Brauchen Kinder mit Allergierisiko beim Impfen eine „Sonderbehandlung“?
Impfen trotz Allergierisiko und Neurodermitis
So können bei Neurodermitis Erreger, z. B. des Wundstarrkrampfs, über die offene Haut und/oder Kratzeffekte viel leichter in den Körper gelangen als bei intakter Haut. Auch durch Hepatitis B (virusbedingte Leberentzündung) und Windpocken (verlaufen bei Neurodermitis besonders schwer!) sind Neurodermitis-Kinder stärker gefährdet; ein entsprechender Impfschutz ist deshalb empfehlenswert. Bei Kindern mit einem hohen Allergierisiko und mit Asthma hingegen sind schwere Asthmaanfälle bei Infektionen der Bronchien zu befürchten; deshalb sind Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken
- Im akuten Schub einer Neurodermitis oder in einer Phase besonders schwerer Asthmaanfälle sollte nicht geimpft werden. Ihr Kind sollte zum Zeitpunkt der Impfung also möglichst stabil und infektfrei sein.
- Nicht geimpft werden darf bei Einnahme von Kortison (Ausnahme: sehr niedrige Dosierung).
- Bei Pollenallergie möglichst nicht gerade in der Pollenflugzeit impfen.
Verzichten Sie auf quecksilberhaltige Impfstoffe. Aus Studien ist bekannt, dass Kinder mit Neurodermitis vermehrt auf Quecksilberverbindungen im Impfstoff reagieren können, z. B. mit Hautverschlechterung. Daher empfehlen sich Impfstoffe, die kein Konservierungsmittel enthalten, z. B. alle Mehrfachimpfstoffe
Wichtig |
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Vorsicht ist immer dann geboten, wenn Ihr Kind an einer schweren nachgewiesenen Hühnereiweißallergie leidet und seine Zunge und Lippen anschwellen, sobald sie mit Ei in Berührung kommen! Auch Asthmaanfälle, Nesselsucht am ganzen Körper oder Schockreaktionen auf Hühnerei in der Vergangenheit sind typisch für ein hohes Allergierisiko. |