Keine Chance der Allergie: Milben & Co aus der Wohnung verbannen.

Zugegeben: Allergieauslöser wie Milben oder Schimmelpilze sind überall und können gar nicht ganz vermieden werden. Doch sollten Sie ihnen das Leben in Ihrer Wohnung wenigstens so unangenehm wie möglich machen! 

Inhaltsverzeichnis

Gesundes Wohnen: Keine Milben, keine Allergie!

Allergien greifen fast epidemieartig um sich. Immer mehr Kinder leiden schon in den ersten Lebensjahren unter einer allergischen Erkrankung. Unliebsame „Mitbewohner“ wie Milben und Schimmelpilze, aber z. B. auch Tierhaare sind die wichtigsten und häufigsten Innenraumallergene (Allergen = Allergieauslöser). Sie können allergischen Schnupfen oder Asthma auslösen und bei Neurodermitiskindern die Ekzeme verschlimmern.

Hausstaubmilben: Sie sind im Bett niemals allein!

Hausstaubmilben gehören zu den Spinnentieren und sind für Nicht-Allergiker absolut harmlos. Die beiden in Deutschland häufigsten Vertreter haben die wohlklingenden Namen Dermatophagoides pteronyssinus und Dermatophagoides farinae. Optimale Lebensbedingungen finden die Tierchen im Bett vor – ein Gramm Staub aus der Matratze kann zwischen 2.000 und 15.000 Milben enthalten! Aber auch Polstermöbel, Teppiche und Teppichböden werden gerne „bewohnt“. Das Vorkommen von Hausstaubmilben hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Diese Tierchen fühlen sich überall dort wohl, wo es warm (20 bis 30 °C) und feucht (Luftfeuchtigkeit zwischen 65 und 80 Prozent) ist. Sie halten sich in textilen Einrichtungsgegenständen auf und ernähren sich von menschlichen und tierischen Hautschuppen. Die Milbe selbst ist jedoch nicht das Hauptproblem, sondern der Milbenkot. Besonders während der Heizperiode zerfallen die Kotbällchen durch Austrocknung und binden sich an den Hausstaub. Der Feinstaubanteil mit seinen Allergenen wird dann eingeatmet und kann so Beschwerden auslösen. Doch Sie haben verschiedenste Möglichkeiten, den Milben ihr Leben möglichst schwer zu machen.

Machen Sie den Milben das Leben schwer!

Liefern Sie den Hausstaubmilben schlechte Wachstumsbedingungen:

  • In den Schlafräumen eines Milbenallergikers ist eine Temperatur von 18 bis 20 °C und eine Luftfeuchte unter 50 Prozent günstig.
  • Verzichten Sie auf Staubfänger jeder Art (z. B. Bücher in offenen Regalen, Trockenblumen).
  • Ihr Kind sollte nicht einen ganzen Zoo von Kuscheltieren um sich haben.
  • Luftbefeuchter oder Zimmerspringbrunnen, die die Luftfeuchtigkeit erhöhen, sind ungeeignet! Verzichten Sie auf Tierhaltung.
  • Verwenden Sie einen Staubsauger mit Mikrofilter für Feinstaub oder – noch effektiver – mit HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Airfilter), z. B. den Babycare-4000- Staubsauger von Miele.
Mein Tipp:

Da zu heißes Waschen den Plüschtieren nicht bekommt, können Sie die Milben abtöten, indem Sie das Tier, in eine Plastiktüte verpackt, für 24 Stunden in die Tiefkühltruhe legen. Um die abgestorbenen Milben und den anhaftenden Milbenkot zu entfernen, genügt es, das Kuscheltier anschließend noch handwarm zu waschen und gut trocknen zu lassen.  

Teppichboden bei Milbenallergie: ja oder nein?

Teppiche und Teppichböden sind ein Paradies für Hausstaubmilben und Schimmelpilze. Je nach Alter des Fußbodenbelags, seiner Beschaffenheit (z. B. Länge und Material der Fasern) und den Reinigungsgewohnheiten finden sich unterschiedlich große Mengen an „Mitbewohnern“. Milben können sich in den Teppichfasern sehr gut festhalten und lassen sich durch Staubsaugen weder ausreichend noch dauerhaft entfernen. Untersuchungen zur Allergenbelastung in Räumen mit und ohne Teppich(boden) zeigten, dass die Allergenmenge in Räumen mit Teppich(boden) deutlich höher lag als in solchen mit wischbaren Fußböden. Doch jetzt kommt das große Aber: Auf wischbaren Böden (z. B. Kork, Holzboden, Linoleum) finden Milben zwar keine guten Lebensbedingungen vor, doch wird hier der Staub viel eher aufgewirbelt als in Räumen mit Teppichboden. Für Allergiker sind glatte Böden also nur dann günstiger, wenn sie täglich gewischt (oder zumindest abgesaugt) werden. Eine Studie der Gesellschaft für Umwelt- und Innenraumanalytik (GUI) in Mönchengladbach ergab, dass in Räumen mit glatten Böden die Luft viermal stärker mit Feinstaub belastet ist als in Räumen, die mit Teppichböden ausgelegt sind. Für Allergiker kommen jedoch nur kurzflorige Teppichböden, die sich gut absaugen lassen, in Frage. Falls Sie über einen Teppichboden nachdenken, sollten Sie immer auch die Schadstoffbelastung  im Auge behalten. Böden mit dem roten „T“, dem Teppich-Siegel der Europäischen Teppich-Gemeinschaft, wurden von einem unabhängigen Institut auf Qualität, Gerüche sowie die Einhaltung von Schadstoff- und Emissions-Grenzwerten überprüft.

Besonders wichtig: ein milbenarmes Bett

Weil Milben es im Bett so gemütlich finden, müssen sie hieraus besonders gründlich vertrieben werden. Die meisten organischen Materialien wie Bettfedern oder Schafwolle haben im Bett eines Allergikers nichts zu suchen. Die Matratze sollte aus Schaumstoff bestehen, das Bettzeug aus hochwertigen Polyesterfasern oder – wenn Sie natürliche Materialien bevorzugen – aus Baumwolle (am besten kochfest!). Kissen und Zudecke müssen etwa alle vier bis sechs Wochen bei mindestens 60 °C gewaschen werden. Da die Milben nur absterben, wenn 60 Minuten lang 60 °C einwirken, sollten Sie mit der „Energiespar-Kochwäsche“, einem verlängerten 60-Grad-Programm, waschen, sofern das Bettzeug nicht ohnehin höhere Temperaturen verträgt. Wichtig ist auch, das Bettzeug anschließend gut zu trocknen, am besten im Wäschetrockner. Wenn das nicht möglich ist oder Ihnen das ständige Waschen zu viel Mühe macht, können Sie milbenallergendichte Überzüge für Kopfkissen und Zudecke anschaffen. In jedem Fall sollten Sie die Matratze mit einem entsprechenden Überzug umhüllen, da auch Matratzen aus Schaumstoff bei längerer Benutzung von Milben besiedelt werden können. Man nennt diese Methode der Umhüllung „Encasing“. Das Encasing verhindert einerseits, dass der allergenhaltige Milbenkot aus Bettzeug oder Matratze zum Kind gelangt, und andererseits, dass das „Milbenfutter“, also Hautschuppen, bei den Milben ankommt. Milbendichte Überzüge sind meist polyurethanbeschichtet, oder sie bestehen aus Mikrofasergewebe. Sie können sich in Apotheken oder Sanitätshäusern beraten lassen. Empfehlenswert, weil gut luftdurchlässig und trotzdem eine wirksame Barriere gegen Milbenkot, sind beispielsweise die Überzüge von Allergocover®. Krankenkassen übernehmen (auf Anfrage) die Kosten für Überzüge derzeit ganz oder zumindest teilweise, wenn bereits eine Milbenallergie vorliegt.

Mein Tipp:

Schläft Ihr Kind häufig oder gar regelmäßig bei Ihnen im Bett, muss auch das milbenfrei ausgestattet sein. Es genügt, wenn Ihr Kind nur sonntags bei Ihnen im Bett herumtollt, um sich seine Milbendosis für die ganze Woche „abzuholen“!