Mit Internet-Recherche zu besseren Noten
Tipps und Tricks zur Internet-Recherche
Die Informationsvielfalt des WorldWideWeb ist ebenso faszinierend wie tückisch, das hat unlängst Karl Theodor zu Guttenberg schmerzlich erfahren müssen. Eine schier unerschöpfliche Informationsvielfalt im Internet zu Themen aller Art macht es heute wirklich schwer, die Herkunft und Seriosität der gefundenen Fakten zu überprüfen. Ganz besonders schwierig ist die Recherche für Grundschüler, die sich allein im Seitendschungel gar nicht zurechtfinden können. Da ist die Versuchung groß, die erstbeste Information zu übernehmen und ins eigene Referat einzubauen. Doch hier ist Vorsicht geboten.
Lehrkräfte kennen sich aus
Lehrerinnen und Lehrer wissen, wie sie die Urheberschaft von Referattexten überprüfen und auf ihren Wahrheitsgehalt hin prüfen können. Plumpe Kopien werden so schnell entlarvt. Wenn Ihr Kind also damit beginnt, sein Wissen über das Internet zu erweitern, sollte es von Anfang an mit den häufigsten Fehlern, Stolperstellen und Gefahren falscher oder kopierter Informationen vertraut gemacht werden. Je sicherer es im Umgang mit dem Internet ist, desto mehr profitiert es später, in den höheren Schulklassen, von dieser Fähigkeit.
Google ist nicht immer die erste Wahl
Die Suchmaschine Google ist momentan die bekannteste Möglichkeit, eine große Anzahl an Informationen zu einem bestimmten Stichwort zu erhalten. Sogar in den deutschen Sprachgebrauch ist das Verb „googeln“ längst eingegangen. Doch die Menge an Informationen sagt noch nichts über deren Qualität aus. Ihr Kind sollte wissen, dass www.google.de die angezeigten Seiten nicht redaktionell prüft, sie nach internen Kriterien ausgibt und keinerlei Garantie für die Vollständigkeit oder gar sachliche Richtigkeit übernimmt. Webseiten werden nach wechselnden Vorgaben aufgelistet, die nichts über deren Qualität aussagen. Es kann also durchaus vorkommen, dass die für ein Referat relevanten Informationen bei Google zufälligerweise nicht angezeigt werden. Für Grundschüler sind aus diesem und anderen Gründen andere Einstiegsseiten sinnvoll.Spezielle Suchmaschinen für Kinder
Mein Tipp |
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Speichern Sie per Lesezeichen die besten Kindersuchmaschinen in Ihrem Browser ab, sodass Ihr Kind die entsprechenden Seiten ganz einfach per Mausklick besuchen kann. |
Schon seit vielen Jahren gibt es besonders auf Kinder ausgerichtete Internetseiten, die leicht zu bedienen und sehr überschaubar sind. Hier finden Grundschüler „saubere“ Informationen, die redaktionell überprüft und kindgerecht gestaltet sind sowie in der Regel ohne Werbung auskommen. Diese Kinder-Suchmaschinen bieten Suchfelder für einzelne Begriffe und Themenfelder an, auf denen viele passende Informationen zu einem Begriff zusammengefasst werden. Sie gleichen eher einem Lexikon als einer klassischen Suchmaschine und filtern die Informationen, bevor Ihr Kind sie erhält. Die drei Seiten www.blinde-kuh.de, www.fragfinn.de und www.helles-koepfchen.de können wir momentan uneingeschränkt für die Suche nach kindgerechten Informationen empfehlen.
6 Tipps für die Internetrecherche
Neben der seriösen Quelle und der Überschaubarkeit von Informationen gibt es noch andere Faktoren, auf die Ihr Kind bei der Internetrecherche achten sollte.
- Wenn Ihr Kind nicht nur ein Wort, wie beispielsweise Bundeskanzler, sondern einen ganzen Ausdruck sucht, sollte es diesen komplett in Anführungszeichen setzen. Also anstelle von Bundeskanzler von Deutschland sollte es „Bundeskanzler von Deutschland“ heißen. Die Anführungszeichen halten den Begriff zusammen, es werden weniger und gezieltere Treffer ausgegeben.
- In manchen Suchmaschinen ist die Groß- und Kleinschreibung relevant. Im Zweifelsfall sollte Ihr Kind lieber jedes Wort klein schreiben, dann werden mehr Ergebnisse angezeigt.
- Ein Ergebnis ist kein Ergebnis! Niemals sollte sich Ihr Kind mit einer einzigen Quelle begnügen. Besonders im Internet ist es wichtig, Informationen gegenzuprüfen. Lassen Sie also unbedingt in zwei, besser in drei verschiedenen Quellen suchen.
- Unter Aufsicht der Eltern kann es sich lohnen, bei facebook oder twitter zu recherchieren. Besonders über aktuelle Themen sind hier immer wieder interessante Meinungen und Standpunkte zu finden, die ein Referat spannender machen können. Auch in Blogs oder Newsgroups finden sich Zusatzinformationen oder Anregungen.
- Wenn die Suchanfrage Ihres Kindes sehr viele Treffer erbringt, sollte es seine Suchbegriffe präziser formulieren. Anstelle von „Bundeskanzler“ kann es „Wahl des Bundeskanzlers in Deutschland“ eingeben, wenn das seinem Referatsthema entspricht.
- Bilder werten ein Referat in der Regel auf, es wird dadurch interessanter und ansprechender. Mit der Suchmaschine Google kann im Menüpunkt „Bilder“ gezielt nach Fotos gesucht werden.
Achtung: Die Quelle der Informationen zu nennen, gehört zu jedem Referat dazu. Zitate sollten schon in der Grundschule kenntlich gemacht werden. Das gilt auch für Bildmaterial.