Wenn Kleinkinder erzählen: Die Kunst des Zuhörens
5. Vorhaltungen machen, belehren, logische Argumente anführen
Das Kind mit Fakten, Gegenargumenten, Logik oder der eigenen Meinung zu beeinflussen versuchen: „Wie kannst du so was machen, wo du doch weißt, dass Mama dafür heute keine Zeit hat?“
6. Urteilen, kritisieren, widersprechen, beschuldigen
Das Kind negativ beurteilen und sein Verhalten bewerten: „Das kannst du nicht beurteilen! Davon verstehst du nichts!“
7. Loben, zustimmen
Das Verhalten des Kindes positiv beurteilen oder bewerten: „Also, ich finde dich hübsch.“
8. Beschimpfen, lächerlich machen, beschämen
Das Kind in eine Lage bringen, in der es sein Gesicht verliert: „Du benimmst dich wie ein Baby!“
9. Interpretieren, analysieren, diagnostizieren
Dem Kind das Gefühl vermitteln, es sei durchschaut: „In Wirklichkeit glaubst du das doch wohl selber nicht!“
10. Forschen, fragen, verhören
Gründe, Motive, Ursachen zu finden suchen, die helfen sollen, das Problem zu lösen: „Wann hattest du dieses Gefühl zum ersten Mal?“
11. Beruhigen, bemitleiden, trösten, unterstützen
Dem Kind seine Gefühle ausreden, sie relativieren, ihre Heftigkeit leugnen: „Ach,morgen sieht das schon wieder anders aus. So schlimm ist das doch nicht.“
12. Zurückziehen, ablenken, aufheitern, zerstreuen
Das Kind von der Beschäftigung mit seinem Problem abbringen: „Denk einfach nicht mehr daran.“ Manche dieser „Kommunikationskiller“ sehen auf den ersten Blick ganz harmlos aus: Was soll schon Schlechtes dran sein, wenn man sein Kind aufzubauen versucht mit Worten wie „Also, ich finde dich hübsch!“, wenn es an sich selbst zweifelt? Und sind wir Eltern nicht sogar verpflichtet, es zu trösten oder gute Ratschläge zu geben?