Immer wieder beobachte ich in meiner lerntherapeutischen Praxis, dass Kinder die im Unterricht erlernten Inhalte nur schwer wiedergeben können. Weder ihr Gedächtnis noch ihre
Mitschriften helfen ihnen dabei, sodass wertvolle Informationen verloren gehen und kostbare Lernzeit quasi verschwendet wird. Auch bei ihren Hobbys, bei Projekten oder Experimenten können Kinder Arbeitstechniken anwenden, um sich das Erfahrene besser merken zu können. Wie sieht es bei Ihrem Kind aus?
So trainiert Ihr Kind die wichtigsten Arbeitstechniken
1. Arbeitstechnik: Wichtiges von Unwichtigem trennen
- Sicher sieht Ihr Kind gerne Filme und hört gerne Geschichten. Fragen Sie jedes Mal nach, was die wichtigsten Ereignisse in dem Film oder Buch gewesen sind. Was könnte man streichen, und was muss auf jeden Fall Teil der Geschichte bleiben? Woran lässt sich erkennen, worauf die Geschichte zuläuft? Welche Figuren werden anfangs eingeführt, um später wichtige Aufgaben zu übernehmen?
- Oma und Opa waren zu Besuch da. Was waren die wichtigsten Dinge, die sie erzählt haben?
- Machen Sie Gedankenspiele: Das Kinderzimmer versinkt im Chaos, und plötzlich steht die Lehrerin zu einem Überraschungsbesuch vor der Tür. Ihr Kind hat drei Minuten Zeit zum Aufräumen: Was macht es?
2. Arbeitstechnik: Sinnvolle Stichwörter notieren
- Machen Sie ein Familienspiel daraus, und lesen Sie vor dem Abendessen Sachtexte aus Kinderlexika vor, zum Beispiel über die Wüste, eine bestimmte Tierart und ein Land. Jeder darf sich 5 bis 7 (je nach Textlänge) Stichwörter notieren. Nach dem Essen (diese Pause ist wichtig) muss jeder mit seinen Stichwörtern den Sachtext so gut wie möglich aus dem Gedächtnis wiederholen.
- Schauen Sie sich Wissenssendungen gemeinsam an. Auch hier darf wieder jeder eine bestimmte Anzahl von Stichwörtern notieren und muss später anhand dieser Aufzeichnungen die Kerninformationen aus der Sendung erklären.