Welche Reime Ihrem Kind bei schwierigen Wörtern helfen

Sicherlich ist auch Ihnen der Reim "Wer nämlich mit 'h' schreibt, ist dämlich" noch aus Ihrer eigenen Schulzeit bekannt. Auch heutzutage helfen solche Merksprüche vielen Kindern, Rechtschreibfehler zu vermeiden. Wir haben für sie eine ganze Reihe an Reimen zusammengestellt, die bestimmt auch Ihrem Kind nützlich sein werden. 

Inhaltsverzeichnis

Wie helfen Reime Ihrem Kind beim Rechtschreiben?

Mein Tipp
Unterlaufen Ihrem Kind immer wieder beim selben Wort Fehler? Dann erfinden Sie doch zusammen einen lustigen Reim. So schaffen Sie eine akustische Eselsbrücke, die Ihrem Kind sicher nicht mehr aus dem Kopf gehen wird. Der oft gemachte Fehler gerät so bestimmt schnell in Vergessenheit.

Dem Deutschen sagt man nach, dass es „so geschrieben wird, wie man es spricht“. Bei einigen Wörtern aber trifft dies nicht zu und viele Kinder machen Schreibfehler. So klingt das „e“ in „Reh“ und „Klee“ beide Male lang, wird aber unterschiedlich geschrieben. Deshalb muss Ihr Kind die richtige Buchstabenfolge auswendig lernen. Mithilfe lustiger Reime gelingt das Einprägen der Fakten leichter und sicherlich mit mehr Spaß und größerer Motivation. In der Schule begegnet Ihr Kind verschiedenen Rechtschreibregeln (z.B. Nach einem langen Selbstlaut schreibt man „ß“). Allerdings fällt es vielen Kindern schwer, sich diese abstrakten Sätze zu merken. Mit melodischen Reimen funktioniert das Auswendiglernen bei den meisten besser. Außerdem bleibt die erlernte Regel so nicht nur bis zur nächsten Klassenarbeit im Kopf, sondern landet im Langzeitgedächtnis. Vor allem für Kinder mit Rechtschreibschwierigkeiten, die oftmals Buchstaben verdrehen, können gereimte Eselsbrücken eine große Hilfe sein. Diese Kinder sind oftmals auditiv nicht in der Lage, Rechtschreibregeln anzuwenden und können beispielsweise kurze und lange Laute nicht unterscheiden und somit den Unterschied zwischen „Bett“ und „Beet“ nicht erkennen.

So üben Sie sinnvoll mit Rechtschreibreimen

Mühsames Diktattraining ist Ihnen sicherlich bekannt. Bringen Sie Ihr Kind mit unseren Reimen dazu, sich spielerisch mit der Schriftsprache auseinanderzusetzen. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  1. Schriftliches Fixieren

    Geben Sie Ihrem Kind ein DIN A5-Heft, in das es die Reime einträgt. Es ist sinnvoll, hierbei pro Seite nur einen Reim aufzuschreiben. Suchen Sie anschließend mit Ihrem Kind noch ein paar Beispielwörter, bei denen die gereimte Regel angewendet wird. Diese soll es unter dem Reim notieren. Kontrollieren Sie unbedingt die Rechtschreibung!
  2. Exaktes Auswendiglernen

    Damit Ihr Kind seine Fehlerzahl auch wirklich reduzieren kann, ist es wichtig, dass es die Reime richtig lernt. Sprechen Sie den Reim zunächst ein paar Mal gemeinsam mit Ihrem Kind. Lassen Sie es den Reim dann mehrmals wiederholen und korrigieren Sie Fehler sofort. Hören Sie Ihr Kind immer wieder ab, damit sich keine falschen Dinge einschleifen.
  3. Intensives Üben

    Wenn Sie mit Ihrem Kind zu Hause üben, sollten Sie sich während einer Übungseinheit auf ein bis drei Reime beschränken. Suchen Sie also zu den jeweiligen Regeln passende Übungen oder Diktattexte aus. So vermeiden Sie oberflächliches, schnelles Lernen.

Die 10 wichtigsten Reime zum Richtigschreiben

Es sind immer wieder dieselben Wörter oder Rechtschreibregeln sind, die vielen Kindern Probleme bereiten. Ersparen Sie Ihrem Kind diese Fehler und lernen Sie mit ihm die folgenden zehn Reime. Sie sind vorrangig für Kinder in der dritten und vierten Klasse gedacht, können teilweise aber sicherlich auch schon in der zweiten Klasse verwendet werden.

1. Großschreibung von Nomen         

Die wohl wichtigste Regel überhaupt für Grundschulkinder ist, dass Nomen großgeschrieben werden. Mit diesem Reim gelingt das schon Zweitklässlern problemlos.

Sei nicht dumm und merk dir bloß,

Namenwörter (bzw. Substantive oder Nomen) schreibt man groß.

2. V-Wörter

Immer wieder ein leidiges Thema sind Wörter mit „V“. Mit diesem Spruch lernt Ihr Kind auf Anhieb sieben davon.

Vater, Vetter, Vogel, Vieh, Veilchen, Volk vergess ich nie.

Vielleicht fällt Ihnen noch eine Strophe mit weiteren V-Wörtern ein?

3. Wörter mit „ss“

Wann muss ich ein scharfes „S“ verwenden und wann nicht? Mit folgender Eselsbrücke ist es für Ihr Kind ganz klar.

Man schreibt ss, das merk’ dir mal,

stets nach einem Kurzvokal!

4. tz- und ck-Wörter

Das „tz“ und das „ck“ in einem Wort ist nur schwer zu hören. Aber mit den drei Strophen dieses Reimes weiß Ihr Kind, wann es „tz“ oder „ck“ verwenden muss.

Nach l, n, r, das merk dir ja,

steht nie „tz“ und nie „ck“.

Nach a, e, i, o, u

schreib ein „tz“ und ein „ck“ dazu.

Nimm die Regel mit ins Bett:

Nach ei, au, eu steht nie tz!

5. Wörtliche Rede

Immer wieder vergessen Kinder die Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede. Mit diesem Spruch ist schnell klar, wann man sie braucht.

Da, wo man redet, sagt und spricht,

vergiss die kleinen Zeichen nicht.

6. Schreibweise der Anredepronomen

Wann wird die Anrede in einem Brief, einer E-Mail oder auf einer Postkarte groß geschrieben und wann nicht? Dieser Reim erklärt es gut.

Eines sage ich dir bloß:

Das Wörtchen „du“ schreib’ nicht groß,

aber höflich musst du bleiben

und das „Sie“ doch groß schreiben.

7. Trennung bei „st“ und „ck“

Viele Kinder beginnen lieber eine neue Zeile, anstatt ein Wort zu trennen. Mit diesem Merkspruch gelingt es von jetzt an richtig.

Trenne forsch das s vom t,

denn das ist total ok!

Trenne nie das c vom k,

denn die beiden sind ein Paar!

8. Wörter mit „irgend“

Eine beliebte Übung in der Grundschule ist das Finden von Wortfamilien. Damit Ihrem Kind beim Schreiben von Wörtern mit dem Wortbaustein „irgend“ keine Fehler unterlaufen, sollte es sich diesen Reim gleich merken.

Willst du was mit „irgend“ schreiben,

muss das Wort zusammen bleiben!

9. Vorsilben „ver-„ und „vor-“

Außer den Wörtern „Ferne, Ferkel, Ferien, fertig“ werden Wörter mit den Vorsilben „ver-“ und „vor-“ mit „v“ geschrieben. Mit diesem Reim klappt es immer.

Schreib’ „ver-“ und „vor-“ mit Vogel-V,

dann weiß jeder: Du bist schlau!

Lassen Sie Ihr Kind unter die gesammelten Beispielwörter unbedingt auch die vier Ausnahmen aufschreiben!

10. „das“ oder „dass“?

Eine der schwierigsten Regeln in der Grundschule ist die Unterscheidung von „das“ und „dass“. Aber eigentlich ist es doch gar nicht so schwer, wie der folgende Reim beweist.

Das „s“ im das, es bleibt allein,

passt „dieses“, „jenes“, „welches“ rein.

Hier soll Ihr Kind in sein Merkheft ein paar Relativsätze aufschreiben, in denen es „das“ durch „dieses“, „jenes“ oder „welches“ ersetzt (z.B. „Das Haus, das mir gehört. – Das Haus, welches mir gehört“).