Damit Ihr Kind nicht „sauer“ wird: Nahrungsmittel für eine Ernährung im Säure-Basen-Gleichgewicht

Damit alle Stoffwechselvorgänge optimal ablaufen, braucht Ihr Kind nicht nur genügend Eiweiß und Vitamine. Auch das Säure-Basen-Gleichgewicht der Nahrung muss stimmen. Leider ernähren sich schon Kleinkinder am liebsten von sauer reagierenden Speisen. 

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Ernährung für Kinder im Säure-Basen-Gleichgewicht

Welche Mutter kennt das nicht? Favoriten bei Kindern sind Süßigkeiten, Würstchen, Pommes, Nudeln – und alle machen richtig „sauer“. Ein ph-Wert von 7,0 gilt als neutral, Werte unter 7 bis 1 sind zunehmend sauer, Werte über 7 bis 14 sind zunehmend basisch (alkalisch).

Säure-Basen-Gleichgewicht: Basen kann der Körper nicht selbst herstellen

Im Stoffwechsel des Körpers fallen Säuren in großen Mengen an. Basen müssen jedoch von außen mit der Nahrung zugeführt werden. Zwar kann der Körper beispielsweise aus Kochsalz und Wasser einerseits die starke Salzsäure (im Magen) und andrerseits die stark basische Natronlauge bilden. Er hat dabei netto jedoch keine einzige Base hinzugewonnen. Weil Basen mit der Ernährung zugeführt werden müssen, ist die Versorgung bereits im Kindesalter oft als kritisch anzusehen. Die wichtigsten Basenlieferanten sind Obst, Gemüse und Kartoffeln.

Auch Saures kann im Körper basisch reagieren

Etliche Obst- und Gemüsesorten schmecken säuerlich – denken Sie nur an die Zitrone! –, sind aber bis auf wenige Ausnahmen (siehe unten) basenbildend. Ausschlaggebend ist immer die Wirkung jedes einzelnen Nahrungsmittels, nachdem es durch den Verdauungsprozess aufgeschlossen wurde. Die Fruchtsäuren der Zitrone kann der Körper gut verstoffwechseln, und ihre Mineralstoffe sorgen für einen basischen Nettoeffekt. Ganz anders das Hühnerei: Das enthaltene Eiweiß wird zu Schwefel- und Phosphorsäure umgewandelt, die durch Basen abgepuffert werden müssen. Alle eiweißhaltigen Nahrungsmittel (Fleisch, Fisch, Käse und auch Hülsenfrüchte) werden daher als sauer betrachtet. Es gibt jedoch auch Nahrungsmittel wie z. B. Haushaltszucker, die selbst keine Säure enthalten, bei deren Abbau jedoch Säuren entstehen.

Säure-Basen-Gleichgewicht: So kochen Sie basenreicher

Sauer reagierende Nahrungsmittel sind wichtige Eiweiß und Kalziumlieferanten; sie haben daher durchaus ihren Platz in der Ernährung. Das Hauptgewicht sollte jedoch auf den basenbildenden Nahrungsmitteln liegen. Daher sind zumindest eine Portion Gemüse und zwei Portionen Obst pro Tag zu empfehlen. Allerdings verlieren Obst und Gemüse erheblich an Wert, wenn sie auslaugen, also in reichlich Wasser gekocht werden und dabei ihre basisch wirkenden Mineralstoffe an das Kochwasser abgeben. Garen Sie Gemüse daher immer in wenig Wasser oder dünsten Sie es mit wenig Fett kurz an. Das Kochwasser sollten Sie nicht weggießen, sondern für Suppen oder Soßen weiterverwenden. Kartoffeln als basen- und mineralstoffreiche Beilage sollten häufig auf dem Speiseplan stehen. Ideal ist die Zubereitung als Pell- oder Ofenkartoffel.

Mein Tipp
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind sich täglich an der frischen Luft bewegt. Durch körperliche Bewegung des Kindes verstärkt sich die Atmung, und der Gasaustausch wird erhöht. Da Säuren nur durch Basen neutralisiert oder aber über die Atmung (Kohlensäure!) abgegeben werden können, ist Bewegung eine effektive Maßnahme zur Entsäuerung.

Säure-Basen-Gleichgewicht – So reagieren unsere Nahrungsmittel im Körper

Basische Nahrungsmittel

  • fast alle Gemüsesorten, Gemüsesäfte, Salate, Zwiebeln, Knoblauch, Zuckermais, frische Erbsen und Bohnen, Sauerkraut, Pilze
  • Kartoffeln
  • Obst (unreife Früchte wirken jedoch sauer!), Obstsäfte, ungeschwefeltes Trockenobst (Rosinen!)
  • alle Gewürzkräuter
  • Zitronensaft, Apfelessig,Weinessig
  • Rohmilch, Molkepulver
  • Soja(mehl), Tofu, Kichererbsen, gekeimtes Getreide
  • Kokosnuss,Maronen (Esskastanien), Haselnüsse (ungeröstet!)
  • Birnendicksaft, Ahornsirup
  • Kräutertee, Früchtetee
  • stilles Mineralwasser

(nahezu) neutrale Nahrungsmittel

  • pasteurisierte und H-Milch, Butter, Buttermilch, Sahne, naturbelassene pflanzliche Öle und
  • Fette
  • naturbelassener Honig, Konfitüre
  • Getreidekaffee mit Milch
  • Leitungswasser

Saure Nahrungsmittel

  • alle Fleischsorten (auch Geflügel,Wild), Innereien, Wurstwaren, Fleischbrühe, Fisch
  • alle Getreide wie Weizen, Roggen, Hafer, Mais (Vollkorn- jedoch weniger sauer als Weißmehlprodukte, Maismehl, Haferflocken), auch Buchweizen, Dinkel, Hirse, Amaranth, Quinoa, getrocknete Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen)
  • Eier
  • Backhefe
  • Käse, Quark
  • Zucker, Süßwaren, Schokolade, Kuchen, Milcheis, eingekochte Konserven
  • Margarine mit gehärteten Fetten, Schweineschmalz und andere tierische Fette, erhitzte Fett und Öle
  • Chips, Pommes
  • Leinsamen, Walnüsse, Mandeln, Erdnüsse, Sesam (Kerne und Nüsse sind geröstet besonders „sauer“)
  • zuckerhaltige Limonaden, Cola, Sirup, Kakao
  • Wasser mit viel Kohlensäure