10 Tipps zum effektiven Lernen in der Pubertät

Wenn der Termin einer wichtigen Klassenarbeit näher rückt, werden viele Schüler nervös. Denn effektives Lernen ist besonders während der Pubertät gar nicht so einfach. Mit unseren 10 Tipps können Teenager ihr Lernverhalten jedoch effektiver gestalten. 

Inhaltsverzeichnis

Prüfungsvorbereitung: Lernen ist Kopfsache

 „Dass ich jetzt lerne und was ich jetzt lerne, ist wichtig!“ Nur diese innere Einstellung versetzt das Gehirn Ihres Kindes in Arbeitsbereitschaft. Fehlt dieses Signal, gelangt der Lernstoff nur schwer oder gar nicht in den Kopf. Als „unwichtig“ bewertete Informationen sortiert unser Gehirn als überflüssigen „Gedächtnismüll“ aus. Das Lernen ist dann umsonst.

Zum Lernen die Schulzeit nutzen

Der ultimative Lerntipp: Aufpassen im Unterricht! Klingt wie eine Floskel und ein müder Appell der Pädagogen, aber es hilft, den Lernstoff bei der Prüfungsvorbereitung zu minimieren. Würden Schüler das wirklich tun, dann würden sie sich viel Übungszeit sparen. Oft muss zu Hause gerade das nachgearbeitet und gelernt werden, was im Unterricht verschlafen wurde.

Der rote Faden: Strukturiertes Lernen hilft dem Gedächtnis auf die Sprünge

Viele Schüler lernen chaotisch. Das Gedächtnis kann sich aber dann Lernstoff besonders gut merken, wenn es weiß, in welche „Schublade“ welche Informationen hineingehören. Vor dem Lernen sollte sich Ihr Kind also zunächst einen Überblick über das ganze Themengebiet verschaffen und dann entscheiden, was wann und wie geübt werden muss. Ein roter Faden hilft, sich Dinge besonders gut einzuprägen, gerade wenn der Lernstoff aufeinander aufbaut.

Mehrkanalig lernen und den Lernstoff visualisieren

Lernen ist dann besonders effektiv, wenn der Lernstoff über verschiedene Lernkanäle, das heißt über das Lesen, Schreiben, Zuhören, Zeichnen, Erzählen etc. aufgenommen wird. Das Gedächtnis kann besonders gut Lernstoff speichern, wenn dieser gut visualisiert ist. Je nach Lerninhalt bieten sich hier verschiedene Visualisierungsformen, wie zum Beispiel Zeitleisten, Mind Maps oder Flussdiagramme, an. Zudem hilft es, sich Dinge zu notieren. „Von der Hand in den Verstand“ ist ein beliebtes Sprichwort – das eine Menge Wahrheit enthält!

Mit eigenen Worten den Lernstoff wiedergeben

Ihr Kind sollte so oft wie möglich und wo immer es sich anbietet versuchen, Ihnen, sich selbst oder einem Freund den Lernstoff mit eigenen Worten zu erzählen. Wenn dies gelingt, dann hat Ihr Kind diesen Lernstoff recht sicher gespeichert. Vermutlich ist diese Lernstrategie eine der besten überhaupt, denn wenn ein Kind jemanden eine Sache so erklären kann, dass sie jeder versteht, weiß es selbst, worum es geht. Auswendiglernen von Sachverhalten, Definitionen oder ähnlichem hat noch nie viel gebracht.

Bei der Prüfungsvorbereitung richtig wiederholen

Lernen heißt auch, den Lernstoff häufig zu wiederholen. Stimmt die Lernstrategie, dann sind weniger Wiederholungen nötig. Günstig ist es, wenn Ihr Kind sie in kürzeren Zeitabständen durchführt. Je besser der Lernstoff sitzt, umso größer können dann die Abstände zwischen den Wiederholungen werden. Eine sinnvolle Hilfe, zum Beispiel beim Vokabellernen, ist hier der Karteikasten. Zudem sollte Ihr Kind beim Wiederholen möglichst viele Lernkanäle einsetzen.

Beim Lernen Ähnlichkeiten vermeiden

Mancher Lernstoff will einfach nicht im Gedächtnis bleiben, hat ihn Ihr Kind auch noch so oft wiederholt. Ein Grund dafür könnte sein, dass Ihr Kind zum Beispiel zu ähnliche Vokabeln (z. B. compare, compete, complete) oder zu ähnliche Formeln oder Regeln (z. B. S-Schreibung: Regeln für s, ss und ß) miteinander vermischt übt. Hier sollte Ihr Kind folgende Grundregel berücksichtigen: So lange Lernstoff getrennt üben (z. B. Wortlisten anlegen, Beispielsätze schreiben etc.), bis er 100 Prozent sitzt und dann erst gemischt üben!

Nicht überlasten! Weniger zu lernen ist manchmal mehr

Bei Überlastung hilft sich das Gedächtnis, indem es einfach das, was zu viel oder zu kompliziert ist, schnell wieder vergisst oder sich gar nicht erst merkt. Um auch dieser Form der „Müllentsorgung“ vorzubeugen, sollte Ihr Kind nicht zu große Mengen Lernstoff auf einmal üben. Vokabeln zum Beispiel kann Ihr Kind in vielen kleinen 6er-Päckchen nacheinander lernen, zwischen den einzelnen Päckchen sollte es ca. 20 Minuten anderen Lernstoff trainieren oder Pause machen.

Ausreichend Pausen zwischen Lernetappen machen

Überlastet ist das Gedächtnis Ihres Kindes auch dann, wenn es zu wenig Pausen bekommt. Fehlen die Pausen, nimmt die Konzentration kontinuierlich ab und das Gedächtnis kann Lernstoff nicht mehr speichern. Das Üben ist also umsonst. Ab 12 Jahren sollte demnach Ihr Kind spätestens nach 30 Minuten eine bewusste 5 bis 10-Minuten-Pause machen.

In die Rolle des Lehrers schlüpfen

Sich selbst eine Klassenarbeit zusammenstellen, zu überlegen, was für Aufgaben vielleicht dran kommen könnten und dann diese lösen, ist eine gute Übung, die den meisten Schülern Spaß macht und sie gut auf die nächste Prüfung vorbereiten. Außerdem hilft es, Zuhause eine Prüfung zu simulieren. Dazu sollte die ausgedachte Klassenarbeit in einer bestimmten Zeit und ohne Hilfsmittel gelöst werden. Jugendliche können dann das Geschriebene mit ihrem Lernstoff vergleichen, entdecken beim Vergleich, was sie vergessen haben – und vergessen es in der „echten“ Prüfung bestimmt nicht noch mal.

Das Tempo erhöhen und mit Freunden lernen

Immer alleine zu üben kann auf Dauer langweilig werden. Vielleicht hat Ihr Kind ja Spaß daran mit Freunden kleine „Lernwettkämpfe“ zu veranstalten (z.B. Wer löst am schnellsten die Matheaufgabe? Wer weiß die meisten Vokabeln etc.). Eine sinnvolle Übung ist es auch, sich Aufgaben selbst auszudenken und dann gegenseitig zu lösen.