Gesunde Zähne: Welche Pflege Milchzähne brauchen
Zähne richtig putzen muss erlernt werden
Zähneputzen ist bei den Kleinen oft weniger beliebt, doch lohnt es sich, Ihr Kind immer wieder spielerisch an die Zahnpflege heranzuführen. Auf Druck und Zwang sollten Sie dabei aber unbedingt verzichten, um Ihrem Kind das Putzen nicht von vornherein zu verleiden. Es ist wichtig, dass Ihrem Kind das Zähneputzen mit der Zeit zu einer festen Gewohnheit wird, so wie etwa das Händewaschen. Verwenden Sie für die Zahnpflege immer eine spezielle Kinderzahnbürste. Eine elektrische Zahnbürste ist insbesondere für Sie zum Nachputzen zu empfehlen, doch kann auch Ihr Kind ab drei Jahren damit putzen. Da Fluoride lokal am besten wirken, sollten Sie eine fluoridierte Kinderzahnpaste (500 ppm Fluorid) verwenden, jedoch nur eine erbsgroße Menge, damit es beim Verschlucken nicht zu einer Überdosierung kommen kann.
So gewöhnen Sie Ihr Baby an die Zahnpflege
Schauen Sie Ihrem Baby von Anfang an immer wieder in den Mund und befühlen Sie auch den Kieferkamm mit dem sauberen Finger. So können Sie die Veränderungen im Mund beim Durchbruch der Zähne sehen und tasten, und Ihr Kind gewöhnt sich gleichzeitig an die Mundpflege. Sobald Ihr Baby anfängt, Dinge in den Mund zu stecken, geben Sie ihm eine kleine, weiche Zahnbürste zum Spielen, Lutschen und Kauen: So lernt es die Zahnbürste mit allen Sinnen kennen, es „begreift“ sie. Die Zahnpflege wird so auf spielerische Weise in der so genannten oralen Phase Ihres Kindes mit Lust und Freude verknüpft. Dadurch wird der Grundstein für das lebenslange Zahnpflege-Ritual gelegt.
Achtung: Bitte behalten Sie Ihr Kind dabei immer im Auge, damit es sich nicht verletzt, weil es die Zahnbürste zu tief in den Mund steckt!
Richtig putzen will gelernt sein
Damit die Zähne von allen Seiten sauber werden, wird am besten nach dem KAI-Schema geputzt:
- Zähne immer in derselben Reihenfolge (z. B. oben erst rechts, dann links, anschließend unten erst rechts, dann links) putzen, damit kein Zahn vergessen wird!
- Auf den Kauflächen der Backenzähne darf hin- und hergebürstet werden.
- Die Außenflächen von Schneide- und Backenzähnen werden in kreisenden Bewegungen geputzt.
- Die Innenflächen der Zähne werden „ausgefegt“.
Natürlich sind Kinder unter vier bis fünf Jahren noch nicht in der Lage, diese Bewegungen schon exakt auszuführen. Machen Sie Ihrem Kind die richtige Putztechnik aber immer wieder vor und erinnern Sie es beim Putzen daran. Auch Babys haben in den seltensten Fällen so lange Geduld, dass Sie die KAI-Technik korrekt anwenden können.
Bis zum Schulalter nachputzen
Erst mit drei Jahren können Kinder ihre Zahnbürste überhaupt richtig halten. Trainieren Sie immer wieder die KAI-Zahnputztechnik:
- Die Kleinsten schaffen oft nur das Putzen der Kauflächen.
- Ab dem vierten Jahr sind sie geschickter und können auch die Außenflächen der Zähnchen bürsten.
- Fünf- bis Sechsjährige sind feinmotorisch schon so geschickt, dass sie auch die Innenflächen selbstständig putzen können.
Bei Kindern unter sechs Jahren ist es grundsätzlich erforderlich, noch einmal täglich nachzuputzen, nachdem das Kind selbst geputzt hat. Die Feinmotorik (und oft auch die Geduld!) reicht bei weitem nicht aus, um jeden einzelnen Zahn so gründlich zu putzen, dass alle Beläge entfernt werden. Bewährt hat sich folgende Sprachregelung: Ihr Kind putzt oder bürstet seine Zähne, Sie hingegen wollen nur noch einmal nachpolieren. Damit vermeiden Sie, dass Ihr Kind das Gefühl bekommt, es müsse beim Putzen mit Ihnen konkurrieren.