5 Grundregeln für gelingende Kommunikation in der Pubertät
Mit Pubertierenden kommunizieren
Kennen Sie diese Situation? |
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Frau F. und ihr Sohn Julian (11) sitzen beim Abendessen. Frau F.:„Wie war es denn heute in der Schule?“ Julian: „Geht so.“ Frau F.: „Was war denn los?“ Julian: „Nix Besonderes.“ Frau F.: „Aber warum war es dann nur ‚geht so‘ und nicht gut?“ Julian (genervt): „War halt geht so!“ Frau F.: „Aber irgendetwas muss doch gewesen sein!“ Julian (noch genervter): „Nein, es war nichts!“ Frau F. (leicht nervös): „Komisch, also irgendwas verheimlichst du mir doch! Irgendwas muss doch gewesen sein!“ Julian (schreit): „Nein! Es war einfach nur ganz normal geht so, wie immer! So, und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe!“ (steht vom Tisch auf und flüchtet in Richtung Zimmer). Frau F. (erhebt die Stimme und läuft ihm mit erhobenem Zeigefinger hinterher): „Nanana, Freundchen, so redest du aber nicht mit mir! Es ist ja schließlich nur freundlich von mir, dass ich mich für dich interessiere! – (vor sich hin schimpfend) „Unverschämtheit!“ |
Solche missglückten Dialoge kommen in Familien häufig vor. Sicher wäre das Gespräch anders verlaufen, wenn Frau F.
- respektiert hätte, dass Julian gerade offensichtlich keine Lust hatte, über die Schule zu sprechen,
- ein anderes, für Julian interessanteres Thema angesprochen hätte oder gar keines,
- weniger insistiert hätte, dass etwas nicht „stimme“, und das Thema hätte ruhen lassen können,
- weniger misstrauisch gewesen wäre und ihrem Sohn nicht unterstellt hätte, ihr etwas zu verheimlichen etc.
Frau F. hat offensichtlich einige wichtige Kommunikationsregeln nicht bedacht und ihren Sohn so in die Flucht getrieben.