Rechtschreibung lernen mit der FRESCH-Methode für Kinder

Leider ist die Rechtschreibung ein großes Problem vieler Grundschüler. Um Schülern zu helfen, gibt es die FRESCH-Methode. Sie lässt Kinder mit einem hohen Fehleranteil in kurzer Zeit zu passablen Rechtschreibern werden. Lesen Sie hier, wie auch Ihrem Kind mit dieser äußerst einfachen, aber sehr effektiven Methode zu mehr Rechtschreibsicherheit verholfen wird. 

Inhaltsverzeichnis

Rechtschreibsicherheit für Ihr Kind

Die fünf FRESCH-Strategien, die Ihrem Kind beim Rechtschreiben helfen:

1. Silbenschwingen

Den größten Anteil der Wörter schreibt Ihr Kind richtig, wenn es die Wörter zuvor bewusst langsam und deutlich in Silben spricht. Für jede Silbe macht Ihr Kind einen Schritt in Schreibrichtung, also von links nach rechts, und führt gleichzeitig mit der Schreibhand einen tiefen Girlandenbogen aus. Später reicht es, wenn Ihr Kind in der Luft oder auf der Tischplatte schwingt.

Nun schreibt Ihr Kind das geschwungene Wort auf. Dabei spricht es jeden Buchstaben deutlich mit und schreibt so langsam, wie es spricht. Zunächst sollte Ihr Kind dies halblaut tun, später wird es flüstern, und irgendwann wird es im Kopf „mitsprechen“, das heißt, es denkt sich, was es schreibt. Sie werden staunen, wie viele Rechtschreibfehler allein durch diese Änderung im Schreibverhalten wegfallen werden!

Beispiele:

Scho – ko – la – de

Re – gen – was – ser – ton – ne

Mein Tipp! 

Ihr Kind muss wissen, dass in jeder Silbe ein Vokal/Zwielaut (z. B. ie/au/ei) ist. Ich nenne diese Laute bei den jüngeren Schülern gern Indianerhäuptlinge (der Schwungbogen ist das Indianerboot). In vielen Büchern werden sie als Silbenkönige bezeichnet. Vielleicht hilft Ihrem Kind diese Eselsbrücke auch, um Wörter richtig zu schwingen?

2. Verlängern/Weiterschwingen

Verlängert Ihr Kind Wörter mit den Endungen g/k und d/t und b/p oder Doppelkonsonanten, findet es ganz leicht deren richtige Schreibweise heraus. Es bildet zur Einzahl eines Wortes die Mehrzahl, sucht zu einem Verb die Grundform oder steigert Adjektive, um festzustellen, wie das Wort richtig geschrieben wird.

Beispiele:

Berg/Berk? > Ber – ge

Korb/Korp? > Kör – be

hel/hell? > hel – ler

schwimt/schwimmt > schwim – men

3. Ableiten

Bei Wörtern mit ä/e oder eu/äu und bei Verben mit Vokalveränderungen treten häufig Fehler auf. Wenn Ihr Kind sich vor dem Schreiben verwandte Wörter sucht, kann es sich die richtige Schreibweise erschließen.

Beispiele:

Zähne/Zehne? > kommt von Zahn > also Zähne

Gebäude/Gebeude? > kommt von bauen > also Gebäude

4. Regeln anwenden

Mithilfe einiger grundlegender Rechtschreibregeln kann Ihr Kind die Fehlerzahl reduzieren:

  • Großschreibung am Satzanfang
  • Großschreibung von Nomen
  • Kleinschreibung von Verben und Adjektiven
  • „langes I“ (ie)
  • Vorsilben „vor“ und „ver“
  • ß oder ss

5. Merkwörter

Bei konsequenter Anwendung dieser vier Strategien bleiben nur noch wenige echte Merkwörter. Bei ihnen kann leider keine Strategie helfen, die Schreibweise herauszufinden. Diese Wörter muss Ihr Kind schlichtweg auswendig lernen (z. B. nämlich, schließlich, Arzt).

Schlangenwörter schreiben: Eine lohnenswerte FRESCH-Übung für zu Hause

Es ist ein berauschendes Gefühl für meine Zweitklässler, wenn sie zum morgendlichen Warmwerden ganz lange Wörter wie „Tomatensalat“ oder „Blumenkasten“ fehlerfrei schreiben. Legen Sie für Ihr Kind eine Sammlung mit lautgetreuen langen Wörtern (bei denen jeder Laut durch deutliches, langsames Sprechen zu erkennen ist) an und kaufen Sie ein kleines Heft. Nehmen Sie sich viermal pro Woche zehn Minuten Zeit, in denen Sie Ihr Kind zwei oder drei solcher Wörter zunächst schwingen und langsam laut sprechen, dann zweifarbig aufschreiben und/oder die Schwungbögen darunter setzen lassen.