Wie Sie die Konzentration Ihres Kindes während der Pubertät fördern können

Konzentriertes Lernen für die Schule fällt vielen Schülern in der Pubertät schwer. Doch neben entwicklungsbedingten, gesundheitlichen, motivationsspezifischen und weiteren Faktoren hat die Konzentrationsleistung auch damit zu tun, wie viele effektive Pausen Ihr Kind während des Lernens macht. Was Sie über den Zusammenhang von Konzentration und Lernpausen wissen sollten, erfahren Sie hier.  

Inhaltsverzeichnis

Mehr Konzentration beim Lernen durch sinnvolle Pausen

Vorab sollten Sie bedenken, dass Ihr Nachwuchs sich tatsächlich pubertätsbedingt manchmal nicht so gut konzentrieren kann. Verantwortlich dafür sind besonders die Umbauarbeiten im Gehirn, körperliche und hormonelle Veränderungen sowie ein verschobener Schlafrhythmus: Das Schlafhormon Melatonin wird nun deutlich später ausgeschüttet, sodass Ihr Kind abends nicht müde ist und morgens nicht aus den Federn kommt.

Vor dem Lernen länger pausieren

Nicht ohne Grund also machen viele pubertierende Schüler nach der Schule erst mal ein kurzes Nickerchen, um das Schlafdefizit, das sie meistens mit sich herumtragen, auszugleichen. Eine längere Pause nach der Schule kann aber grundsätzlich für Ihr Kind sinnvoll sein.

Regelmäßige Lernpausen sind wichtig für Teenager

Wie lange „am Stück“ Ihr Kind sich auf eine Aufgabe konzentrieren kann, hängt immer auch vom Interesse an der jeweiligen Aufgabe ab. Wundern Sie sich also nicht, wenn Ihr Kind lange konzentriert am Computer sitzen oder E-Gitarre spielen kann, bei den Hausaufgaben jedoch schon nach kurzer Zeit schlapp macht und nach einer Ablenkung sucht. Durchschnittlich können sich Jugendliche ab 12 Jahren 30 Minuten am Stück konzentrieren, wenn der Lernstoff „mäßig“ interessant ist. Spätestens nach 30 Minuten ist also bei Ihrem pubertierenden Nachwuchs eine Lernpause fällig. Ist Ihr Kind gut bei der Sache, kann es auch später, z.B. erst nach 45 Minuten, eine Pause machen. Regelmäßige Pausen sollte es beim Lernen aber immer einplanen, denn fehlen sie, sinkt die Konzentration bald so weit ab, dass konstruktives Lernen schon bald nicht mehr möglich ist.

5- bis 10-Minuten-Pausen reichen aus

 Zu Beginn eines Hausaufgaben- oder Lernnachmittags reichen 5-Minuten-Pausen aus. Erstreckt sich das Lernen insgesamt über eine lange Zeit, sollten die Pausen zum Ende hin länger und die Lernzeiten kürzer werden (z.B. 30 Minuten lernen, fünf Minuten Pause).Allerdings sollten die Auszeiten auch nicht länger als zehn Minuten sein, sonst fällt es Ihrem Kind zu schwer, sich erneut auf die Aufgaben einzulassen.

Effektive Pausen machen: Erlerntes speichern und neue Energie tanken

„Reizarme Phasen sind (…) eine notwendige Voraussetzung für alles Lernen. Erst in den Stunden der Ruhe und Entspannung geht neu erlerntes Wissen problemlos vom Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis über.“

Wer diese Aussage des bekannten Neurowissenschaftlers Gerhard Roth ernst nimmt, sollte zunächst genau darüber nachdenken, welche Pauseninhalte tatsächlich zum Regenerieren und Krafttanken geeignet sind. Die folgenden Tipps können dabei helfen:

 Tipp 1: Die bewusste Auszeit

Rumtrödeln, träumen, telefonieren etc. sind wohl eher Ablenkungsstrategien, die als echte Erholungspausen nicht wahrgenommen werden. Fragen Sie daher Ihr Kind, was es in der Mittagspause und in den 5-Minuten-Pausen machen möchte! Nur wenn Ihr Kind vorab überlegt, wie es seine Pausen nutzen möchte, nimmt es sie auch bewusst als Auszeit war.

Tipp 2: „Reizarme“ Pausen machen

Das Zitat von Gerhard Roth macht deutlich: Ruhe und Entspannung sind nötig, damit das Gedächtnis Ihres Kindes das zuvor Gelernte sicher abspeichern kann. Das genaue Gegenteil solcher „reizarme(n) Phasen“ wäre nun, wenn Ihr Kind seine Lernpausen mit Computerspielen oder Fernsehen füllen würde. Beides sollte also während des Lernens (und mindestens auch noch eine halbe Stunde davor und danach) absolute tabu sein!

Tipp 3: Entspannungsübungen ausprobieren

Nicht jedermanns Sache, aber sicher einen Versuch wert sind Entspannungsübungen. Im Download zu diesem Artikel haben wir Ihnen drei Übungen dafür zusammengestellt:

Tipp 4: 5-Minuten-Pausen selbst ausdenken

Wenn Ihr Kind kreativ werden möchte, kann es sich selbst spaßige 5-Minuten-Pausen ausdenken. Zum Beispiel könnte es sich in 5 Minuten einen kleinen Obstsalat schneiden, die Wohnung „schocklüften“, also alle Fenster öffnen und wieder schließen, oder 2,5 Minuten sprinten, soweit es geht, und anschließend zurückrennen etc.