Gut vorbereitet zum Elternsprechtag in der Schule
Im Rahmen eines Elternsprechtags haben Eltern zweimal im Schuljahr die Gelegenheit, sich mit Lehrern auszutauschen und sich über die Leistungen ihres Kindes zu informieren. Auch wenn für ein Gespräch nur wenig Zeit zur Verfügung steht, sollten Sie dieses Angebot nutzen. Nicht selten dienen Gespräche am Elternsprechtag als Bestätigung und vor allen Dingen Beruhigung für unsichere Eltern. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie sich sinnvoll auf Elternsprechtage vorbereiten können.
- Kommunikation mit Lehrern
- Was will ich wissen? Was will ich loswerden?
- Rechtzeitig Fragen notieren
- Verschaffen Sie sich einen umfassenden Überblick
- Informieren Sie die Lehrer Ihres Kindes
- Bereiten Sie sich auf mögliche Lehrer-Fragen vor
- Unser Rat: Bereiten Sie die Gespräche zusammen mit Ihrem Kind vor!
- Wenn erlaubt, nehmen Sie Ihr Kind auf jeden Fall zum Elternsprechtag mit!
- Machen Sie sich Ihr Ziel des Lehrer-Gesprächs im Vorfeld klar!
- Fragen Sie nach konkreten Verbesserungsvorschlägen und Lerntipps
- Halten Sie die Ergebnisse des Gesprächs schriftlich fest
Kommunikation mit Lehrern
Der Elternsprechtag ist eine besondere Form des Eltern-Lehrer-Gesprächs. Meistens stehen für jedes Gespräch nur 10 bis 20 Minuten zur Verfügung. Das ist wenig Zeit, wenn Sie erst während des Gesprächs überlegen, was Sie fragen oder erzählen möchten. Sind Sie jedoch vorbereitet, reicht diese Zeitspanne meist gut aus. Haben Sie allerdings bereits bei der Vorbereitung das Gefühl, dass diese Zeit zu knapp werden könnte, etwa weil es aktuell größere Probleme gibt, sollten Sie um einen Extratermin außerhalb des offiziellen Elternsprechtags bitten
Was will ich wissen? Was will ich loswerden?
Bei der Vorbereitung der Gespräche können Ihnen folgende Tipps helfen:
Rechtzeitig Fragen notieren
Am besten beginnen Sie schon einige Tage vor dem Elternsprechtag damit, sich Ihre Fragen für die unterschiedlichen Lehrer Ihres Kindes zu notieren. So haben Sie ausreichend Zeit, die Frageliste bis zum Elternsprechtag noch zu ergänzen
Verschaffen Sie sich einen umfassenden Überblick
Meistens geben Ihnen bei Ihrem Besuch die Lehrer von sich aus einen Überblick über die schriftlichen und mündlichen Leistungen Ihres Kindes. Doch Noten sind nicht alles: Auch die Integration Ihres Kindes in die Klassengemeinschaft, Beziehungen zu einzelnen Klassenkameraden, oder die Teilnahme am Schulleben (AGs, Musikgruppe, Basketballmannschaft etc.) spielen eine mindestens genauso wichtige Rolle für die Leistungsbereitschaft und den Lernerfolg Ihres Kindes wie die Leistungen in den einzelnen Fächern selbst. Bei der Vorbereitung der Fragen für die Lehrer-Gespräche kann Ihnen die Checkliste rechts helfen, die Sie auch in das Lehrergespräch mitnehmen können.
Informieren Sie die Lehrer Ihres Kindes
Neben den Dingen, die Sie erfragen möchten, sollten Sie aber unbedingt auch überlegen, über was Sie die Lehrer Ihres Kindes eventuell zusätzlich informieren möchten. Je offener Sie hier über (familiäre) Probleme wie z.B. Krankheit, Todesfälle, Trennungen, pubertätsbedingte Schwierigkeiten etc. sprechen, umso besser kann der Lehrer das Verhalten Ihres Kindes einschätzen und ihm helfen. Wie über familiäre Probleme, so sollten Sie die Lehrer aber auch über positive Veränderungen oder Beobachtungen, wie z.B. die wachsende Selbständigkeit und Zuverlässigkeit Ihres Kindes oder seine erste Teenagerliebe, informieren. So bekommen die Lehrer einen besseren Gesamteindruck von Ihrem Kind und registrieren in der Folge manche Verhaltensweisen, etwa die motivierte Mitarbeit im Unterricht, deutlicher.
Bereiten Sie sich auf mögliche Lehrer-Fragen vor
Gut möglich, dass auch die Lehrer Fragen an Sie haben, um einen besseren Gesamteindruck von Ihrem Kind zu bekommen. So könnten sie z.B. gefragt werden, was Ihr Kind zu Hause von der Schule, vom Unterricht, über bestimmte Konflikte etc. erzählt. Verhält sich Ihr Kind in der Schule etwa auffällig ruhig, aggressiv, unkonzentriert etc., interessiert es die Lehrer vielleicht, ob es im privaten Leben Ihres Kindes Gründe für dieses Verhalten gibt (z.B. Liebeskummer).Außerdem könnten Lehrer wissen wollen, wie viel Ihr Kind zu Hause lernt, also wie lange es für seine Hausaufgaben braucht, wie lange es vor einer Klassenarbeit lernt etc. Gerade für die Beantwortung solcher Fragen ist es sinnvoll, wenn Sie Ihr Kind in die Vorbereitung des Elternsprechtages mit einbeziehen
Unser Rat: Bereiten Sie die Gespräche zusammen mit Ihrem Kind vor!
Nur wenn Ihr Kind sich völlig sperrt, sollten Sie die Lehrer Gespräche für den Elternsprechtag allein vorbereiten. Sinnvoller ist es, wenn Sie Ihr Kind im Vorfeld daran beteiligen und fragen, was es selbst von den einzelnen Lehrern wissen möchte. Fragen Sie Ihr Kind auch, ob es seinen Lehrer über bestimmte Ereignisse(z.B. einen Konflikt) informieren möchte.
Wenn erlaubt, nehmen Sie Ihr Kind auf jeden Fall zum Elternsprechtag mit!
Sofern die Schule, die einzelnen Lehrer und Ihr Kind damit einverstanden sind, ist es oft am besten, wenn Ihr Kind selbst bei den Gesprächen dabei ist bzw. die Gespräche auch selbst führt. Schließlich geht es nicht um Sie als Mutter oder Vater, sondern um die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft Ihres Kindes. So müssen Sie später auch nicht die Botschaften der einzelnen Lehrer (oft gewürzt mit eigenen Kommentaren) an Ihr Kind weiterreichen, sondern Ihr Kind erhält eine unmittelbare Rückmeldung von den jeweiligen Lehrern. Die Wirkung dieser direkten Rückmeldungen ist in jedem Fall stärker und kann so helfen, mehr Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.
Machen Sie sich Ihr Ziel des Lehrer-Gesprächs im Vorfeld klar!
Sollten Sie konkrete Lösungen, Hilfen und Maßnahmen vom Lehrer im Laufe des Gesprächs erwarten, müssen Sie für das Gespräch einen Teil der Zeit (mindestens ein Drittel) dafür einplanen.
Fragen Sie nach konkreten Verbesserungsvorschlägen und Lerntipps
Ihnen und Ihrem Kind hilft es meist wenig, wenn Sie nur hören, wo Ihr Kind Schwächen hat. Entscheidend ist, dass Sie auch erfahren bzw. gemeinsam mit dem Lehrer erarbeiten, was zu tun ist, damit sich Ihr Kind z.B. in Deutsch mündlich mehr beteiligt, wie es seine Lücken in Mathematik schließen will oder mit welchen Übungen es die Zeiten in Englisch trainieren und seine Vokabeln besser behalten kann. An der Ausarbeitung der Lösungsvorschläge sollte Ihr Kind allerdings beteiligt sein! Nur wenn es die gewählten Maßnahmen, wie etwa einen Wechsel des Sitzplatzes, zusätzliche Nachhilfe durch einen Oberstufenschüler oder das Anschaffen einer Vokabelkartei etc., mitträgt oder im besten Fall sogar selbst vorschlägt, wird es auch motiviert mitarbeiten.
Halten Sie die Ergebnisse des Gesprächs schriftlich fest
Da Sie am Elternsprechtag in der Regel mit mehreren Lehrern in kürzester Zeit reden, ist es sinnvoll, dass Sie sich wichtige Dinge zwischendurch notieren. Nehmen Sie sich also einen Notizblock und einen Stift mit. Halten Sie darin den aktuellen Lernstand Ihres Kindes sowie wichtige Beobachtungen und Wahrnehmungen des Lehrers bezüglich des Verhaltens Ihres Kindes fest. Notieren Sie sich Lösungsvorschläge, Lerntipps, Maßnahmen etc., um Schwierigkeiten und Lernprobleme in den Griff zu bekommen, sowie einen eventuell neu vereinbarten Gesprächstermin. So haben Sie auch noch einige Wochen nach dem Elternsprechtag einen genauen Überblick über den Inhalt Ihrer Gespräche.