Was ist bei der Ernährung allergiegefährdeter Kinder zu beachten?
von Kerstin T.
Unsere Tochter ist acht Monate alt und bekommt H.A.-Nahrung, da Allergien in der Familie vorhanden sind. Mein Mann hat Heuschnupfen und Neurodermitis, ich habe eine Duftstoff- und Lederallergie. Wie lange, empfehlen Sie, soll ich die H.A.-Milch noch geben und sollte man auch auf Joghurt & Co. verzichten? Außerdem möchte ich zum Süßen nicht so gern Zucker verwenden, kann ich auch schon Honig nehmen? Leider ist auch unser Sohn von einer leichten Neurodermitis betroffen und reagiert auf „Eiklar“.Was muss ich bei seiner Ernährung beachten und schadet hin und wieder ein Ei?
Antwort von: Dr. med. Andrea Schmelz
Liebe Kerstin,
da zwei Familienmitglieder unter Neurodermitis leiden, sollten Sie Ihrer Tochter die H.A.-Nahrung während des gesamten ersten Lebensjahres geben.Verzichten Sie so lange auch auf Milchprodukte wie Quark oder Joghurt. Diese belasten im ersten Lebensjahr außerdem durch den verhältnismäßig hohen Proteingehalt die Nieren. Beginnen Sie frühestens im 12. Lebensmonat mit der Verwendung von Butter.Wird diese vertragen, können Sie ab dem zweiten Lebensjahr zunächst Sahne, dann Joghurt (natur) und Quark (ebenfalls pur) dazugeben. Testen Sie die genannten Lebensmittel jeweils eine Woche lang aus und geben Sie in dieser Zeit keine weiteren neuen Lebensmittel, sodass Sie ggf. erkennen können, ob Ihre Tochter z. B. mit Ausschlag reagiert.Wird alles vertragen, beginnen Sie mit Kuh-Vollmilch in kleinen Mengen und ersetzen die H.A.-Nahrung schrittweise. Honig ist während des ersten Lebensjahres nicht zu empfehlen, da er Bakteriensporen enthalten kann, die zum Botulismus führen, einer unter Krämpfen eventuell tödlich verlaufenden Vergiftung. Aus allergologischer Sicht ist Zucker außerdem günstiger, da Honig Beimengungen von Pollen enthält. Prinzipiell müssen (und sollten!) Sie im ersten Lebensjahr überhaupt nicht süßen, denn die Zugabe von Obst zum Brei genügt. Eine allgemeine Empfehlung zur Ernährung eines neurodermitiskranken Kindes zu geben, ist schwierig, da verschiedene Allergien, aber auch eine unterschiedliche Empfindlichkeit auf biogene Amine (z. B.Histamin in Sauerkraut oder Tomaten) bestehen können. Häufig sind Säuren in Obst (Zitrusfrüchte!) und Säften unverträglich. Bei schwerer Neurodermitis sollten auch häufige Allergene wie Nüsse oder Sellerie gemieden werden. Generell nicht empfehlenswert sind Zusatzstoffe wie Farb- oder Konservierungsstoffe. Allgemein gilt: Je schwerer Ihr Sohn betroffen ist, umso vorsichtiger sollten Sie mit der Ernährung sein. Ob Ihrem Sohn gelegentlich ein Ei schadet, kann ich leider nicht vorhersagen.Wenn er keine Verschlechterung der Haut und keine Kratzattacken dadurch bekommt, können Sie ihm ab und zu ein Ei geben.
Alles Gute für Sie und Ihre Familie!
Ihre Andrea Schmelz
Kommentare zu "Was ist bei der Ernährung allergiegefährdeter Kinder zu beachten?"

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