Gefährlich! Wie Sie Ihrem Kind Gefahren anschaulich vermitteln!

Kleinkinder wollen die Welt entdecken und finden alles interessant. Leider fehlt ihnen anfangs noch das Bewusstsein für Gefahren. Mit unseren Tipps erziehen Sie Ihr Kind zu vorausschauendem Verhalten und vermitteln ihm Gefahren. 

Inhaltsverzeichnis

Kindern Gefahren vermitteln

Erst ab etwa vier Jahren entwickelt Ihr Kind aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen sowie Ihrer Erklärungen und Verbote ein Bewusstsein für Gefahren. Bevor es diese vorausschauend erkennen und vermeiden kann, vergehen weitere Jahre. Bis dahin können Sie Ihr Kind nur durch Sicherheitsvorkehrungen und ständige Beaufsichtigung schützen.

Gefahren vermitteln: Welche Gefahren ab welchem Alter drohen

(die angegebenen Fähigkeiten sind Durchschnittswerte)

Gefahren ab dem 3. Monat

Das kann Ihr Kind schon: nach Dingen greifen

Drohende Gefahr

  • Ersticken, da etwas über den Kopf gezogen werden kann oder kleine Gegenstände verschluckt/ eingeatmet werden können

Gefahren ab dem 5. Monat

Das kann Ihr Kind schon: rollen, robben, krabbeln

Drohende Gefahr

  • Sturz vom Wickeltisch, da Kind sich fortbewegen kann

Gefahren ab dem 10. Monat

Das kann Ihr Kind schon: aufsetzen, zum Stand hochziehen

Drohende Gefahr

  • Verbrühung/Verbrennung, da Kind sich an der Tischdecke oder an herunterhängenden Kabeln hochziehen kann sowie heiße Speisen und Getränke oder den Wasserkocher/Toaster herunterreißen kann

Gefahren ab dem 12. Monat

Das kann Ihr Kind schon: freihändig stehen, erste Schritte

Drohende Gefahr

  • Stürze, insbesondere Gefahr durch Treppen oder Lauflernhilfen
  • Vergiftung, da Kind eigenständig etwas erreichen kann
Themenwoche: Sichtbar im Straßenverkehr!

Die Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas“ wurde 2008 vom Bundesverkehrsministerium (BMVI) und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) ins Leben gerufen wurde, startet zum Beginn der dunklen Jahreszeit führt ein Aktionsbündnis in Kooperation mit dem Deutschen Familienverband (DFV) für mehr Sichtbarkeit im Straßenverkehr. 

Passend dazu begleitet Euch Elternwissen vom 13.10. – 22.10.2014 mit hilfreichen Tipps, rund um das Thema Sichtbarkeit im Straßenverkehr auf unserer Facebook-Seite. Dort habt Ihr die Chance eins von drei Sichtbarkeitspaketen von „Runter vom Gas“ zu gewinnen. Mitmachen lohnt sich!

Gefahren vermitteln: Eigene Erfahrungen wirken besser als Verbote

Unfallvermeidung ist auch Erziehungssache. Durch eigene Erfahrungen und Ihr korrektes Vorbild in unfallträchtigen oder gefährlichen Situationen lernt Ihr Kind am besten, sich vor Gefahren zu schützen:

  • Lassen Sie Ihr Kind eigene Erfahrungen machen. Um ihm z. B. zu zeigen, was „heiß“ bedeutet und welche Folgen Heißes haben kann, können Sie Ihr Kind unter Ihrer Aufsicht kurz an die heiße Kaffeekanne fassen lassen, sodass es die Hitze spüren kann.
Mein Tipp
Bringen Sie Ihrem Kind bei, dass das Backrohr heiß ist und es deshalb nicht hinfassen darf, wenn das Licht im Ofen brennt. Lassen Sie die Backofenbeleuchtung immer so lange brennen, bis das Rohr vollständig abgekühlt ist. 
  • Sprechen Sie notfalls deutliche Verbote aus. Erklären Sie Ihrem Kind mit einfachen Worten, was es darf und was nicht. Auch wenn es noch nicht alles versteht, weiß es gegen Ende des ersten Lebensjahres, was „Nein“ bedeutet.
  • Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, gefährliche Situationen unter Ihrer Aufsicht zu meistern. Lassen Sie Ihr Kind z. B. auf Stühle klettern, sofern diese standfest sind. Ab dem Krabbelalter kann Ihr Kind lernen, eine Treppe vorwärts hinauf- und rückwärts wieder hinunterzukrabbeln. Erlauben Sie Ihrem Kind, mit einem Dessertmesser weiches Obst (z. B. eine geschälte Banane) zu schneiden.
  • Machen Sie Ihr Kind konsequent immer wieder auf Gefahren aufmerksam, und erklären Sie, warum etwas gefährlich ist (z. B. Straßenverkehr, scharfes Messer, heißer Herd).
  • Machen Sie Ihrem Kind den Umgang mit Gefahren richtig vor. Benutzen Sie z. B. immer einen Topflappen, wenn Sie einen heißen Topf vom Herd nehmen. Setzen Sie zum Radfahren selbst einen Helm auf.
  • Übertragen Sie Ihrem Kind altersentsprechend Verantwortung, und lassen Sie es etwa im Haushalt helfen. Je geübter Ihr Kind wird, umso sicherer beherrscht es die nötigen Handgriffe, und die Unfallgefahr sinkt.

Kindern spielerisch Gefahren vermitteln

Mit den folgenden kleinen Spielen und Experimenten unterstützen Sie die Sicherheitserziehung:

Stopp trainieren (ab drei Jahren): Legen Sie in der Wohnung in einem größeren, wenig möblierten Raum ein Seil auf den Boden oder markieren Sie eine Linie mit Malerkrepp. Draußen können Sie eine Linie mit Kreide ziehen. Lassen Sie Ihr Kind Anlauf nehmen und bitten Sie es, direkt an der Linie zu stoppen. Alternativ können Sie trainieren, indem Sie „Stopp!“ rufen und Ihr Kind dann so schnell wie möglich stehen bleibt. Dieses Spiel können Sie draußen auch mit dem Dreirad, dem Roller oder dem Fahrrad machen.

Heiß und kalt (ab zwei Jahren): Füllen Sie eine Plastikflasche mit etwa 40 Grad warmem Wasser, und legen Sie einen Eiswürfel bereit. Abwechselnd darf Ihr Kind nun an die warme Flasche und an den Eiswürfel fassen. Berührt es die Flasche, können Sie deutlich „heiß!“ rufen.

Spielen Sie Gefahrendetektiv mit Ihrem Kind

Gehen Sie mit Ihrem Kind (ab drei Jahren) durch alle Räume Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses, und bitten Sie es, nach gefährlichen Dingen Ausschau zu halten:

  • Woran kann es sich leicht verletzen?
  • Wo könnte es stolpern oder hinfallen?
  • Was ist heiß, sodass es sich verbrennen könnte (etwa Backofen, Wasserkocher, Kerze)?
  • Was ist spitz oder scharf und deswegen für Kinder tabu (etwa Messer, Schere, Werkzeug, Hefter)?
  • Woran hat Ihr Kind sich schon mal weh getan?

Wenn Sie mögen, können Sie diese gefährlichen Dinge bzw. Stellen fotografieren und aus den Fotos ein „Sicherheitsposter“ basteln. Wenn Ihr Kind gerne malt, kann es davon auch Bilder malen. Das Sicherheitsposter sollten Sie an einem gut sichtbaren Platz aufhängen, sodass es Ihrem Kind mehrmals täglich ins Auge fällt.