Nächtliche Wanderungen: Sollten Babys im eigenen Zimmer schlafen?

Schon in der Schwangerschaft überkommt die meisten Mütter das Bedürfnis, ihrem Baby ein eigenes kleines Reich einzurichten. Doch wünscht sich ein Baby auch nachts nicht eher die Nähe der Eltern? Und wann ist der Umzug ins eigene Zimmer zum Schlafen zu empfehlen? 

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Schlaftipps für Babys

Man könnte geradezu ins Schwärmen geraten, wenn man sieht, welch niedliche Zimmer für Babys es inzwischen gibt. Doch findet in den ersten Lebensmonaten oft nicht mehr als das Wickeln darin statt. Denn Babys sind am liebsten ständig in der Nähe ihrer Eltern.

Wenn Sie Ihr Baby fragen könnten, was es sich wünscht, würde es sicher antworten, dass es gerne viel am Körper getragen werden und nachts ganz in Ihrer Nähe schlafen möchte. Denn menschliche Babys sind so genannte Traglinge, die intensiven Körperkontakt zur Mutter brauchen. Viele Babys schlafen in den ersten Lebensmonaten entweder im Elternbett, in einem Beistellbettchen (z. B. Babybalkon, Babybay) direkt am Elternbett oder in einem Stubenwagen bzw. einem separaten Bettchen im Schlafzimmer. Das hat folgende Vorteile: Sie hören (und fühlen) Ihr Baby sofort, wenn es aufwacht und unruhig wird. Es ist praktisch, wenn Sie nicht groß aufstehen müssen, um Ihr Baby zu stillen oder ihm das Fläschchen zu geben.

In der Nähe der Eltern schlafen viele Babys problemloser ein und besser durch. Auch später, im zweiten Lebenshalbjahr und sogar im Kleinkindalter, ist ein Kinderzimmer aus der Sicht Ihres Kindes entbehrlich. Ihr Kind kann dann in seinem eigenen Bettchen in Ihrem Zimmer schlafen, und spielen wird es sowieso immer am liebsten da, wo auch Sie sind: in der Küche, im Wohnzimmer oder auch im Garten. Denn es braucht ständig den Kontakt zu Ihnen, um sich sicher zu fühlen und beruhigt spielen zu können. Manchmal muss es sich rückversichern, dass alles in Ordnung ist, es braucht kurz Hilfe bei einem Problem oder auch eine neue Anregung, um weiterspielen zu können.

Schlafen bei den Eltern schützt das Baby vor Plötzlichem Säuglingstod

Seit Jahren ist bekannt, dass Babys seltener am Plötzlichen Säuglingstod sterben, wenn sie in der Nähe der Eltern schlafen. Die gleichmäßigen Atemgeräusche der Eltern haben offenbar einen positiven Einfluss auf die Atemregulation des Babys. Experten empfehlen ein eigenes Babybett im Elternschlafzimmer während des gesamten ersten Lebensjahres, denn es gibt eine Reihe von Studien, die darauf hindeuten, dass Schlafen im Elternbett das Risiko für den Säuglingstod etwas erhöht. Das gilt insbesondere dann, wenn ein Elternteil oder beide Raucher sind. Auch wenn Ihr Baby Flaschennahrung erhält, ist es besser im eigenen Bettchen neben dem Elternbett aufgehoben. Ein Beistellbettchen ist die beste Lösung, wenn es darum geht, das Risiko des Säuglingstodes gering zu halten, dem Baby gleichzeitig die größtmögliche Nähe zu gewähren und der Mutter das Stillen zu erleichtern.

  • Mein Tipp: So gewöhnen Sie Ihr Baby an sein Kinderzimmer

    Auch wenn Sie Ihr Baby oder Kleinkind nachts bei sich schlafen lassen, können Sie es langsam an sein Kinderzimmer gewöhnen. Sie können es z. B. dort zum Mittagsschlaf hinlegen oder jeden Tag eine gewisse Zeit mit ihm im Kinderzimmer spielen. Im zweiten Lebensjahr können Sie behutsam versuchen, das Kinderzimmer für kurze Zeit zu verlassen, sodass Ihr Kind lernt, auch mal einige Minuten alleine dort zu spielen. Aus entwicklungspsychologischer Sicht eignet sich das Alter zwischen drei und vier Jahren am besten für den Umzug ins eigene Zimmer. Bis zu diesem Alter brauchen Kinder bei nächtlichem Aufwachen in der Regel die Nähe der Eltern, um sich sicher zu fühlen.