So hilft die 1-2-3 Methode bei der Kindererziehung

Wünschen Sie sich für die Kindererziehung auch manchmal ein Wundermittel für Ihr Kind? Besonders wenn Sie selbst einen anstrengenden Tag hatten, wird die Auseinandersetzung mit dem Kind bei der Kindererziehung manchmal zur Tortur. Ob Nörgeln, Trotz, keine Lust auf Hausaufgaben, Wutausbrüche oder Geschwisterstreit – die 1-2-3-Methode soll Abhilfe schaffen! Was die Methode, die auf einem amerikanischen Erziehungskonzept beruht, wirklich beinhaltet und ob das so einfach ist, wie es klingt, können Sie hier erfahren! 

Inhaltsverzeichnis

Erziehungs-Tipps der 1-2-3 Methode

Kinder zu haben ist wunderschön, aber Kindererziehung ist ein hartes Geschäft. Das lernen alle Eltern früher oder später, denn kein Familienalltag bleibt konfliktfrei und benötigt oft Erziehungs-Tipps für die Kindererziehung. Da ist es gut, wenn Sie sich schon in harmonischen Phasen genau überlegen, wie Sie mit dem anstrengenden Verhalten Ihres Nachwuchses in der Kindererziehung umgehen. Die 1-2-3-Methode hilft bei der Kindererziehung, das störende Verhalten Ihres Kindes zu unterbinden, sein positives Verhalten durch Erziehungs-Tipps zu stärken und generell die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern durch gute Kindererziehung zu festigen. Wenn Ihnen die folgenden Verhaltensweisen in der Kindererziehung nicht fremd sind, können Sie mit der 1-2-3-Methode das Familienleben harmonisieren und mit den Erziehungs-Tipps sogar die Lern- und Hausaufgabensituation verbessern.

Hierbei kann die Methode angewendet werden:

  • Streit unter Geschwistern
  • Wutausbrüchen
  • Schmollen
  • Nörgeln
  • Störverhalten
  • Null-Bock-Verhalten

Sie kann schon im Kindergartenalter bei Problemen in der Kindererziehung (ab circa zwei Jahren) angewendet werden und hat sich bis zum Beginn der Pubertät für Erziehungs-Tipps (bis etwa zwölf Jahre) bewährt.

Kindererziehung: Starten oder stoppen

Um die Methode wirkungsvoll in der Kindererziehung bei Ihrem Kind anwenden zu können, müssen Sie erst lernen, zwischen zwei unterschiedlichen Strategien dieser Methode für die Kindererziehung zu unterscheiden. Auf der einen Seite gibt es für Erziehungs-Tipps das so genannte Stopp-Verhalten. Damit sind Verhaltensweisen Ihres Kindes gemeint, die so schnell wie möglich in der Kindererziehung durch Erziehungs-Tipps gestoppt werden sollen. Störendes Verhalten wie Schreien, Streiten, Maulen oder Wutausbrüche sind für die Kindererziehung nicht konstruktiv und sollten daher rasch beendet werden. Ihr Kind tut in diesem Moment etwas, das es lieber lassen sollte. Auf der anderen Seite gibt es das Start-Verhalten in der Kindererziehung. Dabei geht es darum, Ihr Kind zu einer konstruktiven Tätigkeit hinzuführen. Hierzu zählen beispielsweise das Aufräumen des Kinderzimmers, die Erledigung der Hausaufgaben, die Vorbereitung einer Klassenarbeit oder Respekt im Umgang mit anderen.

Erziehungs-Tipps: 1. Zählen Sie bis 3

Ihren Namen hat diese Methode von der Reaktion auf unerwünschtes Stopp-Verhalten in der Kindererziehung, denn das wird durch Erziehungs-Tipps einfach, freundlich und direkt ausgezählt. Erklären Sie Ihrem Kind in einem ruhigen Gespräch, dass sie künftig bestimmte Verhaltensweisen in der Kindererziehung nicht mehr tolerieren werden, sondern einfach bis drei zählen und dann erwarten, dass Ihr Kind mit dem Störverhalten aufhört. Sagen Sie auch, dass Sie nicht zu Diskussionen in der Kindererziehung bereit sind. Sie geben durch diese Erziehungs-Tipps Ihrem Kind die Gelegenheit, sein Verhalten mit zwei Ermahnungen einzustellen. Tut es das in der Kindererziehung nicht, muss es mit Konsequenzen rechnen. Tritt Ihr Kind beispielsweise aus Wut gegen seine Zimmertür, bitten Sie es ruhig und deutlich aufzuhören. Dann beginnen Sie in der Kindererziehung langsam zu zählen: eins … (erste Chance für Ihr Kind aufzuhören), zwei … (zweite Chance aufzuhören) und drei. Hat Ihr Kind trotz dieser Erziehungs-Tipps bis drei nicht aufgehört, müssen Sie konsequent sein und eine vorher angekündigte Strafe in der Kindererziehung einlösen.

Erziehungs-Tipps: 2. Richtige Konsequenzen wählen

Wenn Ihr Kind trotz der Erziehungs-Tipps nicht eingelenkt hat und mit seinem Verhalten auch bei drei nicht aufhört, können Sie unterschiedliche Konsequenzen in der Kindererziehung ziehen. Eine Möglichkeit ist, das Kind für eine kurze Zeit in einen bestimmten, vorher vereinbarten Raum zu schicken. Bei dieser so genannten Auszeit bleibt Ihr Kind bei der Kindererziehung pro Lebensjahr eine Minute (also ein 7-jähriger circa sieben Minuten) dort, wo es über sein Verhalten nachdenken kann. Danach kommt das Kind zurück und nimmt wieder am Familienleben teil, ohne dass es weitere Folgen in der Kindererziehung fürchten muss. Diese Strafe kommt auch bei anderen Erziehungs-Tipps vor und ist nicht unumstritten, daher bietet die 1-2-3-Methode Alternativen dazu für die Kindererziehung an. Als Konsequenzen gibt es unter anderem folgende Möglichkeiten für Erziehungs-Tipps, die natürlich am Alltag Ihres Kindes ausgerichtet sein müssen:

  • Einschränkung des Fernsehkonsums
  • Telefonverbot
  • Computerverbot
  • bestimmte Aufgaben im Haushalt erledigen
  • kein Nachtisch

Erziehungs-Tipps: 3. Bitte nicht zu viel reden

Eine immer wiederkehrende Falle in der Kindererziehung ist die Diskussion am falschen Platz. Natürlich müssen im Alltag viele Dinge erklärt und ausdiskutiert werden, aber eben nicht, wenn es darum geht, Stopp-Verhalten in der Kindererziehung durch Erziehungs-Tipps zu beenden. Wenn Sie in der Kindererziehung möchten, dass Ihr Kind umgehend damit aufhört, aus Wut die Seiten in seinem Schreibheft durchzustreichen, ist eine Diskussion für die Kindererziehung nicht förderlich. Wenn Sie damit beginnen, Ihrem Kind in der Kindererziehung Gründe dafür zu nennen, warum es sein Heft nicht verschmieren soll, eröffnen Sie ihm unter Umständen nur die Möglichkeit eines ausufernden Streitgesprächs. Die Situation verschlimmert sich dadurch für die Kindererziehung nur. Bleiben Sie jedoch bei der Kindererziehung durch Erziehungs-Tipps konsequent und erwarten, dass Ihr Kind ohne weitere Erklärung spätestens bei drei sein Verhalten eingestellt hat, ist die unglückselige Episode in der Kindererziehung bald vorüber. Über Ihre Autorität sollten Sie bei den Erziehungs-Tipps für die Kindererziehung nicht verhandeln, sonst nimmt Ihr Kind Sie bald nicht mehr ernst.

Erziehungs-Tipps: 4. Bleiben Sie überlegen und ruhig

Wenn Sie sich über das störende Verhalten Ihres Kindes in der Kindererziehung zu sehr aufregen, eskaliert die Situation meistens. Reden, Streiten, Schreien und Brüllen sind wenig hilfreich in solchen Krisensituationen der Kindererziehung. Gerade jüngere Kinder werden durch zu viele Informationen und Erklärungen nur irritiert, eine klare Aufforderung ist für sie viel leichter umzusetzen. Außerdem gibt es Ihrem Kind ein Gefühl von Macht, wenn es ihm gelingt, Sie mit seinem Verhalten bei der Kindererziehung aus der Fassung zu bringen. Da Kinder sich den Erwachsenen gegenüber sowieso oft unterlegen fühlen (und das natürlich auch sind), versuchen sie auf diese Weise, Oberwasser zu gewinnen. Wenn Sie also in der Kindererziehung in Konfliktsituationen mit Ihrem Kind zu viel reden und sich auf lange Diskussionen einlassen, zeigen Sie damit nur Ihre Unsicherheit und verlieren an Autorität bei den Erziehungs-Tipps.

Die 1-2-3-Methode im Kurzüberblick

  • Durch das Auszählen (1-2-3) beenden Sie störendes Verhalten.
  • Bleiben Sie konsequent und führen Sie angekündigte Strafen auch durch.
  • Beschränken Sie Erklärungen auf das Notwendigste, denn Ihre Autorität ist nicht verhandelbar.
  • Versuchen Sie, in schwierigen Situationen Ihre Fassung zu bewahren.
  • Keine langen Diskussionen in Krisensituationen.
  • Verstärken Sie unbedingt positives Verhalten.
  • Bauen Sie eine gesunde Beziehung zu Ihrem Kind auf.

Zum Starten klug motivieren

Um Ihr Kind zu einem bestimmten Verhalten zu bewegen, müssen Sie es geschickt und beharrlich motivieren. Es ist viel einfacher, einen Wutausbruch durch das Auszählen zu beenden, als Ihr Kind zum regelmäßigen Lernen der Vokabeln zu bringen.

Die 1-2-3-Methode bietet 7 Strategien zur Stärkung positiven Verhaltens an:

  • 1. Lob Alle Kinder haben Verhaltensweisen, die es wert sind, sie zu loben. Sie müssen sie nur bemerken und auch ansprechen. Das Verhältnis von Lob und Kritik sollte jeden Tag mindestens zwei zu eins betragen. Also: Auf jede kritische Bemerkung sollten zwei positive erfolgen. „Schön, dass du deine Schuhe weggeräumt hast. Bitte stelle sie noch ins Regal, damit niemand darüber stolpert. Außerdem finde ich es prima, dass du immer daran denkst, deine nasse Jacke aufzuhängen.“
  • 2. Einfache Aufforderungen Formulieren Sie die Aufgaben an Ihr Kind klar, knapp, einfach und deutlich. Versuchen Sie, dabei auch die richtige Situation zu finden, in der Sie Ihr Kind nicht aus einer Tätigkeit herausreißen. Der Aufforderung, den Müll wegzubringen, wird es nicht sofort nachkommen, wenn es gerade mit einem Freund telefoniert. „Wenn deine Kindersendung zu Ende ist, mach bitte sofort den Fernseher aus und komm zu mir in die Küche.“
  • 3. Eieruhren Eieruhren können Ihr Kind nicht emotional unter Druck setzen oder manipulieren, deshalb sind sie bestens dazu geeignet, Kinder zu positivem Verhalten anzuregen. „Wenn die Uhr abgelaufen ist, musst du deine Zähne geputzt haben.“
  • 4. „Lohnkürzungen“ Diese Strategie kann erst bei Kindern angewendet werden, die eigenes Taschengeld haben. Wenn sie die ihnen zugeteilten Aufgaben im Haushalt nicht erledigen, zum Beispiel die Spülmaschine nicht ausgeräumt haben, berechnen Eltern (nach vorheriger Ansage) dafür einen Preis, der vom Taschengeld abgezogen wird. „Weil du nicht wie besprochen das Kaninchen gefüttert hast, habe ich dir für meine Arbeitszeit 1 Euro vom Taschengeld abgezogen.“
  • 5. Natürliche Folgen Es gibt Gelegenheiten, bei denen Sie sich am besten ganz heraushalten, weil die natürlichen Folgen das beste Erziehungsmittel sind. Anstatt sich in lange Diskussionen darüber zu verstricken, warum Ihre Tochter häufig das Pausenbrot einzupacken vergisst, und ihr womöglich noch Geld für den Notfall mitzugeben, lassen Sie einfach ihren Magen sprechen. „Es tut mir wirklich Leid, dass du in der Schule Hunger hast, weil du immer dein Pausenbrot einzupacken vergisst.“
  • 6. Tabellen Tabellen sind Belohnungssysteme, die als künstlicher Verstärker das erwünschte Verhalten anregen. Sie sehen aus wie Wochenpläne und sollten an einem gut sichtbaren Platz in der Wohnung aufgehängt werden (siehe Internet-Download). Erfüllt Ihr Kind seine Aufgaben, wird dies notiert und nach einem gewissen Zeitraum belohnt.  „Wenn du jeden Tag zehn Minuten Vokabeln lernst, bekommst du immer einen Punkt. Hast du in der Woche sechs Punkte erreicht, gehen wir als Belohnung zusammen ein Eis essen.“
  • 7. Kurzfristiges Startverhalten auszählen Auszählen kann auch in Start-Situationen funktionieren, aber nur wenn das Verhalten selbst nur eine wenige Sekunden andauernde Kooperation erfordert. Solche Situationen können beispielsweise sein: die Jacke aufhängen, den Ranzen wegstellen, eine Tür schließen etc. „Mach’ die Musik leiser, denn es ist Mittagszeit. Eins, zwei, drei …“

So funktioniert die Beziehung zu Ihrem Kind

Als drittes Element der 1-2-3-Methode gilt es, die Beziehung zu Ihrem Kind zu verbessern und ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen. Beides hängt eng zusammen, denn nur wenn Kinder sich in ihrer Familie geschätzt und angenommen fühlen, können sie ein positives Gefühl zu sich selbst entwickeln. Das wiederum ist die Grundlage für ein ausgeglichenes und glückliches Leben, das nach der 1-2-3-Methode auf vier Säulen ruht. Die soziale Kompetenz ermöglicht es Ihrem Kind, mit anderen zurechtzukommen sowie Zuneigung und Anerkennung zu spüren. Die berufliche oder schulische Kompetenz umfasst Eigenständigkeit und Selbstdisziplin. Die physische Kompetenz beinhaltet die Fürsorge für den eigenen Körper und seine motorischen Fähigkeiten. Letztlich schafft ein Kind es, durch die charakterliche Kompetenz Regeln zu befolgen sowie eine Bereitschaft zu Anstrengung, Mut und Fürsorge zu entwickeln.

Ein wichtiges Element: Spaß haben!

Nach all den Regeln und Strategien legt die 1-2-3-Methode aber auch viel Wert auf den gemeinsamen Spaß, den Eltern mit ihren Kindern unbedingt haben sollten. Neben all den Anforderungen, die der oft anstrengende Alltag so mit sich bringt, vernachlässigen immer mehr Familien den Spaßfaktor. Dabei sind gemeinsame Unternehmungen, die allen Beteiligten Freude machen, eine ganz wichtige Grundlage für eine gute Beziehung. Nehmen Sie sich bei dem nächsten Familientreffen einmal etwas Zeit, und sammeln Sie Ideen für gemeinsame Unternehmungen oder Aktivitäten. Jedes Mitglied soll einen Vorschlag machen, der dann in absehbarer Zeit auch umgesetzt wird.

  • Mein Tipp: Die 1-2-3-Methode beinhaltet ganz sicher einige Elemente, die den Familienalltag enorm entstressen können. Trotzdem kann sie nicht wie ein Rezept auf jede Situation und jedes Kind angewendet werden. Probieren Sie einzelne Elemente aus und entscheiden Sie dann, ob Ihr Erziehungsalltag damit verbessert werden kann.