Sind Smoothies schlechter als ihr Ruf

Sie machen sich Gedanken über eine ausgewogene Mahlzeit, kaufen frisches Gemüse, garen es schonend und decken liebevoll den Tisch. Doch sofort verzieht Ihr Kind das Gesicht, als ob sich die Möhre jeden Moment in ein kinderfressendes Monster verwandeln könnte, führt es die Gabel angeekelt zum Mund. Wie viel einfacher scheint es da doch, auf die Vitamine aus der Smoothie-Flasche zu bauen und so den alltäglichen „Kampf“ zu umgehen! Doch was ist dran an dieser Euphorie? Sind die Vitaminbomben aus dem Mixer oder dem Kühlregal wirklich so gesund? 

Inhaltsverzeichnis

Obst und Gemüse zum trinken

Was ist eigentlich drin in fertigen Smoothies? Britische Wissenschaftler wollten es genau wissen: Anfang 2016 testeten sie die Vitamindrinks aus dem Supermarkt auf ihren Zuckergehalt. Sie fanden darin durchschnittlich 13 Gramm Zucker je 100 Milliliter des sämigen Getränks. Und stellten damit fest: Fertige Smoothies sind wahre Zuckerbomben! (Zum Vergleich: 100 Milliliter Cola enthalten 10,6 g Süße.) Kein Wunder, denn das pürierte Fruchtfleisch wird häufig mit zuckerhaltigem Saft (meist Apfelsaft) gemischt. Auf diese Weise erhält der Smoothie seine typische sämige Konsistenz. Auch grüne Smoothies erweisen sich oft als grüne Schummelei. Laut Angaben der Zeitschrift „Öko-Test“ enthalten auch diese vermeintlich so gesunden Drinks kaum Vitamin C, dafür aber jede Menge Zucker.

Frisches Obst essen ist gesünder

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bestätigt: Ab und zu kann ein Smoothie eine Portion Obst oder Gemüse ersetzen.

Es gibt dennoch viele Gründe, warum frisches Obst und Gemüse gesünder sind:

  • Bei ihrer Verarbeitung gehen viele wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe verloren.
  • Auch die flüssige Konsistenz hat so ihre Nachteile: Kinder trinken einen Smoothie als Getränk, obwohl es sich eigentlich mehr um eine Mahlzeit handelt. Satt machen Flüssigkeiten jedoch nicht.
  • Frisches Obst bringt mehr Volumen und sorgt damit für eine schnellere Sättigung bei weniger Kalorien.

Mein Tipp: Fertige Smoothies mit mindestens 50% Fruchtgehalt

Falls Sie den bunten Flaschen im Kühlregal doch einmal nicht widerstehen können: Achten Sie darauf, dass der Smoothie mindestens 50% Früchte enthält! Denn je höher der Saftanteil ist, desto weniger Zucker und mehr Vitamine, Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzen- und Ballaststoffe stecken im Smoothie.

Smoothies lieber selber machen

Für eine gesunde Ernährung empfehle ich Ihnen, Smoothies aus frischem Obst und Gemüse selbst zuzubereiten. Wenn Sie dies gelegentlich tun, ist ein Smoothie durchaus eine gesunde und leckere Abwechslung für den Speiseplan Ihres Kindes. Ein paar leckere Rezepte für gesunde Smoothies habe ich hier für Sie zusammengestellt. Sie benötigen dazu keinen teuren Hochleistungs-Mixer. Ein einfacher Pürierstab reicht dafür völlig aus.

Grüner Kohlrabi-Kresse-Birne-Smoothie

Kohlrabi und Kresse lassen sich gut zu einem Smoothie verarbeiten. Beide Gemüsesorten sind besonders reich an Magnesium. Die Birne sorgt für die süßliche Note und die cremige Konsistenz.

Sie brauchen:

  • 1 Kohlrabi, 1/4 bis 1/2 Kästchen Kresse, 1 Birne (reif und saftig), 150 ml kaltes Wasser.

Zubereitung:

  • Den Kohlrabi und die Birne in kleine Stücke schneiden. Sämtliche Zutaten zusammen in den Mixer geben, das Wasser hinzugießen und alles zu einem Smoothie verarbeiten.

Mein Tipp: Wenn Sie mit einem Pürierstab arbeiten oder Ihr Mixer nicht genug Kraft hat, reiben Sie den Kohlrabi vor der Zubereitung auf einer Gemüsereibe.

Schicht-Smoothie mit Erdbeeren und Spinat

Dieser Smoothie besteht aus zwei Smoothies, die getrennt voneinander zubereitet und erst dann aufeinandergeschichtet werden.

Sie brauchen:

  • 1 Handvoll Blattspinat (Babyspinat), 1 Birne (reif und saftig), etwas Wasser, 1 Spritzer Zitronensaft, 100 g Erdbeeren, 10 g Mandeln oder 1 Esslöffel Mandelmus.

Zubereitung:

  • Zuerst den Spinat mit der Birne pürieren. So viel Wasser hinzufügen, dass die Konsistenz etwas flüssigerem Apfelmus ähnelt. Mit einem Spritzer Zitronensaft abschmecken.
  • Dann in einem anderen Gefäß den zweiten Smoothie zubereiten. Erdbeeren mit den Mandeln oder dem Mandelmus pürieren sowie mit Wasser und etwas Zitrone zu einer dickflüssigen Konsistenz verarbeiten.
  • Nun das Ganze in einem hohen Glas übereinanderschichten. Dabei den oberen Smoothie langsam über einen Löffel auf den unteren Smoothie laufen lassen. So verhindern Sie das Durchmischen beider Farben.