Lernen in den Ferien?! Diese 4 Fragen helfen bei der Entscheidung

Soll Ihr pubertierendes Kind in den Ferien lernen oder soll es seine Freizeit lieber genießen? Diese Fragen scheiden oft die Geister. Dabei sind es 4 andere Fragen, die Ihnen als Entscheidungshilfe dazu dienen. Diese lesen Sie hier. 

Inhaltsverzeichnis

Sollen Teenager in den Ferien lernen?

Bei der Entscheidung, ob Ihr heranwachsender Sohn oder Ihre pubertierende Tochter die Ferien auch zum Lernen für die Schule nutzen sollte, sollten Sie gemeinsam mit ihm/ihr folgende Fragen beantworten:

Frage 1: Lernen in den Ferien – Stehen nach den Ferien wichtige Prüfungen bei Ihrem Teenager an?

Falls ja, dann muss sich Ihr Kind in der Ferienzeit darauf vorbereiten. Wer nach den Ferien Übertritts- oder Versetzungsprüfungen zu bestehen hat oder einfach nur eine wichtige Mathe-Arbeit schreibt, sollte die schulfreie Zeit als Chance zum stressfreien Lernen unbedingt nutzen. Sinnvoll ist es, wenn Ihr Kind mit Hilfe eines Lernplans vorab genau festlegt, an welchem Tag es welche Inhalte lernt. Auch die tägliche Lernzeit sollte es dabei im Vorhinein festlegen. So muss es nicht jeden Tag neu überlegen, wann es mit dem Lernen beginnt, und kann nach dem Lernen seine Freizeit ohne schlechtes Gewissen genießen. 

Trotzdem sind freie Tage am Ferienanfang wichtig. Stehen die Prüfungen zum Beispiel erst nach den Oster- oder Sommerferien an, dann gönnen Sie Ihrem Kind eine lernfreie Zeit gleich zu Beginn der Ferien. Ist der Energietank wieder voll, kann es losgehen.

Frage 2: Lernen in den Ferien – Ist Ihr Teenager ein mittelmäßiger oder guter Schüler?

Dann haben Sie es gut und brauchen sich keine Gedanken über das Lernen in den Ferien zu machen. Wenn Ihr Kind seine Versetzung schafft, ein passables oder sogar tolles Zeugnis hat, dann lassen Sie ihm seine lernfreie Zeit. Solche Schüler finden sich auch bald nach dem Ferienende wieder in den gewohnten Schul- und Lernrhythmus ein. Wer in den Ferien trotzdem etwas für seine Noten tun möchte, sollte das dann aber absolut freiwillig, also ohne elterlichen Druck, machen.

Die Ferien sind eine prima Gelegenheit, das erlebnisreiche und lebensnahe Lernen zu fördern. Beteiligen Sie Ihr heranwachsendes Kind an der Ferien- bzw. Urlaubsplanung, und fragen Sie es, worauf es Lust hat. Von Tagesausflügen zu spannenden Mitmach-Museen bis hin zu historischen Orten, an denen Ihr Kind Geschichte „live“ nachvollziehen kann, bietet sich vieles. Auch Sport-, Musik-, Natur- und Erlebniscamps oder Sprachreisen für heranwachsende Jugendliche kommen als alternative Feriengestaltung zum Familienurlaub in Frage. Erkundigen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind nach den verschiedenen Möglichkeiten, machen Sie ihm Angebote, und halten Sie so seine natürliche Neugier wach.

Frage 3: Lernen in den Ferien – Müssen größere Lernlücken in der Pubertät geschlossen werden?

Wenn das so ist, sind die Ferien eine gute Zeit, dies schnell, unkompliziert und konzentriert zu schaffen. Ohne Zeit- und Termindruck kann Ihr Kind sich in den Ferien auf seine ein oder zwei Problemfächer konzentrieren und zum Beispiel Englischvokabeln nachlernen oder Grammatik üben. Nach den Ferien findet Ihr Kind dann leichter wieder den Anschluss und kann selbstbewusster sowie motivierter am Unterricht teilnehmen. Sinnvoll ist es dennoch, wenn Ihr Kind zu Beginn der Ferien erst einmal eine größere Lernpause zum Kräftetanken hat. Wenn Sie zum Beispiel zu Beginn der Sommerferien gemeinsam in den Urlaub fahren, sollten die Schulbücher in dieser Zeit zu Hause bleiben. Lernen zum Ferienende hin hat außerdem den Vorteil, dass Ihr Kind sein Gehirn bereits „angeknipst“ hat, wenn die Schule wieder beginnt.

Manchmal sind auch ältere Schüler damit überfordert, genau festzulegen, was sie in den Ferien konkret nachholen müssen. Fragen Sie also Ihr Kind rechtzeitig vor Ferienbeginn, ob es seine Lernthemen für die Ferien im Griff hat. Falls nicht, sollte es sich mit seinem Fachlehrer rechtzeitig zu einem Beratungsgespräch verabreden.

Frage 4: Lernen in den Ferien – Hat Ihr Kind in der Schule weitgehend den Anschluss verloren?

Falls das so sein sollte, gehört Ihr Kind vermutlich auch zu der Gruppe Schüler, die ohne kontinuierliche Unterstützung während der Schulzeit und in den Ferien kaum mithalten könnte. Hier zu sagen, was für Ihr Kind am besten ist, können Sie bei einem heranwachsenden Jugendlichen als Eltern bald nicht mehr allein entscheiden. Um große fachliche Lücken in gleich mehreren Fächern auszugleichen, braucht Ihr Kind viel Energie, Motivation und Durchhaltevermögen. Die Bereitschaft, die Ferien zum Lernen nutzen zu wollen, muss ganz klar von Ihrem Kind ausgehen, sonst bleibt das Lernen unproduktiv.

Fehlt Ihrem Kind dieser Ehrgeiz, ist es vielleicht an der Zeit, die Ferien mal ganz anders zu nutzen, zum Beispiel um mit ihm über schulische Alternativen nachzudenken. Ein Kind, das oft oder dauerhaft überfordert ist, benötigt mehr als gute Schüler seine Ferien. Werden die Ferien aber immer häufiger zum Nachlernen genutzt, dann beratschlagen Sie mit Ihrem Kind ernsthaft das Wiederholen der Klasse oder einen Schulwechsel.