie Vokabeln oder das Einmaleins, einfach auswendig gelernt werden. Trotzdem gibt es eine Reihe von Spielen und Übungen, die zu einer Verbesserung der Soft Skills führen.
1. Entspannte Aufmerksamkeit fördern
Der Druck, der auf unseren Kindern lastet, ist groß. Ständig werden sie dazu ermahnt, sich besser zu konzentrieren und genau aufzupassen. Dabei geht ihnen die Fähigkeit verloren, ihre Gedanken schweifen zu lassen und damit die Gesamtwahrnehmung zu verbessern beziehungsweise sich einen Überblick zu verschaffen.
Spiel-Tipp: Stellen Sie sich zu Viert oder Fünft im Kreis auf, und werfen Sie sich spontan einen Ball oder ein Kissen zu.
2. Mentale Flexibilität trainieren
Um reflexartige Reaktionen und körperliche Prozesse zu steuern, muss Ihr Kind sich mit seinen Gefühlen und Reflexen auseinandersetzen. Je bewusster es seine Gedanken und Empfindungen äußert, desto überzeugter ist es auch davon. So baut es emotionale Stabilität auf.
Spiel-Tipp: Auf jede Ihrer Fragen soll Ihr Kind mindestens drei verschiedene Antworten geben. Das erreicht es, indem es gründlich nachdenkt und neben der ersten, spontanen Überlegung noch weitere mögliche Alternativ-Antworten findet.
Beispiel: Ein Junge nimmt dir in der Pause deine Banane weg und isst sie auf.
- Du trittst gegen seinen Ranzen, weil du so sauer bist.
- Du beschwerst dich bei der Pausenaufsicht.
- Du erzählst es deinen Eltern, damit die die Eltern des anderen Kindes informieren.
3. Verantwortung übertragen und Positives wertschätzen
Es ist sicherlich nicht einfach, in der Erziehung immer das richtige Maß zu finden. Trotzdem ist es wichtig, Kinder individuell zu fordern und Leistungen ehrlich anzuerkennen. Das macht stolz und führt auch dazu, dass Ihr Kind sein Handeln überdenkt.
Mein Tipp! Stellen Sie eine Liste auf, die gemeinschaftliche Aufgaben der Familie enthält. Teilen Sie wöchentlich (Grundschule) oder monatlich (ab weiterführende Schule) die Aufgabengebiete auf. Nach Ablauf der jeweiligen Frist findet ein Gruppengespräch statt, bei dem der vergangene Zeitraum besprochen und bewertet wird. Bleiben Sie positiv und sagen Sie: „Das könnte noch verbessert werden!“, und nicht: „Das war sehr schlecht.“
Beispiel für einen Aufgabenplan in der Familie
Aufgabe | Mutter | Vater | Kind 1 | Kind 2 | Kind 3 |
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Hund morgens | X | ||||
Hund mittags | X | ||||
Hund abends | X | ||||
Schuhkammer aufräumen | X | ||||
Altglas wegbringen | X | ||||
Altpapier wegbringen | X | ||||
Blumen gießen | X | X | |||
Spülmaschine einräumen | X | ||||
Spülmaschine ausräumen | X |
Wenn Sie möchten, können Sie auch für das Erledigen der Aufgaben Punkte verteilen lassen. Dabei darf jedes Familienmitglied einen, zwei oder drei Punkte an die anderen vergeben. Am Ende des Monats werden die Aufgaben neu verteilt. Die ausgefüllten Pläne zeigen, wer seine Tätigkeiten gut und wer sie weniger gut erledigt hat.