Mangelerscheinungen bei Kindern: Eisenmangel erkennen und behandeln

Müde, blass und dauernd erkältet: Hat Ihr Kind vielleicht Eisenmangel? Eisen ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Erfahren Sie hier, woran Sie das bei Ihrem Kind erkennen und was Sie bei Eisenmangel tun können. 

Inhaltsverzeichnis

Eisen ist ein lebenswichtiges Spurenelement

Unser Körper benötigt es für den Sauerstofftransport und die Energieversorgung der Zellen. Auch unser Immunsystem braucht Eisen, um Krankheiten abzuwehren. Eisen kann nur über die Nahrung aufgenommen werden. Mehr als jedes zehnte Kind leidet unter Eisenmangel, der häufigsten Mangelerscheinung unserer Zeit. Die Ursache liegt in den meisten Fällen in einer falschen oder einseitigen Ernährung. Bei Mädchen, die bereits ihre Periode haben, kann auch dies den Eisenspiegel senken. Seltener kann auch beispielsweise eine Entzündung im Darm oder eine andere Erkrankung hinter einem Eisenmangel stecken.

So erkennen Sie einen Eisenmangel bei Ihrem Kind

Eisenmangel bleibt nicht unbemerkt. Bei diesen Symptomen sollten Sie daran denken:

  • auffallende Müdigkeit und Lustlosigkeit
  • schlechter Appetit
  • Konzentrationsprobleme
  • Eingerissene, entzündete Mundwinkel
  • brüchige Haare und Fingernägel
  • erhöhte Infektanfälligkeit
  • Kopfschmerzen
  • Wachstums- und Entwicklungsstörungen

Die richtige Behandlung bei Eisenmangel

Wenn Sie bei Ihrem Kind einen Eisenmangel vermuten, sollten Sie Ihren Verdacht unbedingt beim Kinderarzt überprüfen lassen. Er wird als Erstes eine Blutuntersuchung machen. Bestätigt sich Ihr Verdacht, muss nach der Ursache geforscht werden. Anschließend wird der Arzt Ihrem Kind wahrscheinlich ein Eisenpräparat verschreiben.

Aber Achtung! Zu viel Eisen kann das Herz und die Leber schädigen. Geben Sie Ihrem Kind daher keine Eisenpräparate (auch keine frei verkäuflichen Säfte) auf Verdacht, und halten Sie sich genau an die vom Arzt vorgegebene Dosierung.

Was Sie selbst tun können

Die wichtigste Therapie bei Eisenmangel ist eine ausreichende Eisenzufuhr über die Nahrung (siehe unten). Zusätzlich hilft:

  • Ferrum hydroxydatum 5% WELEDA: 1/4 bis 1/2 Teelöffel Pulver morgens und mittags vor dem Essen geben
  • zur Anregung der Eisenverwertung des Organismus und zur allgemeinen Regulierung des Eisenstoffwechsels: Anaemodroron Rh D2 Dil. WELEDA: (dreimal täglich 10 Tropfen)

Wichtiger Hinweis: Bitte geben Sie auch diese Präparate nur in Absprache mit dem Kinderarzt.

Mein Tipp: Führen Sie ein Ess-Tagebuch

Um festzustellen, ob die Nahrung Ihres Kindes ausreichend Eisen enthält, sollten Sie ein Ess-Tagebuch anlegen. Notieren Sie eine Woche lang alle Speisen und Getränke inklusive Mengenangaben. Anschließend können Sie Ihre Aufzeichnungen mit dem Kinderarzt oder einem Heilpraktiker besprechen.

Eisen: Gesunde Ernährung für gesunde Kinder

Ein entscheidender Faktor zur Vorbeugung und Behandlung von Eisenmangel ist die richtige Ernährung. Dabei kommt es nicht allein auf die Auswahl eisenhaltiger Lebensmittel an. Um sicherzustellen, dass das in der Nahrung enthaltene Eisen vom Körper auch aufgenommen werden kann, sollten Sie Folgendes beachten:

1. Power-Eisen aus Fleisch, Geflügel und Fisch

Das für den Körper am leichtesten verfügbare Eisen ist in tierischen Lebensmitteln enthalten. Die Empfehlung für eine gesunde Kinderernährung lautet hier:

  • 2 bis 3 Fleischmahlzeiten pro Woche
  • 1 Fischgericht
  • 1 bis 2 Eier pro Woche
  • täglich 3 Portionen Milch (Bio!) oder Milchprodukte

2. Richtig ausgewählt: Gemüse und Getreide

Auch pflanzliche Lebensmittel enthalten Eisen. Besonders eisenhaltig sind:

  • grünes Blattgemüse, z. B. Feldsalat, Rucola, Mangold, Spinat
  • Kohl, z. B. Spitz- und Weißkohl, andere Kohlsorten
  • Rote Bete
  • Getreide, z. B. Haferflocken und Hirse
  • Samen, z. B. Kürbiskerne, Leinsamen, Sesam
  • Nüsse, z. B. Mandeln, Haselnüsse
  • Hülsenfrüchte, z. B. Linsen, Kichererbsen, Bohnen

3. Immer mit dabei: Vitamin C

Pflanzliches Eisen muss vom Körper erst umgewandelt werden. Ein wichtiger Helfer dabei ist Vitamin C. Kombinieren Sie pflanzliche Lebensmittel immer mit Vitamin-C-reichen Nahrungsmitteln, z. B. Kresse, Petersilie, Tomaten und Paprika. Auch Kohlsorten wie Kohlrabi, Brokkoli, Blumenkohl und Weißkohl sowie Zitrusfrüchte, Hagebutten und Sanddorn enthalten viel Vitamin C.

  • Mein Tipp: Ein Glas Orangensaft zum Essen erleichtert die Eisenaufnahme ebenfalls.

4. Nur in Maßen genießen: Milch

Zu viel Milch hemmt die Aufnahme von Eisen und belastet den Stoffwechsel sowie die Nieren Ihres Kindes. Beschränken Sie daher die tägliche Menge an Milch, Käse, Joghurt und Quark auf insgesamt 300 bis 400 g/ml pro Tag (100 ml Milch entspricht 100 g Joghurt, 15 g Schnittkäse oder 30 g Weichkäse). Verzichten Sie auf Milch und Kakaohaltige Zwischenmahlzeiten.

  • Wichtig für Teenager: Auch Kaffee und Tee sind Eisenräuber!