So kann Ihr Kind seine Wut spielerisch ablassen

Kleine Kinder werden von großen Gefühlen oft richtig übermannt. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es sich mit Bewegungsspielen abreagieren kann, ohne seine Wut an Geschwistern oder Freunden auszulassen. 

Inhaltsverzeichnis

Anti-Wut Tipps für Kinder

Nach stressigen Erlebnissen sollte Ihr Kind den aufgebauten Druck in bewegungsintensiven Spielen ablassen, um sich dann wieder entspannen zu können. Alle vorgestellten Spiele sind – mit Ausnahme des Boxsackes – ab dem Kindergartenalter geeignet.

Wenn Ihr Kind voller Wut ist, sollte es sich auspowern können

Gute Möglichkeiten dafür sind z. B.: fünf Runden durch den Garten laufen – als Notlösung in der kalten Jahreszeit zumindest mehrmals

  • den Gang entlang flitzen
  • Seilspringen
  • auf einem Trampolin hüpfen
  • kräftig schaukeln

Für Geschwister: Kissenschlacht oder Papierball-Schlacht Nach einigen Minuten „Vollgas“ bremsen Sie Ihr Kind und fordern es auf, ein paar Minuten auszuruhen. So verhindern Sie – speziell bei zappeligen, überaktiven Kindern –, dass Ihr Kind völlig „überdreht“ und sorgen dafür, dass es wieder zur Ruhe kommen kann.

Ein Boxsack hilft Ihrem Kind seine Wut loszuwerden

Kräftig mit den Fäusten auf etwas einschlagen befreit von Wut und Aggressionen. Natürlich können Sie einen richtigen Boxsack kaufen und an der Zimmerdecke aufhängen. Sie können einen „Prügelsack“ aber auch selber machen. Schon Kinder im zweiten Lebensjahr können daran ihre Wut auslassen.

Sie brauchen:

  • einen großen Leinensack
  • Füllmaterial, z. B. fest zusammengeknülltes Zeitungspapier oder sehr trockenes Laub aus dem Garten
  • ein Stück Seil

So wird’s gemacht:

Ganz wichtig: Das verwendete Füllmaterial darf nicht zu leicht sein, sonst bietet der Sack später keinen ausreichenden Widerstand, aber auch nicht zu hart, damit es nicht zu Verletzungen kommen kann. Zeitungspapier können Sie direkt in den Sack stecken. Laub sollten Sie, damit es nicht später bei jeder Benutzung rieselt, nur in eine sicher verschlossene große Plastiktüte oder einen sauberen Müllbeutel hineinstecken. Jetzt nur noch den Sack mit dem Seil zubinden und in Brusthöhe aufhängen.

Mein Tipp: Wenn Ihr Kind voller Wut ist
Für trotzige Wüteriche im Kleinkindalter genügt auch ein großes, festes Kissen, das Sie entweder an einer Ecke mit einer stabilen Schnur aufhängen oder aber einfach auf den Boden legen können.

Bauen Sie mit Ihrem Kind eine Meckerhöhle, damit es sich von seiner Wut befreien kann

Erlauben Sie Ihrem Kind, sich immer dann, wenn es so richtig wütend ist, aus vielen Kissen und Decken eine Meckerhöhle zu bauen, beispielsweise unter dem Couchtisch oder im Kinderzimmer. Höhlenbauen finden fast alle Kinder toll, und beim Herbeischleppen von Decken und Kissen muss es sich schon einmal plagen – das lenkt von seiner Wut ab. Ist die Höhle dann fertig, kann es sich hineinsetzen, in die Kissen boxen, vor sich hinmaulen oder auch lauthals schimpfen.

Mein Tipp:
Mischen Sie sich möglichst wenig ein, wenn Ihr Kind sich den Frust von der Seele meckert. Es sollte dabei jedoch niemanden direkt beleidigen und beschimpfen dürfen.

Gut gebrüllt, Löwe

Wut und Frust lässt sich prima durch lautes Gebrüll abbauen. Dazu kann sich Ihr Kind (ab drei bis vier Jahren) in den brüllenden Löwen verwandeln, eine klassische Yoga-Übung. Es sitzt auf seinen Fersen und hat die Hände zunächst auf den Oberschenkeln liegen. Doch nun wird es zum Löwen, richtet den Oberkörper drohend auf, streckt seine Hände nach oben und spreizt seine Finger, die zu gefährlichen Krallen werden. Es atmet durch die Nase ein, reißt die Augen weit auf und atmet aus, indem es die Zunge so weit wie möglich herausstreckt und dabei laut wie ein Löwe brülllt.

Mein Tipp:
Im akuten Wutanfall kommen Sie gar nicht an Ihr Kind heran. Es muss den „brüllenden Löwen“ also vorher schon kennen gelernt haben, um ihn im Akutfall nach einer kurzen Erinnerung daran einsetzen zu können.