Tyrann oder Kumpel: So gehen Sie mit den verschiedenen Lehrertypen richtig um
Wahrscheinlich haben Sie schon längst selbst festgestellt, dass nicht alle Lehrer gleich engagiert, motiviert, souverän und gerecht sind. Jeder Schüler kennt mindestens einen Pädagogen, der den falschen Job auszuüben scheint, denn er wirkt launisch, herrschsüchtig, unmotiviert oder desinteressiert. Wir stellen Ihnen im folgenden Beitrag verschiedene, häufige Lehrertypen vor und zeigen, wie die Kommunikation mit ihnen am besten gelingt.
Lehrertypen
Wer diesen Lehrertyp als Klassenleitung hat, kann sich glücklich schätzen. Der clevere Typ hat keine Probleme, von seiner Klasse respektiert zu werden. Er muss sich nicht beweisen, sondern punktet durch fachliche Kompetenz sowie durch ein klares Lern- und Erziehungskonzept. Guten Argumenten gegenüber ist er offen, und er lässt sich weder manipulieren noch reinlegen.
So funktioniert die Kommunikation mit dem cleveren Lehrertyp
Wenn Sie mit Fakten argumentieren und Ihre Emotionen aus dem Spiel lassen, fühlt sich der Lehrertyp akzeptiert und spricht mit Ihnen auf Augenhöhe.
Mein Tipp!
Versuchen Sie nicht, für Ihr Kind besondere Konditionen heraus zu handeln, sondern argumentieren Sie möglichst im Namen aller Kinder.
Der schwache Lehrertyp
Über wenig bis gar keinen Respekt verfügt der schwache Lehrertyp, der weder eine natürliche Autorität hat noch gute Tricks im Umgang mit seinen Schülern beherrscht. Dieser Lehrertyp rächt sich „hintenrum“, indem er schlechte Noten gibt, extra Hausaufgaben verteilt oder negative Bewertungen ins Klassenbuch schreibt.
So funktioniert die Kommunikation mit dem schwachen Lehrertyp
Die direkte, klare Kommunikation fällt diesem Lehrertyp enorm schwer. So wenig er sich bei seiner Klasse durchsetzen kann, so schwer fällt ihm auch die Auseinandersetzung mit den Eltern. Kritikgesprächen entzieht er sich gerne, Probleme packt er nicht an: Seien Sie also vorsichtig mit direkter Kritik. Bei Fragen zu Ihrem Kind müssen stets Sie die Initiative ergreifen, sonst wird das Problem „ausgesessen“.
Mein Tipp!
Erstellen Sie nach jedem Gespräch ein kurzes Ergebnisprotokoll, und mailen Sie das dem Lehrer zu. Je konkreter es ist, desto leichter können Sie gemeinsam erarbeitete Ergebnisse einfordern. Formulieren Sie geschickt: „Habe ich Sie richtig verstanden, dass …?“
Der tyrannische Lehrertyp
Extreme Strenge bis hin zu militärischem Drill und ein absoluter Machtanspruch sind die Kennzeichen des tyrannischen Typs, der einfach immer Recht haben muss – und manchmal sogar mit Schlüsseln wirft, um für Ruhe zu sorgen. Diskussionen werden von ihm abgeschmettert, und selbst begründete Einwände (beispielsweise bei einer ungerechten Note) nicht berücksichtigt.
So funktioniert die Kommunikation mit dem tyrannischen Lehrertyp
Hier hilft nur der Weg über die Schulleitung, die Sie bei Problemgesprächen unbedingt hinzuziehen sollten. Zeigen Sie Stärke, indem Sie das Gespräch gut vorbereiten und beweisbare Fakten sammeln.
Mein Tipp!
Notieren Sie sich zwei oder drei wichtige Forderungen, von denen Sie im Gespräch nicht abgehen. Wiederholen Sie Ihr Anliegen immer wieder, auch wenn der Lehrer nicht darauf eingehen will.
Der kumpelhafte Lehrertyp
Beim Kumpel täuschen gegenseitiges Duzen, coole Klamotten und ein jugendlicher Slang nicht darüber hinweg, dass es ihm häufig an Autorität fehlt. Durch die unklaren Grenzen zu seinen Schülern, wird er nicht ernst genommen und kann sich nur schwer durchsetzen. Die Kinder mögen ihn, lassen sich aber nicht von ihm lenken und leiten.
So funktioniert die Kommunikation mit dem kumpelhaften Lehrertyp
Dieser Lehrertyp ist ähnlich wie Ihr Kind auf Lob und Anerkennung aus. Erzählen Sie ihm, wie toll sein Unterricht ist, wie sehr Ihr Kind ihn mag und wie begeistert die Klasse ist, wird er Ihnen jeden Wunsch erfüllen wollen. Mit solchen manipulativen Äußerungen können Sie ein wenig Einfluss nehmen.
Mein Tipp!
Ändern können Sie diesen Lehrertyp aber nicht, also sollten Sie einfach geschickt mit seinem Verhalten umgehen. Machen Sie Ihrem Kind jedoch klar, dass die freundschaftliche Art des Lehrers bei den Noten vermutlich aufhört.
Der frustrierte Lehrertyp
Junge, engagierte Pädagogen ohne Durchsetzungsvermögen, natürliche Autorität und Frustrationstoleranz müssen manchmal feststellen, dass sich die Erwartungen an ihren Beruf nicht erfüllen. Sie können ihre Ziele nicht erreichen und geben irgendwann ihr Engagement vollständig auf. Anstatt sich ein neues Aufgabengebiet zu suchen, schleichen sie durch die Klassenzimmer, unterrichten mit Minimalaufwand und warten auf den Ruhestand.
So funktioniert die Kommunikation mit dem frustrierten Lehrertyp
Diese Lehrer benötigen eine Therapie oder eine Berufsberatung, denn als Pädagogen sind sie völlig ungeeignet. Sie werden Ihr Kind weder begeistern, noch aktuelle Probleme anpacken.
Mein Tipp!
Sprechen Sie mit dem Elternbeirat und der Schulleitung, wenn Ihr Kind solch einen Lehrer hat. Nur wenn viele Eltern gemeinsam ihren Unmut kundtun, besteht eine geringe Chance auf einen Lehrerwechsel.