So kann Ihr Kind Wortarten sicher erkennen!

Nomen, Artikel, Verb, Pronomen? Die Zuordnung von einzelnen Wörtern zu den entsprechenden grammatikalischen Fachausdrücken ist für viele Kinder in der Grundschule schwierig. Wir zeigen Ihnen die beliebtesten Grammatikübungen zum nachhaltigen Erkennen von Wortarten. 

Inhaltsverzeichnis

Wortarten erkennen

Je besser es gelingt, einem Kind einen Sachverhalt zu erklären, desto leichter kann es sich diesen auch merken. Beim Lernen ist es daher sinnvoll, sich genau zu überlegen, welche Erklärung am anschaulichsten ist. Wenn es Ihnen gelingt, für einen Sachverhalt eine plakative, kindgerechte und anschauliche Darstellung zu finden, ist schon viel gewonnen. Dabei spielen auch die persönlichen Interessen Ihres Kindes eine Rolle, denn der individuelle Bezug erhöht die Motivation und die Lernbereitschaft. Wir zeigen Ihnen dieses Prinzip am Beispiel der Wortarten. Am Ende der Grundschule sollte Ihr Kind die folgenden acht Wortarten bestimmen und mit den entsprechenden Fachausdrücken benennen können. Jedes Wort eines Satzes kann einer Wortart zugeordnet werden. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es nur um einzelne Wörter, nicht um Satzglieder (bestehen oft aus mehreren Wörtern) geht.

Wortarten: Jedes Wort hat eine eigene Familie!

Erklären Sie Ihrem Kind, dass jedes Wort zu einer bestimmten Familie gehört, ebenso wie jedes Kind auch. Sprechen Sie auch in Bildern: „Stell dir vor, auf dem Spielplatz spielen viele Kinder miteinander. Einige sind Geschwister, andere nicht. So ist es auch mit den Wörtern in einem Satz: Jedes gehört zu einer bestimmten Familie. In manchen Familien gibt es sehr viele Kinder (Nomen) in anderen nur wenige (Konjunktionen).“

Erfinden Sie einen eigenen Beispielsatz, um dies zu verdeutlichen. Falls Ihr Kind keinen Bezug zu Hunden hat, wählen Sie ruhig einen anderen Inhalt. Vielleicht hat Ihr Kind auch gerade ein Lieblingsbuch? Wählen Sie einen kurzen Satz daraus und arbeiten Sie damit.

Stellen Sie Wortfamilien mit Bildern dar

Fragen Sie Ihr Kind, welche Wortarten es kennt. Beginnen Sie dann mit einer Wortart, die Ihrem Kind schon vertraut ist. In der Regel sind das die Nomen oder die Verben. Zeichnen Sie einen Kreis, der ruhig richtig groß sein darf, und bitten Sie Ihr Kind, diesem Kreis einen Familiennamen (Wortart) zu geben. Nun soll es die Familie mit entsprechenden Beispiel-Wörtern auffüllen. Falls Ihr Kind Probleme hat, die Wortart zu erkennen, geben Sie ihm Hilfestellungen. Lassen Sie es dann auch die Nomen aus Ihrem Beispielsatz zuordnen. Weitere Wortarten als Kreisübung finden Sie am Ende dieses Beitrages

Die Nomenfamilie erkennen!

Richtig erkennen: Vermischen Sie die Wortarten beim Üben zunächst nicht!

Um einen möglichst intensiven Lerneffekt zu erzeugen, sollten Sie pro Tag nur eine Wortart üben. Erst wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind kennt und erkennt nun diese Wortart, sollten Sie zur nächsten übergehen. Schließen Sie daher an die Kreisübung „Wortfamilie“ gleich noch eine andere Lerntechnik an, die ebenfalls das Identifizieren von Nomen zum Ziel hat.

Lerntipp Nomen:

Geben Sie Ihrem Kind eine Schere und eine alte Zeitung. Es soll nun in einer vorher festgelegten Zeitspanne so viele Nomen wie möglich ausschneiden (das geht natürlich auch mit den anderen Wortarten) und sammeln. Diese Übung trainiert so ganz nebenbei noch das Lesen und die Feinmotorik. Die gefundenen Nomen werden in die Kreisfamilie aufgenommen, so dass eine schöne Sammlung von Nomen entsteht. Nehmen Sie sich dann an einem anderen Tag eine weitere Wortfamilie vor, zum Beispiel die Verben, und bilden Sie wieder eine Kreisfamilie.

Die Verbenfamilie erkennen!

Verben sind die Verwandlungskünstler der Wortarten

In jedem Satz steckt mindestens ein Verb, also ein Zeitwort. Das ist nicht bei allen Wortarten so, zum Beispiel gibt es auch durchaus Sätze ohne Konjunktionen, Pronomen oder Adverbien. Verben haben eine weitere Besonderheit, sie können sich verändern (gebeugt/konjugiert werden). Diese Verwandlungskünstler machen das nicht aus Spaß, sondern um mit einem Wort verschiedene Dinge auszudrücken, in erster Linie den Zeitpunkt des Geschehens, aber auch die handelnde Person.

Lerntipp Verben:

Lassen Sie Ihr Kind in einer Zeitung verschiedene Formen eines vorher bestimmten Verbs suchen und diese diesmal farbig einkreisen. Nehmen Sie ein häufig vorkommendes Verb, zum Beispiel sein (ich bin, du bist, er/sie/es ist, wir sind, ihr seid, sie sind) und stoppen Sie wieder die Zeit. Vielleicht hat Ihr Kind einen besseren Vorschlag? Prima, jedes Verb ist willkommen. Gut geeignet, da sehr häufig gebraucht, sind z. B. auch machen oder wollen.