Die richtigen Ziele definieren
Wie Ihr Kind die richtigen Ziele setzt.
Welche Ziele braucht Ihr Kind?
Ziele entstehen in der Regel aus einem Zustand der Unzufriedenheit heraus. Ihr Kind möchte etwas erreichen, was es noch nicht hat. Anlass können schlechte Noten sein, mäßige sportliche Fähigkeiten, Streit mit Freunden und vieles mehr. Welches Ziel für Ihr Kind attraktiv und wünschenswert ist, kann es nur selber wissen. Sie als Eltern können Ihrem Kind dabei aber helfen. Greifen Sie Situationen auf, in denen Ihr Kind unglücklich oder unzufrieden wirkt. Fragen Sie dann genau nach!
So findet Ihr Kind Schritt für Schritt die richtigen Ziele
Beispiel: Ihr Kind hat in der Mathe-Arbeit eine vier geschrieben und möchte sich nun um eine Note verbessern
Schritte zum Ziel | Fragen an Ihr Kind | So setzen Sie die Schritte um |
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Unzufriedenheit feststellen | „Was ist denn los mit dir? Du bist unglücklich oder wütend. Erzähl mir bitte, was dich so unzufrieden macht?“ | Sprechen Sie die Unzufriedenheit konkret an. Ihr Kind soll aussprechen, wie es sich fühlt. Dadurch erkennt es, dass es diese Unzufriedenheit abstellen will. |
Realistischen Wunschzustand formulieren | „Was würde dich denn wieder glücklich machen? Was muss passieren, damit du nicht mehr wütend bist? Schildere mir doch bitte, wie es dir besser gehen würde.“ | Bitten Sie Ihr Kind, konkret zu formulieren, welcher Zustand ihm besser gefallen würde. |
Möglichkeiten aufzählen, die den Wunschzustand erreichbar machen | „Was glaubst du denn, wie du deinen Wunschzustand erreichen kannst?“ | Bieten Sie Lösungswege an, falls Ihr Kind selber keine findet (jeden Tag 20 Minuten lernen, Onkel fragen, Nachhilfe nehmen …). |
Sich für eine Möglichkeit entscheiden | „Das sind ja alles tolle Ideen, welche davon gefällt dir denn am besten? Suche dir doch eine aus, sonst hast du ja keine Freizeit mehr.“ | Notieren Sie schriftlich, welche Idee Ihrem Kind am ehesten zusagt. Erinnern Sie es beim Lernen für die nächste Arbeit an seinen Lösungsweg. |
Zeitrahmen festlegen | „Was glaubst du denn, wie lange du jetzt mit Onkel Frank üben solltest, um in der nächsten Arbeit auf eine Drei zu kommen?“ | Gehen Sie die Woche mit Ihrem Kind durch, und legen Sie gemeinsam fest, wann das Lernen eingeplant werden kann. |
Ziel schriftlich festhalten / Zielvereinbarung | „Sprechen wir doch mit deinem Onkel Frank, und schreiben wir die gemeinsame Vereinbarung dann auch auf. Das wird dir dabei helfen, dein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Und auch dein Onkel wird sie so nicht vergessen.“ | Stellen Sie einen konkreten Plan auf, den Ihr Kind mitentwickelt. Er wird bis zur nächsten Mathe-Arbeit über dem Schreibtisch aufgehängt. Zielvereinbarung Mathematiknote |
Kontrolltermin vereinbaren
Natürlich ist es auch ganz wichtig, den Zieltermin, also die Rückgabe der Mathe-Arbeit, bewusst wahrzunehmen. Hat Ihr Kind das Ziel erreicht oder sogar übertroffen, sollten Sie sich gemeinsam noch mal vor Augen führen, warum das gelungen ist. Ihr Kind sollte spüren, dass es selbst sehr viel zum Gelingen beigetragen hat. Seine Anstrengungen und sein Festhalten an den Zielvereinbarungen haben dazu geführt, dass es erfolgreich war. Natürlich hat das Vorbildcharakter. Was einmal gelingt, kann auch künftig wieder erreicht werden.
Was ist, wenn Ihr Kind das Ziel nicht erreicht hat?
Mein Tipp |
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Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich nicht zu viele Ziele gleichzeitig vornimmt. Helfen Sie ihm dabei, die wichtigen Vorhaben herauszufinden, und konzentrieren Sie sich zunächst darauf. Ist ein Ziel erreicht, kann Ihr Kind es durch ein neues Ziel ersetzen. |
Auch das kommt vor und ist kein Weltuntergang! Zunächst sollten Sie Ihr Kind trösten, denn es ist selbst wahrscheinlich am stärksten enttäuscht. Überlegen Sie dann gemeinsam, woran es gelegen haben könnte, dass es das Ziel nicht erreicht hat. Einen Grund gibt es immer, und Sie können ihn herausfinden.
Es spricht nichts gegen einen weiteren Versuch!
Sprechen Sie über die Gründe, und packen Sie das Problem dann erneut an. Machen Sie Ihrem Kind Mut, und legen Sie gemeinsam ein neues Ziel fest! Sicherlich hat Ihr Kind nicht umsonst gelernt, denn die geübten Inhalte gehen ihm nicht verloren. Schon bei der nächsten Arbeit kann es davon vielleicht profitieren. Möglicherweise sollten Sie auch mit der Lehrkraft sprechen, wenn Sie sich die erneute schlechte Note nicht erklären können. Gemeinsam ist es leichter, den Ursachen auf die Spur zu kommen.