Wie Ihr Kind durch eine gute motorischen Entwicklung mobil wird

Kinder vollbringen im ersten Lebensjahr eine wahre Meisterleistung: Können sie anfangs noch nicht einmal das Köpfchen heben, machen viele um den ersten Geburtstag schon die ersten Schritte. So unterstützen Sie Ihr Kind beim Laufen lernen! 

Inhaltsverzeichnis

Wie Sie Ihr Kind beim Laufen lernen unterstützen können

Mit 15 Monaten können 90 Prozent aller Kleinkinder laufen. Doch wann Ihr Kind die ersten Schritte macht, kann man nicht genau vorhersagen. Die Schnellsten können es mit acht Monaten, andere erst mit 18 Monaten.

Der lange Weg zum ersten Schritt

Bevor Ihr Kind Laufen lernen kann, müssen erst die Verbindungen zwischen dem Gehirn und seinen Nervenenden in Beinen und Füßen reifen. Muskeln, Gelenke, Knochen und Sehnen müssen kräftig genug sein. Jeder Schritt seiner motorischen Entwicklung (siehe Tabelle) ist eine weitere Stufe auf dem Weg zum Laufen. Wann Ihr Kind so weit ist, ist durch die Gene vorgegeben. Das Laufen lernen können Sie daher nicht beschleunigen, indem Sie Ihr Kind immer wieder auf die Füße stellen. Seine zarten Gelenke würden dadurch nur überfordert. Nicht nur X- oder O-Beine könnten die Folge sein, sondern auch Schädigungen des Rückens oder der Füße.

Übersicht über die motorische Entwicklung in den ersten 18 Monaten.

Die Altersangaben sind lediglich Durchschnittswerte. Wenn Sie sich Sorgen machen, ob Ihr Kind sich normal entwickelt, fragen Sie bitte Ihren Kinderarzt!

AlterDas kann Ihr Kind jetzt schon 
3 Monate 
  • Kopf heben in Bauchlage  
5 Monate 
  • Kopf heben in Rückenlagesich
  • selbstständig vom Rücken auf den Bauch (und zurück) drehen
  • einige Sekunden lang ohne Hilfe sitzen  
Monate 
  • in Bauchlage den Oberkörper auf den Armen abstützen und sich etwas nach vorne schieben
  • beginnt zu hopsen,wenn es aufgestellt und an den Armen gehalten wird 
  • kann mit Daumen und Fingern einen Gegenstand greifen (Zangengriff)  
7 Monate 
  • robbt in Bauchlage vorwärts
  • aus der Seitenlage selbst aufrecht hinsetzen
  • im Sitzen Oberkörper und Kopf nach allen Seiten drehen
  • sitzt ohne Stütze, aber noch etwas unsicher
  • mit Daumen und Zeigefinger einen Gegenstand greifen (Pinzettengriff)
  • beginnt mit ersten Krabbelversuchen  
8 Monate 
  • sitzt sicher ohne Stütze
  • krabbelt besser und längere Strecken
  • Gegenstände von einer Hand in die andere nehmen  
9 bis 10 Monate 
  • krabbelt sicher und schnell
  • eventuell „Bärengang“: läuft auf Händen und Füßen, den Körper vom Boden abgehoben
  • zieht sich an Möbeln hoch und versucht zu stehen  
11 bis 12 Monate 
  • geht einige Schritte mit Unterstützung
  • steht noch unsicher
  • greift nach einem Ball, kann diesen wegrollen  
14 bis 15 Monate 
  • steht frei sicher
  • geht einige Schritte ohne Unterstützung 

So unterstützen Sie die motorische Entwicklung Ihres Kindes

  • Gönnen Sie Ihrem Kind von Anfang an so viel Bewegungsfreiheit wie möglich. Legen Sie es z. B. auf die Krabbeldecke statt in die Babywippe. Auf der Decke kann es sich nach Herzenslust drehen und mit den Beinen strampeln.
  • Animieren Sie Ihr Kind nicht zu früh zum Sitzen, Aufstehen oder Laufen. Stopfen Sie Ihrem Kleinen nicht Kissen und Decken in den Rücken, um es in Sitzposition zu bringen, obwohl es dazu noch gar nicht bereit ist.
  • Loben Sie Ihr Kind, wenn es etwas Neues kann. Es freut sich sehr darüber. Und Ihr Lob spornt es gleichzeitig an, bei Schwierigkeiten nicht zu schnell aufzugeben.
  • Verzichten Sie auf Lauflernhilfen. Die Haltung in diesen Systemen hemmt die Entwicklung der Muskulatur. Ihr Kind lernt dabei nicht, das Gleichgewicht bei einer seitenwechselnden Verlagerung zu halten, wie sie für das Laufen nötig ist. Außerdem bergen diese so genannten „Gehfrei-Systeme“ hohe Unfallrisiken.
  • In den ersten acht Lebensmonaten sollte Ihr Kind im Kinderwagen liegen. Erst dann ist sein Rücken stark genug, dass Sie den Wagen entweder umbauen oder auf einen Buggy umsteigen können.