Was tun, wenn ein Kleinkind sich vom Vater nicht beruhigen lässt?

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Hallo liebe Frau Dr. Schmelz,

Sie hatten mir schon einmal bei einem Problem mit meinem Sohn geholfen. Jetzt geht es um meine Tochter, die 21 Monate alt ist.

Unsere Tochter ist nachts absolut nur auf mich bezogen. Ich weiß nicht, wie sich das eingeschlichen hat. Sie geht so um 19.30 Uhr ins Bett und schläft auch sehr gut ein. Nach etwa zwei bis drei Stunden wird sie wach und ruft nach mir. Wenn ich ihr keine Antwort gebe oder mein Mann zu ihr kommt, fängt sie an zu weinen und lässt sich durch nichts mehr beruhigen, bis ich komme und sie in den Arm nehme.

Ich kann das gar nicht verstehen. Tagsüber ist der Papa ihr Ein und Alles. Ich war abends schon einmal fort und sie wachte dann auf, rief nach mir und ich war nicht da, nur meine Mann. Sie weinte über eine Stunde, dann rief mich mein Mann auf dem Handy an. Meistens habe ich gar keine Lust mehr weg zu gehen, weil ich genau weiß, was dann wieder passieren wird.

Was können wir tun? Warum wird sie immer um die gleiche Zeit wach und warum lässt sie sich nicht von meinem Mann beruhigen?

von Martina D.

Antwort von: Dr. med. Andrea Schmelz

Liebe Martina,

leider haben Sie mir nicht geschrieben, wie lange das nachts schon so geht. Meist sind es nur Phasen, in denen Kinder in bestimmten Situationen ganz auf die Mama oder den Papa bezogen sind. Solche Phasen können allerdings mehrere Monate oder auch über ein halbes Jahr anhalten.

Dass Ihre Tochter nachts nach zwei bis drei Stunden aufwacht, liegt daran, dass dann ihre erste Tiefschlafphase vorbei ist und sie wach wird. Offensichtlich braucht sie zum Wieder-Einschlafen aber die Versicherung, dass Mami da ist. Ich könnte mir vorstellen, dass Ihre Tochter seit damals, als Sie mal ausgegangen waren, besonders darauf fixiert ist, sich zu versichern, dass Sie zu Hause sind.

Tagsüber lehnt sie den Papa nicht ab, deswegen dürfte es für Ihren Mann nicht so schwer sein, mit der nächtlichen Ablehnung fertig zu werden. Es gibt nämlich auch Kleinkinder, die phasenweise grundsätzlich nur von Mama versorgt werden möchten. Das ist gar nicht so selten, verliert sich aber von selbst wieder.

Sie sollten jetzt nichts übers Knie brechen und Geduld haben. Es wäre günstig, wenn Sie momentan tatsächlich abends nicht weggehen (oder bis dahin wieder zu Hause sind) und zuverlässig zu Ihrer Tochter ans Bett kommen, wenn sie nachts ruft. Zur Gewöhnung kann ja gleichzeitig immer Ihr Mann mitkommen und darf sie bald vielleicht auch trösten, so lange Sie daneben stehen und Ihre Tochter die Sicherheit hat, dass Mami da ist.

Vielleicht kann folgende Bach-Blüten-Mischung das Problem entschärfen helfen: Chicory, Honeysuckle, Mimulus, Red Chestnut (Dosierung 4 x täglich 4 Tropfen).

Alles Gute und herzliche Grüße

Ihre Dr. med. Andrea Schmelz