Kreativ mit Konzept: Lernen am Beispiel der Biene

Die meisten Kinder mögen Sachkunde, auch Heimat- und Sachunterricht (HUS) genannt, denn in diesem Fach wird grenzüberschreitend gelernt. Die Vielfalt der Themen ermöglicht es, den Unterricht kreativ und spannend zu gestalten. Dabei werden ganz unterschiedliche Fähigkeiten gefördert, von denen Ihr Kind auf seinem weiteren Bildungsweg profitiert. Wir zeigen Ihnen, wie das funktioniert. 

Inhaltsverzeichnis

Lernen im Sachkunde-Unterricht

Sachkundethemen sind oft sehr interessant, und es fällt den Lehrern leicht, die Schüler dafür zu begeistern und zu motivieren. Tiere, Menschen, Familien, Länder oder Berufe: Im Sachunterricht wird über vieles geredet, was Kindern in ihrem Alltag begegnet, aber auch über geschichtliche oder geografische Begebenheiten. Ob lernschwach oder leistungsstark: Jedes Kind kann etwas dazu beitragen und so den Unterricht bereichern. Doch was oft so spielerisch aussieht, folgt einem durchdachten Konzept.

So lernt Ihr Kind – erläutert am Beispiel der Biene

Was hinter den Unterrichtsthemen im Fach Sachkunde steckt, wird nicht immer gleich deutlich. Wir möchten Ihnen die Vielfalt des Sachkundeunterrichts am Beispiel der Biene erläutern. Die einzelnen Punkte sind dabei auf fast jedes andere Thema übertragbar.

1. Phänomen bewusst wahrnehmen

Zunächst sprechen die Kinder über ihre Erfahrungen mit Bienen. Sie beschreiben die Tiere, erzählen von Erlebnissen mit Bienen und stellen eine Verbindung zum Herstellen von Honig her.

2. Fragen stellen

Im Rahmen des Themas werden einige Kinder Fragen stellen, zum Beispiel wie es den Bienen gelingt, den Honig herzustellen, oder warum Imker nicht gestochen werden. Die Fragen werden gesammelt und aufgeschrieben, etwa: Wodurch unterscheiden sich Bienen von Wespen? Sind Bienen weich? Wie oft können Bienen stechen? Verlieben Bienen sich? Warum machen Bienen Honig?

3. Gegenstände planen und herstellen

Um nicht gestochen zu werden, tragen Imker merkwürdige Hüte. Die Kinder überlegen, was zum Herstellen dieser Hüte notwendig ist. Sie besorgen sich Stoff (Gaze) und Schirmmützen, probieren es aus und basteln drauf los.

4. Experimentieren

Die Kinder sollen herausfinden, ob in einem Glas echter Bienenhonig oder falscher Honig aus beispielsweise Palmzucker ist. Dazu studieren sie zunächst die Etiketten der Honiggläser. Dann nehmen sie einen Löffel Honig und geben ihn in ein Glas mit Wasser. Echter Bienenhonig klumpt und fällt zu Boden, falscher löst sich im Wasser auf.

5. Informationen beschaffen

Die Kinder überlegen gemeinsam, wo sie sich über Bienen gut informieren können. Sie sammeln Adressen von Imkern, Buchtitel und Internetseiten.

Hier finden Kinder Informationen
  • Kinder-Suchmaschinen wie www.fragfinn.de oder www.blindekuh.de
  • Bücher, beispielsweise „Was ist Was“ zum Thema Bienen, Wespen und Ameisen
  • Bücherei
  • Kinderzeitschriften
  • Eltern, Großeltern oder Verwandte
  • Tierlexikon
  • Bienenvölker im Zoo (nicht in jedem) oder Wildpark

6. Expertinnen und Experten befragen

Die Kinder besuchen einen Imker und stellen ihm ihre Fragen.

7. Darstellungsformen nutzen

Die Kinder erstellen in Gruppen verschiedene Tabellen, etwa über die Lebenszeit der Königin, der Arbeitsbienen und der Drohnen.

                       

8. Quellen benutzen

Jede Information wird sorgfältig mit ihrer Quelle notiert, zum Beispiel mit dem Autor, dem Experten oder der URL im Internet.

9. Ergebnisse erörtern

Die Ergebnisse der Experimente, der Befragungen und der Exkursionen werden in der Gruppe besprochen, zusammengestellt und dann präsentiert.

10. Gemeinschaftlich handeln

Die Kinder sammeln unterschiedliche Informationen und erledigen unterschiedliche Aufgaben. Am Ende werden alle Ergebnisse gemeinsam zusammengestellt und geprüft. Die Präsentation wird aufgeteilt.