Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit)

Leidet Ihr Kind häufig unter Blähungen, Bauchkrämpfen, Übelkeit oder sogar Durchfall, ohne dass hierfür bislang eine Ursache gefunden werden konnte? Dann kann es sein, dass bei ihm eine Milchzuckerunverträglichkeit, auch Laktoseintoleranz genannt, vorliegt. Wie Sie herausfinden können, ob Ihr Kind von einer solchen Unverträglichkeit betroffen ist und was Sie tun können, um ihm zu helfen, erfahren Sie hier 

Inhaltsverzeichnis

Gute Alternativen für Ihr Kind

Milchzucker – oder Laktose – kommt in Milch von Säugetieren vor, also auch in Muttermilch. Zur Verdauung der Milch benötigt der Mensch das Enzym Laktase. Dieses Enzym sorgt dafür, dass der Milchzucker in seine Einzelteile aufgespalten wird (Glukose und Galaktose), die dann im Darm resorbiert werden können. Nach den ersten drei Lebensjahren – also wenn ein Kind keine Muttermilch mehr benötigt, weil es mithilfe seiner Zähne andere Nahrung verdauen kann – nimmt die Laktasebildung zur Verdauung des Milchzuckers deutlich ab. Das bedeutet, dass ein älterer Mensch eigentlich gar keinen Milchzucker mehr verdauen kann. So ist wissenschaftlich belegt, dass es in der Steinzeit das Beschwerdebild der Laktoseintoleranz gar nicht gab, da auch gar keine Milch getrunken wurde. Erst seit Einführung der Viehzucht veränderten sich die menschlichen Gene so, dass sie sich an Laktose gewöhnen konnten. In Ländern wie Südamerika, Afrika, Alaska, Südostasien und China haben bis zu 90 Prozent der Menschen natürlicherweise eine Laktoseintoleranz, da in diesen Ländern traditionell kaum Milch getrunken wird.

Fazit bei Laktoseintoleranz:

Milch ist eigentlich von Natur aus nur für Säuglinge und Tierbabys geeignet! Der Mensch hat sich im Laufe der Geschichte durch Konsum von Milch und Milchprodukten an die Verdauung der Milch gewöhnt, was aber immer häufiger nicht (mehr) funktioniert. Das mag auch daran liegen, dass Laktose mittlerweile mehr oder weniger versteckt auch in vielen industriell gefertigten Lebensmitteln enthalten ist: in Schokolade, Brot, Eiscreme, als Geschmacksverstärker in Wurst und Fertiggerichten sowie als Trägerstoff von Aromen und Süßstoffen.

Laktoseintoleranz Symptome : Welche sind es genau?

Produzieren die Dünndarmschleimhautzellen nur wenig oder gar keine Laktase, gelangt der Milchzucker daher unverdaut vom Dünndarm in den Dickdarm. Die dort ansässigen Darmbakterien vergären die Laktose, was zu einer vermehrten Gasbildung führt. Diese Symptome können bei einer Milchzucker-Unverträglichkeit auftreten:

  • Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe
  • Übelkeit
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Leistungsknick, Antriebslosigkeit

So wird eine Laktoseintoleranz diagnostiziert

Die einfachste Art und Weise festzustellen, ob Ihr Kind Milchzucker nicht verträgt, ist, eine Zeit lang (2 bis 4 Wochen) sämtliche Milchprodukte wegzulassen.

Hierzu zählen:

  • Milch und Milchprodukte (auch von Schafen, Ziegen etc.)
  • Quark, Sahne
  • Schokolade
  • Kuchen (industriell hergestellt)
  • Fertiggerichte und alle industriellen Fertigprodukte die Milchzucker enthalten (Kleingedrucktes auf der Packung lesen!)

Bessern sich die Laktoseintoleranz Symptome nach Weglassen dieser Lebensmittel deutlich, können Sie von einer Laktoseintoleranz ausgehen. Weitere diagnostische Möglichkeiten sind der H2-Atemtest und eine spezielle Blutzucker-Messung, die vom Arzt durchgeführt werden müssen

Laktoseintoleranz (Milchzucker-Unverträglichkeit): Was tun?

Am besten ist es natürlich, wenn sich Ihr Kind nach dem Abstillen erst gar nicht ans Milchtrinken gewöhnt. Geben Sie Ihrem Kind von Anfang an stilles

Wasser zu trinken, eventuell mal einen selbst gepressten Saft, selbst gemachte Apfelschorle oder einen Kräutertee. Natürliche Lebensmittel wie Butter, Naturjoghurt und lange gereifte Käsesorten wie Parmesan sollten bevorzugt werden, da sie gar keine oder nur wenig Laktose enthalten. Geben Sie Ihrem Kind Milchprodukte wie Käse, Quark, Schokolade und Kakao nicht so häufig. Achten Sie bei Fertig-Lebensmitteln auf das Kleingedruckte: Meiden Sie Produkte, denen künstlich Milchzucker hinzugefügt wurde. Wenn bei Ihrem Kind ärztlicherseits eine Laktoseintoleranz festgestellt wird, sollten Sie eine gewisse Zeit lang auf Milchprodukte konsequent verzichten, damit der Darm durch laktosefreie Ernährung stark entlastet wird. Eine zusätzliche Darmsanierung sowie eine überwiegend basische Ernährung können Ihrem Kind ebenfalls helfen. Geben Sie eventuell auch natürliche Nahrungsergänzungen mit Mineralien (besonders Magnesium, Vitamine und Omega-3-Fettsäuren). Denn eine Laktoseintoleranz muss nicht zwingend lebenslang ein Problem sein, oftmals können nach einer gewissen Zeit Milchprodukte in einem moderaten Umfang wieder genossen werden.

Diese Milchersatzprodukte sind bei einer Laktoseintoleranz verträglich:

  • Ghee (Butterschmalz)
  • Butter
  • lang gereifte Käsesorten, z. B. Emmentaler, Parmesan, Gouda usw.
  • Mozzarella, Limburger, Romadur, Gorgonzola etc.
  • sind – je nach Marke und Herstellungsverfahren – oft laktosearm oder sogar laktosefrei.
  • Mandelmilch, Bio-Sojamilch, Hafermilch, Dinkelmilch, Sesammilch, Maronimilch, Reismilch oder auch Kokosmilch

Achtung bei Laktoseintoleranz Produkten!

Die mittlerweile in großer Zahl von der Lebensmittelindustrie angebotenen künstlichen laktosefreien Lebensmittel sind nicht zu empfehlen! Sie enthalten meist kritische Zusatzstoffe und haben mit natürlichen Lebensmitteln nichts zu tun – im Gegenteil, sie führen zu einer zusätzlichen Belastung des Stoffwechsels durch chemische Zusätze