Von Alkohol bis Rohmilchkäse: Worauf Sie bei der Ernährung in der Schwangerschaft achten sollten
Verzichten Sie zudem auf rohen oder nur halbgaren Fisch, z.B. Sushi, Sashimi, rohe Austern sowie marinierte und geräucherte Fischprodukte (etwa Graved Lachs, Räucherlachs, Matjes, marinierter Hering). Wenn das Fischfleisch nicht vollständig durcherhitzt wird, können sich Erreger insbesondere bei einer Unterbrechung der Kühlkette schnell vermehren. Gefährlich sind vor allem Verunreinigungen mit Listerien oder Toxoplasmen. Bei Untersuchungen von Stiftung Warentest und Öko-Test werden in Fischprodukten immer wieder Listerien gefunden. Diese können sich sogar in ungeöffneten Vakuumverpackungen im Kühlschrank vermehren.
Die Erstinfektion mit Toxoplasmen in der Schwangerschaft kann Missbildungen beim Baby auslösen. Auch eine Listerieninfektion kann auf das Ungeborene übergreifen und zu einem Abgang bzw. einer Totgeburt oder Missbildungen führen. Wichtig: Toxoplasmen können auch im Katzenkot stecken, daher sollte das Säubern des Katzenklos in der Schwangerschaft tabu sein!
Produkte die Ihrem Kind schaden
Kaffee, Tee und Cola: Koffein in Maßen schadet dem Ungeborenen nicht. Zuviel davon kann jedoch das Wachstum des Babys bremsen und erhöht das Risiko für eine Fehlgeburt. Trinken Sie daher in der Schwangerschaft nicht mehr als zwei Tassen Kaffee oder drei Tassen Schwarztee oder vier Gläser Cola am Tag.
Leber: Leber (egal, ob von Kalb, Rind, Schwein oder Geflügel) enthält so viel Vitamin A wie kein anderes Lebensmittel. Eine Überdosis Vitamin A kann jedoch vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel zu Missbildungen beim Baby führen. Deshalb sollten Sie am Anfang der Schwangerschaft auf Leber komplett verzichten und sie auch später höchstens gelegentlich und in kleinen Mengen essen. Bei Leberwurst bestehen hingegen keine Bedenken, da diese in der Regel nicht in größeren Mengen verzehrt wird und zudem maximal 25 Prozent Leber enthält.
Rohes Fleisch bzw. Rohwurst: Rohes Fleisch wie Tatar, Hackepeter, Mett, Carpaccio, aber auch nicht ganz durchgebratene Steaks oder Fleischpasteten können mit Listerien oder Toxoplasmen belastet sein. Das Gleiche gilt auch für Rohwürste wie Salami, Cervelatwurst, Mett- oder Teewurst, rohes Bratwurstbrät, Bauernbratwürste, Polnische oder Landjäger. Deshalb sollten Sie darauf verzichten.
Rohkost:Obst und Gemüse ist vitaminreich und gesund und sollte reichlich gegessen werden, doch können auch auf Rohkost und Salaten Listerien und Toxoplasmen lauern. Waschen Sie Obst und Gemüse gründlich mit warmem Wasser ab. Brausen Sie Salat kalt ab und verwenden Sie ihn sofort. Verzichten Sie auf fertig geschnittene, verpackte Salatmischungen. Verwenden Sie keine rohen Sprossen, denn unter den feucht-warmen Anzuchtbedingungen können sich Keime ideal vermehren. Wenn Sie Sprossen essen wollen, ist es sicherer, sie vorher wenige Minuten zu blanchieren.
Rohmilch und Rohmilchkäse: Rohmilch direkt vom Bauernhof kann Listerien enthalten und sollte deshalb immer vorher abgekocht werden. Deshalb ist es sinnvoller, grundsätzlich nur pasteurisierte oder H-Milch zu verwenden. Auch Käse, der aus Rohmilch hergestellt wird, stellt ein Infektionsrisiko dar. Dies gilt insbesondere für Weichkäse wie französischer Brie, Roquefort sowie einige Camembertsorten. Bei verpacktem Käse muss auf der Packung angegeben sein, wenn er aus Rohmilch hergestellt wurde. Bei offenem Käse sollten Sie an der Käsetheke nachfragen. Die meisten Käsesorten werden aus pasteurisierter Milch hergestellt und sind damit unbedenklich, was Listerien angeht. Das große Aber: Auf der Rinde können sich trotzdem Listerien tummeln, insbesondere bei Sorten mit schmieriger Rinde wie Romadur, Limburger, Münsterkäse, Harzer und Tilsiter. Am besten schneiden Sie die Rinde bei allen Käsesorten ab, das ist am sichersten!