Wohin nach der 4. Klasse? Warum das Verhalten Ihres Kindes so wichtig ist

Stimmen die Noten ihres Kindes, überlegen viele Eltern nicht lange: Sie melden ihr Kind auf dem Gymnasium an. Angesichts großer Klassen, vieler unterschiedlicher Lehrpersonen, wenig individueller Förderung und einer hohen Stofffülle sollte dieser Schritt aber gut überlegt sein. Checken Sie die Gymnasialtauglichkeit Ihres Kindes mit unseren Fragen!  

Inhaltsverzeichnis

Welches Verhalten ist wichtig für einen gelungenen Start an der weiterführenden Schule?

Beispiel 1:

Dennis schreibt nur Einser und Zweier. Wenn er die Lösung einer Aufgabe allerdings nicht sofort findet, ist er sehr frustriert und verweigert das Arbeiten komplett.

Fazit: Auch wenn gute Noten in den Fächern Mathematik und Deutsch die Grundvoraussetzung für den Übergang zum Gymnasium sind, sollten Sie unbedingt das Arbeitsverhalten Ihres Kindes betrachten. In der Realschule oder auf dem Gymnasium wird eigenständiges, konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten vorausgesetzt. Ist Ihr Kind dazu ohne zusätzliche Hilfe durch Lehrer, Mitschüler oder Sie in der Lage?

Beispiel 2:

Hat Tim seine Hausaufgaben erledigt, sitzt er oft noch lange in seinem Zimmer, um Zusatzaufgaben zu machen oder nach Büchern oder Material zu suchen, die zum momentanen Sachunterrichtsthema passen.

Fazit: Wert volle Hinweise auf seine Erfolgsaussichten in der weiterführenden Schule bietet Ihnen die Motivation Ihres Kindes. Zeigt es beispielsweise Desinteresse und Unlust bei höheren Leistungsanforderungen, obwohl es intellektuell dazu in der Lage wäre, spricht dies gegen das Gymnasium. Auch sollte es sich Herausforderungen wie etwa Knobelaufgaben gerne stellen.

Test: Hat Ihr Kind die richtige Einstellung fürs Gymnasium?

Beispiel 3:

Mira ist mit ihren Eltern im Urlaub. Nur in Begleitung ihrer Mutter traut sie sich, andere Kinder im Hotel anzusprechen. Ihr Bastelclown wird nicht fertig, weil sie sich nicht überwinden kann, die Animateurin um Hilfe zu bitten.

Fazit: Nach zwei, teilweise sogar vier, Jahren in derselben Klasse wird Mira auf der weiterführenden Schule mit Kindern aus verschiedenen Schulen zusammen in eine neu gebildete Klasse gehen. Fast jedes Fach wird von einem anderen Lehrer unterrichtet. Vielleicht muss Ihr Kind dann auch mit dem Bus zum Gymnasium fahren und viel früher aufstehen als bisher. Ist es diesen Neuerungen gewachsen, oder fühlt es sich vielleicht in der Realschule vor Ort, in die viele seine Freunde wechseln werden, doch sicherer? Betrachten Sie das Sozialverhalten und den Entwicklungsstand Ihres Kindes genau, wenn Sie sich für die weiterführende Schule entscheiden.

Test: Hat Ihr Kind die richtige Einstellung fürs Gymnasium?

Die Grundschulempfehlung ist weitestgehend abgeschafft, und die Entscheidung über die Schullaufbahn Ihres Kindes liegt in Ihrer Hand. Dennoch kann nicht aus jedem Kind ein Gymnasiast werden. Damit Ihr Kind nicht Schiffbruch erleidet, ist es wichtig, schon frühzeitig mit ihm über seine Vorstellungen zur gewünschten Schulform zu sprechen. Was wünscht es sich, was traut es sich zu? Stellen Sie ihm möglichst neutral auch Ihre Gedanken vor. Überprüfen Sie dann mithilfe der Checkliste, ob die Überlegungen realistisch sind.