So fördern Sie die Sprachentwicklung Ihres Babys

Für die Sprachentwicklung Ihres Babys ist es wichtig, dass Sie viel mit ihm reden. Gute Sprachkenntnisse lassen sich schon im Säuglingsalter trainieren und wirken sich später stark auf die schulischen Leistungen Ihres Kindes aus. 

Inhaltsverzeichnis

Fördern Sie die Sprachentwicklung Ihres Babys von Anfang an

Je früher Sie damit beginnen die Sprachentwicklung Ihres Babys zu fördern, umso besser! Schon ab der Säuglingszeit können Sie die Sprachentwicklung Ihres Babys unterstützen, in dem sie regelmäßig mit Ihrem Baby sprechen. Wichtig ist dabei aber immer das gemeinsame Miteinander. So können Sie gezielt auf Ihr Kind eingehen und es ermutigen, selbst etwas zu erzählen, Fragen zu stellen oder Antworten zu geben. Auch Vorlesen fördert die Sprachentwicklung Ihres Babys. Sprachförderung nur „aus der Konserve“ – durch Kassetten oder CDs mit Liedern oder Geschichten – funktioniert nicht. Hörspiele und Lieder sind nur eine nette Ergänzung, kein Ersatz für die Eltern!

Sprachentwicklungs-Tipps für die ersten Lebensjahre

Sprachwissenschaftler gehen davon aus, dass Kinder ein Wort etwa 40-mal hören müssen, bis sie es in ihren Wortschatz aufnehmen und begreifen, dass z. B. das Wort „Ball“ für das runde bunte Ding steht, das so leicht wegkullert. Deswegen sollten Sie keine Gelegenheit auslassen, mit Ihrem Baby zu sprechen! Hier einige Anregungen, die Ihrem Baby so richtig Lust auf Sprache machen. Die Altersangaben sind keine starren Vorgaben. Orientieren Sie sich daran, ob Ihr Kind mit Interesse bei der Sache ist. Dann wird es auch davon profitieren und nicht überfordert sein. Genannt ist jeweils der Zeitraum, ab dem Ihr Baby erstmals Interesse an etwas zeigt bzw. so weit entwickelt ist, dass es bestimmte Dinge kann. Es wird aber auch später, wenn es älter ist, noch Spaß daran haben.

Sprachentwicklung in den ersten vier Monaten

Sprechen Sie mit Ihrem Baby. Erklären Sie ihm beim Füttern, Wickeln, Kochen oder Anziehen, was Sie gerade machen. Zeigen Sie ihm, dass Sie sich freuen, wenn es Laute von sich gibt, also zu Ihnen „spricht“. Nehmen Sie Ihr Kind auf den Arm und gehen Sie mit ihm durch die Wohnung. Lassen Sie es die Dinge seiner Umgebung betrachten. Besonders interessant sind Gegenstände, die in Bezug auf Farben und/oder Formen kontrastreich sind. Halten Sie häufig Blickkontakt zu Ihrem Baby und sprechen Sie fröhlich mit ihm.

Sprachentwicklung im Alter von 4 bis 8 Monaten

Sprechen Sie Ihr Baby häufig mit seinem Namen an. Ermuntern Sie es, Gesten nachzumachen, etwa zu winken oder in die Hände zu klatschen. Machen Sie immer wieder kleine Bewegungsspiele mit Armen und Beinen, z. B. abwechselnd rhythmisch die Beinchen an den Körper führen, also „Eisenbahn fahren“. Sprechen Sie dabei mit Ihrem Kind und machen Sie Geräusche wie „tsch, tsch“ oder sagen Sie dazu einen passenden Kinderreim auf (z. B. „Eine kleine Dickmadam, fuhr mit der Eisenbahn. Dickmadam, die lachte, Eisenbahn, die krachte“).

Mein Tipp
Einen richtigen Schatz an Reimen finden Sie z. B. im Buch „Das große Buch der Kinderreime“, gesammelt und illustriert von Janosch (Beltz 2004; 185 Seiten; 15,90 ?).Auch im Internet werden Sie fündig unter www.kinderreimeseite.de. Sagen Sie Ihrem Kind, wie die Dinge heißen, die es intensiv und interessiert ansieht, etwa: „Das ist dein Ball!“ oder „Schau, das Licht!“

Sprachentwicklung im Alter von 8 bis 12 Monaten

Fragen Sie Ihr Kind spielerisch nach schon bekannten Gegenständen oder Personen: „Wo ist der Papa?“ oder „Wo ist dein Ball?“ Machen Sie Geben-und-Nehmen-Spiele und kommentieren Sie das Geschehen: „Hier hast du die Rassel“ oder „Gibst du mir die Rassel wieder?“ Führen Sie Ihrem Kind Tätigkeiten, an denen es Interesse hat, mehrmals vor und kommentieren Sie diese, etwa „an – aus“, wenn Sie den Lichtschalter betätigen, oder „winke, winke“, wenn Sie zur Verabschiedung winken. Schauen Sie mit Ihrem Kind erste Bilderbücher an und erklären Sie ihm, was da zu sehen ist.Wichtig: Damit Ihr Kind nicht überfordert ist, darf pro Seite nur ein Gegenstand zu sehen sein, möglichst etwas, das Ihr Kind schon kennt (z. B. Bett, Teddy, Ball). Die Abbildung sollte in kräftigen, kontrastreichen Farben gehalten sein. Verstecken Sie einen Gegenstand vor den Augen Ihres Kindes unter einem Tuch oder eine Decke und fordern Sie es auf, diesen Gegenstand zu suchen. Machen Sie Fingerspiele wie „Das ist der Daumen“ mit Ihrem Kind.

Sprachentwicklung im Alter von 12 bis 16 Monaten

Sehen Sie gemeinsam Bilderbücher mit übersichtlich dargestellten bunten Dingen an. Gut geeignet ist z. B.„Erste Bilder. Erste Wörter“ von Helmut Spanner (Ravensburger 2001; 16 Pappseiten; 10,95 ?). Benennen Sie die Dinge und lassen Sie Ihr Kind auf Gegenstände zeigen:„Wo ist der Ball?“ Zeigen Sie Ihrem Kind, was es mit seinem Spielzeug alles machen kann, und kommentieren Sie Ihr Tun: „Sieh mal, wie der Ball rollt“ oder „Jetzt fährt das Auto in die Schachtel“. Freuen Sie sich sichtlich, wenn Ihr Kind mit Ihnenspricht oder kleinere „Aufträge“ ausführt, etwa „Roll den Ball zu mir“ oder „Trägst du meine Tasche?“

Sprachentwicklung im Alter von 16 bis 20 Monaten

Das Vorführen verschiedener Tätigkeiten ist für Ihr Kind weiterhin interessant. Zeigen Sie ihm, wie es z. B. Sand auf seinen Plastiklaster schaufeln kann oder seine Tiere damit herumfahren kann. Kommentieren Sie, was Sie vorführen. Sehen Sie häufig gemeinsam Bilderbücher an. Zeigen Sie auf bestimmte Gegenstände und bitten Sie Ihr Kind, diese zu benennen, sofern es sie schon kennt und aussprechen kann. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über das, was es gerade tut. Singen Sie ihm Kinderlieder vor. Ideal ist es, wenn die Lieder mit einer Bewegung kombiniert sind, etwa die beliebten Kniereiter („Hoppe, hoppe Reiter“), oder setzen Sie Ihr Kind in die Schaukel und schubsen Sie es im Rhythmus an.