Vorträge ausarbeiten: Wie Sie Ihr Kind dabei optimal unterstützen

Die mündliche Mitarbeit und das selbstständige Recherchieren für Vorträge sind im Laufe der letzten Jahre in allen Schulformen immer wichtiger geworden. Vorträge ausarbeiten gehört für Kinder ab der 5. Klasse zum Schulalltag. Mündlich durch Vorträge gute Ergebnisse abliefern – lesen Sie hier, mit welchen Lerntipps Sie Ihr Kind dabei optimal unterstützen können. 

Inhaltsverzeichnis

Lerntipps zum Vorträge ausarbeiten

Einen Vortrag zu halten ist wirklich nicht einfach, besonders nicht für Anfänger, die noch nie Vorträge gehalten haben. Doch im Berufsleben kann man immer mal wieder vor der Forderung stehen, seine Erfahrungen und sein Wissen einer größeren Gruppe von Menschen in Form von Vorträgen zu präsentieren. Daher lernen viele Kinder schon in der Grundschule, spätestens aber in der weiterführenden Schule, vor ihrer Klasse Schulstoff in Form von Vorträgen vorzustellen. Bestimmt hat auch Ihr Kind schon mal ein Thema mit nach Hause gebracht, über das es in der Schule mit einem Vortrag berichten sollte. Je früher Schülerinnen und Schüler mit Vorträgen ausarbeiten anfangen, desto selbstverständlicher gelingt ihnen diese Form der Darstellung. Aller Anfang ist schwer, deshalb sollten Sie und Ihr Kind die folgenden Lerntipps zum Vorträge ausarbeiten und halten unbedingt beachten:

1. Klären Sie genau, welche Forderungen an den Vortrag gestellt werden

  • Handelt es sich um einen mündlichen oder einen schriftlichen Vortrag?
  • Welchen Umfang soll der Vortrag haben, wie viele Seiten?
  • Wie lang soll die Vortragszeit minimal und maximal sein?
  • Wie viel Vorbereitungszeit wird der Vortrag in Anspruch nehmen?
  • Muss Ihr Kind besonderes Anschauungsmaterial besorgen, zum Beispiel Blätter und Früchte bei einem Vortrag über einen Baum?
  • Soll Ihr Kind eine Handreichung (Handout) mit den wichtigsten Stichpunkten des Vortrages verteilen?

Von der 5. bis zur 10. Klasse werden von den Schülerinnen und Schülern in der Regel nur kurze Vorträge von maximal 15 Minuten Länge verlangt. Diese Vorträge dienen der Informationsvermittlung, und der Schwerpunkt wird auf den mündlichen Vortrag gelegt. Das heißt, es sollte nicht ein selbst verfasster Text zu dem entsprechenden Thema als Vortrag vorgelesen werden, sondern der Schüler soll anhand von Stichpunkten bei frei als Vortrag sprechen. Die schriftliche Ausarbeitung des Vortrags muss alle wichtigen Fakten und Quellen enthalten, auf ausformulierten Fließtext wird jedoch meist bei Vorträgen nicht bestanden. Bei großen Vorträgen wie beispielsweise der Vorstellung eines Landes werden häufig verschiedene Schüler mit Teilaspekten beauftragt. Einer schreibt bei dem Vortrag über die wirtschaftliche Entwicklung, einer über geographische Besonderheiten und ein dritter eventuell über die Religion. In diesem Fall ist eine sorgfältige Absprache ganz wichtig. Zum Abschluss des Vortrags folgt oft eine Diskussion, die der Referent noch begleitet, da er der Fachmann für dieses Thema ist.

2. Unterstützen Sie Ihr Kind beim Vorträge ausarbeiten

Da die meisten Schulkinder inzwischen Zugriff auf einen PC mit Internetanschluss haben, bietet sich das World Wide Web zum Einsammeln von Informationen für Vorträge natürlich an. Es gibt aber auch noch viele andere Möglichkeiten, an Fakten und Informationen zu einem Vortrag zu kommen. Je nachdem, wie viel Zeit Ihrem Kind zur Verfügung steht, hat es zum Vorträge ausarbeiten die Möglichkeit:

  • in Zeitungen und Zeitschriften nachzulesen,
  • den Bücherschrank der Eltern zu durchforsten,
  • in eine öffentliche Bibliothek zu gehen,
  • in einem Lexikon nachzuschlagen,
  • eine Umfrage unter Freunden und Bekannten zu starten,
  • einen Experten für den Vortrag zu befragen,
  • sich eine Fernsehsendung anzusehen,
  • eine DVD oder ein Video zu dem Thema des Vortrags zu besorgen.

Wichtig ist, dass die Quellen der Informationen beim Vorträge ausarbeiten genau festgehalten werden. Der Lehrer muss unter Umständen nachprüfen können, woher die Informationen für den Vortrag kommen und ob sie korrekt wiedergegeben sind.

3. Helfen Sie Ihrem Kind, beim Vorträge ausarbeiten Wichtiges von Unwichtigem zu trennen

Wenn Ihr Kind seine Aufgabe hoch motiviert angeht, dann wird es viel mehr Informationen für den Vortrag sammeln, als es in einem kurzen Vortrag verarbeiten kann. Helfen Sie Ihrem Kind, die zentralen Informationen für den Vortrag herauszuschreiben und zu sortieren. Jedes Thema kann wiederum in Unterthemen gegliedert werden. Karteikarten in der Größe DIN A6 sind ein gutes Mittel, um Stichworte zu jedem Unterthema des Vortrags zu notieren.

4. Struktur beim Vorträge halten muss sein!

Helfen Sie Ihrem Kind, die gesammelten Informationen des Vortrags in eine verständliche Reihenfolge zu bringen. Bei manchen Themen können die Fakten nach ihrer zeitlichen Abfolge geordnet werden, zum Beispiel beim Vorstellen berühmter Persönlichkeiten. Bei anderen Themen ist es zum Vorträge halten sinnvoll, vom Allgemeinen ins Detail zu gehen. Hat Ihr Kind als Thema beispielsweise den Rhein, dann kann es im Vortrag zunächst über etwas Übergeordnetes wie Quelle und Mündung, Länge des Flusses und seine Funktion berichten, bevor es im Detail über den Fischbestand, die einzelnen Fischarten und die Schifffahrt spricht. Gut kommt eine solche Strukturierung beim Vorträge halten auch bei den Zuhörern an: eingangs kurz erläutern, wozu und in welcher Reihenfolge man etwas sagen wird.

5. Lassen Sie Ihr Kind den Vortrag zu Hause proben

Das öffentliche Sprechen beim Vorträge halten fällt vielen Kindern nicht leicht, deshalb ist es günstig, vorher zu proben. In der Schule, wenn es ernst wird und der Vortrag beginnt, ist Ihr Kind möglicherweise sehr aufgeregt. Es kann dann wesentlich leichter beim Vortrag auf sein Wissen zugreifen, wenn es schon ein Stück weit automatisiert ist. Vor einem kleinen Publikum, der Katze, dem Spiegel oder dem Aquarium, kann sich Ihr Kind auf den Inhalt und die Art des Vortrags gut konzentrieren. Es muss dabei keine Angst haben, sich zu blamieren.

Gehen Sie mit Ihrem Kind beim Vorträge ausarbeiten die folgenden Punkte durch:

  • Langsam sprechen!

Vor Aufregung verfallen viele Redner beim Vorträge halten in ein zu schnelles Tempo. Die Mitschüler sind damit überfordert und können sich nicht lange konzentrieren. Üben Sie mit Ihrem Kind, nach einem Punkt die Stimme zu senken und nach jedem Satz eine bewusste Pause zum Luftholen einzubauen.

  • Laut und deutlich sprechen!

Wer beim Vorträge halten leise und undeutlich vor sich hin nuschelt, erweckt den Eindruck, schlecht vorbereitet und nicht ausreichend informiert zu sein. Ermutigen Sie Ihr Kind ruhig, beim Vorträge halten richtig laut zu sprechen, denn in der Klasse herrscht ein anderer Geräuschpegel als zu Hause.

  • Üben Sie den Blickkontakt!

Wer seine Zuhörer fesseln will, der muss ihnen beim Vorträge halten ab und zu in die Augen schauen. So etwas gelingt natürlich nicht beim ersten Vortrag, es schadet aber nicht, sich anfangs drei oder vier gute Freunde auszusuchen, die Ihr Kind während seines Vortrags abwechselnd anschaut.

  • Anschauungsmaterial nicht vergessen!

Wie leicht passiert es, dass die interessanten Landkarten oder die mitgebrachten Bücher im Eifer des Gefechts beim Vorträge halten gar nicht hervorgeholt werden. Legen Sie mit Ihrem Kind genau die Stelle seines Vortrags fest, an der das Anschauungsmaterial benötigt wird.

  • Frei sprechen ist besser!

Für viele ist das freie Sprechen beim Vorträge halten das Schwierigste. Doch ein stur abgelesener Text wirkt uninteressant und leblos. Üben Sie mit Ihrem Kind anhand der Karteikarten, sich den Verlauf des Vortrags nur mit Stichpunkten zu merken. Vielleicht ist es anfangs einfacher, nur einen Teil des Vortrags frei vorzutragen. Wenn das gelingt, hat Ihr Kind beim nächsten Mal sicher mehr Mut und kann das freie Vortragen beim Vorträge halten erweitern.

6. Der zeitliche Rahmen des Vortrags muss stimmen!

Eine Viertelstunde kann beim Vorträge halten sehr schnell vorbeigehen, sich aber auch unendlich lang dehnen. Damit Ihr Kind ein Gespür für den zeitlichen Rahmen des Vortrags bekommt, sollten Sie die Dauer des Vortrags mit einem Wecker trainieren. Wundern Sie sich nicht, wenn Ihr Kind am Anfang trotz der vielen Informationen, die es gesammelt hat, den gesamten Vortrag in höchstens der Hälfte der Zeit vorträgt. Sicherlich wird es vor Aufregung beim Vorträge halten zu schnell sprechen und einen Teil der Informationen einfach vergessen. Wenn es jedoch mehrere Testdurchläufe hinter sich hat, bekommt es ein Gefühl für den zeitlichen Rahmen des Vortragsund kann diesen wesentlich besser ausnutzen.

7. Folien, Objekte und Tafelbilder verfeinern jeden Vortrag!

Je abwechslungsreicher ein Thema beim Vorträge halten präsentiert wird, desto mehr weckt es das Interesse der Zuhörer. Ihr Kind soll daher mit seinem Lehrer absprechen, ob es die Möglichkeit hat, beim Vorträge ausarbeiten Folien zu erstellen und diese auf einem Overheadprojektor zu zeigen.

Je nach Thema des Vortrags können aber auch Landkarten, kleine Filme, das Anspielen eines Musikstücks oder die Begutachtung eines Objekts (Edelstein) zur aufgelockerten Präsentation des Themas beim Vorträge halten ihren Beitrag leisten.

Gute Noten für den Vortrag

Ein Lehrer beurteilt das Halteneines Vortrags nach verschiedenen Aspekten. Generell ist es für die mündliche Mitarbeit ein Pluspunkt, wenn eine Schülerin oder ein Schüler sich traut, einen Vortrag zu halten. In die Benotung fließen aber noch viele andere Kriterien mit ein:

  • Sind die wichtigsten Aspekte des Themas beim Vortrag zur Sprache gekommen?
  • Hat der Redner seinen Mitschülern beim Vorträge halten Gelegenheit für Fragen eingeräumt?
  • Ist die schriftliche Ausfertigung des Vortrags vollständig und sind alle Quellen angegeben?
  • Wurde der zeitliche Rahmen des Vortrags eingehalten?
  • Wurde anschauliches Material verwendet?

Für den Redner selbst ist noch wichtig, ob er die Aufmerksamkeit der Klasse beim Vorträge halten wecken konnte.

Diese Fehler sollte Ihr Kind beim Vorträge halten möglichst vermeiden

  • zu spät zu kommen
  • seine Unterlagen nicht geordnet zu haben
  • zu viele Fremdwörter oder eine komplizierte Sprache zu benutzen
  • zu klein beschriftete und unleserliche Folien zu verwenden
  • das Fehlen einer Themenübersicht am Anfang des Vortrags
  • den Vortrag komplett abzulesen
  • eine monotone und dadurch langweilige Sprechweise
  • während des Vortrags niemanden anzusehen
  • keine Zusammenfassung am Schluss vorzutragen
  • Rückfragen nicht zu beantworten
  • kein Anschauungsmaterial bereitzustellen
  • zu schnell zu sprechen
Mein Tipp

Freiwillige Vorträge sind immer eine gute Möglichkeit, eine Note aufzubessern. Motivieren Sie Ihr Kind, seinem Lehrer vorzuschlagen, zu seinem Lieblingsthema einen Vortrag zu halten. Das geht nicht nur in Deutsch, Geschichte oder Erdkunde, sondern ebenso in einer Sprache (Englisch, Französisch, Spanisch oder Latein) und auch in einem naturwissenschaftlichen Fach.