Verändertes Schlafverhalten hilft Kindern mit ADHS

Wer schlecht schläft, kann sich schlechter konzentrieren, ist weniger aufmerksam und reagiert auf viele Dinge ängstlicher. Bei Kindern mit ADHS, die hiermit im Alltag ohnehin schon Probleme haben, sind die Folgen von zu wenig Schlaf oft noch verheerender. Im Rahmen einer in 21 Kinderarztpraxen durchgeführten Studie wurde bei 244 ADHS-Kindern zwischen 5 und 12 Jahren untersucht, wie sich eine Verbesserung des Schlafs auf die ADHS-Symptomatik im Alltag auswirkt. 
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Besser Schlafen = Mehr Konzentration

 Die Kinder wurden hierzu ein halbes Jahr lang mit einer standardisierten Verhaltenstherapie behandelt, die die Schlafqualität und -länge verbessern sollte. Zu der von ausgebildeten Psychologen und Kindertherapeuten durchgeführten Therapie gehörten das Einüben von festen Bettzeitroutinen und Entspannungsverfahren. Im Vergleich mit der Kontrollgruppe, die diese Therapie nicht erhielt, schliefen die so behandelten Kinder nach 3 bis 6 Monaten mehr und zeigten (deutlich)
  • ein höheres Konzentrations– und Lernvermögen,
  • weniger Verhaltensauffällig keiten,
  • weniger Angst vor der Schule.
Diese positive Entwicklung war selbst bei den Kindern zu beobachten, die Ritalin oder andere stimulierende Medikamente einnahmen.

Mein Tipp: Was Sie tun können, damit Ihr Kind besser schläft:

  • Gewöhnen Sie Ihr Kind abends an eine feste Schlafenszeit, und stellen Sie auch Ihren eigenen Rhythmus darauf ein.
  • Führen Sie ein regelmäßiges Abendritual vor dem Zubettgehen ein, z. B. eine Gute-Nacht- Geschichte bei kleineren Kindern oder ein kurzer gemeinsamer Rückblick auf den Tag bei den größeren Kids.
  • Lassen Sie Ihr Kind in seinem eigenen Bett einschlafen, und bringen Sie es, wenn es nachts zu Ihnen ins Bett kommt, nach einer kurzen Kuschelzeit liebevoll wieder in sein eigenes Bett zurück.
  • Gehen Sie liebevoll auf Ihr Kind ein, wenn es nachts Angst hat oder nicht schlafen kann, aber seien Sie kein allzu attraktiver Unterhalter – auch Eltern dürfen nachts müde sein!

Musik hilft Kindern bei Depressionen und Entwicklungsproblemen

Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Universität Belfast. Von März 2011 bis Mai 2014 nahmen 251 Kinder und Jugendliche mit emotionalen Problemen sowie Verhaltens- und Entwicklungsschwierigkeiten an der Untersuchung teil. Während 128 Kinder eine Standardbehandlung erhielten, wurde 124 Kindern zusätzlich eine Musiktherapie verordnet. Die mit Musik behandelten Kinder zeigten anschließend gegenüber der Vergleichsgruppe ein stark verbessertes Selbstwertgefühl und eine deutliche Verringerung der Depressionen.

Mein Tipp:

Haben Sie es schon einmal mit Musik versucht, wenn bei Ihnen zu Hause der Haussegen schief hängt? Musik wirkt auf das Gehirn und setzt Glückshormone frei. Probieren Sie es ruhig mal aus! Eine schöne Stimmungs- CD für kleine Kinder ist z. B. „Die 30 besten Partylieder für Kinder – zum Mit singen und Tanzen“ von Simone Sommerland und Karsten Glück (Universal Music). Grundschulkinder lassen sich mit der schönen CD „Die vier Jahreszeiten. Vivaldi für Kinder“ von Marko Simsa (Jumbo) aufmuntern.