Ich bin stark: 10 Punkte für mehr Selbstvertrauen

Es ist gar nicht schwer, Ihrem Kind jeden Tag ein Stück mehr Selbstbewusstsein zu vermitteln. Mit dieser 10-Punkte-Kurzanleitung gelingt Ihnen das!  

Inhaltsverzeichnis

Mehr Selbstvertrauen für Ihr Kind

Machen Sie Ihre Liebe nicht von Leistungen oder Wohlverhalten Ihres Kindes abhängig. Nehmen Sie Ihr Kind an, wie es ist, auch – oder gerade dann – wenn es Ihren Vorstellungen nicht entspricht, weil es z. B. ein so genanntes Schreibaby ist oder weil es extrem dickköpfig ist. Und vergessen Sie nie: Wenn Ihr Kind etwas nicht kann, so gibt es doch auch viele Dinge, die ihm gut gelingen.

Mein Tipp:

Sehen Sie die vermeintlich schlechten Eigenschaften Ihres Kindes doch in einem neuen, positiven Licht – dann fällt Ihnen das Annehmen viel leichter! Ihr Kind ist nicht stur, sondern eben willensstark. Es ist nicht unordentlich, sondern kreativ. Es ist keine „Quasselstrippe“, sondern kommunikativ.

2. Zeigen Sie Ihre Liebe ganz deutlich

Beispielsweise durch viel Körperkontakt (umarmen, schmusen, gemeinsam toben) und zusammen verbrachte Zeit. Interessieren Sie sich für das, was Ihrem Kind gerade besonders wichtig ist. Sagen Sie ihm auch immer wieder, wie sehr Sie es lieben und warum es so einzigartig ist.

3. Haben Sie Respekt vor Ihrem Kind

Achten Sie die Gefühle Ihres Kindes und akzeptieren Sie in weniger wichtigen Dingen auch mal das eine oder andere „Nein“. Das gilt besonders für „erzwungene Zärtlichkeit“: Kein Kind sollte dazu gezwungen werden, Küsschen zu geben, wenn es das nicht selbst möchte. Lassen Sie Ihr Kind so oft wie möglich selbst entscheiden oder beziehen Sie es in Ihre Entscheidungen mit ein, etwa wohin der nächste Sonntagsausflug geht. Und: Belügen Sie Ihr Kind niemals, das würde das Vertrauensverhältnis empfindlich stören!

4. Seien Sie mutig: Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu!

Auch wenn Sie es dann nicht unter Kontrolle haben: Erlauben Sie ihm schon im Krabbelalter, sich so weit, wie es sich traut, von Ihnen zu entfernen (natürlich nur in kindersicherer Umgebung!), ohne dass Sie es zurückholen. Halten Sie es am Spielplatz nicht davon ab, Klettergeräte zu erklimmen, die Ihnen zu gefährlich erscheinen. Bleiben Sie dabei anfangs lieber in der Nähe, um Ihr Kind notfalls unterstützen zu können. Trauen Sie ihm – je nach Umgebung – ab fünf bis sechs Jahren zu, auch mal allein zum Bäcker zu gehen.

5. Lassen Sie Ihr Kind seine eigenen Erfahrungen machen

Schlüpft Ihre vierjährige Tochter öfter mal verkehrt in die Schuhe, können Sie zunächst abwarten, ob sie selbst merkt, dass es „andersherum“ viel bequemer wäre. Stellt sie es nach zwei bis drei Minuten nicht selbst fest, können Sie immer noch fragen: „Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn du die Schuhe mal andersherum anziehen würdest? Würde das deinen Füßen besser gefallen?“

6. Stehen Sie zu Ihren Gefühlen!

Wenn Sie innerlich vor Wut kochen, sollten Sie sich nicht dazu zwingen, freundlich zu lächeln. Das verwirrt Ihr Kind nur. Es darf ruhig merken (und kann das auch gut aushalten!), wenn es Sie richtig auf die Palme gebracht hat. Natürlich sollten Sie es nicht beschimpfen, doch dürfen Sie Ihren Ärger ausdrücken, am besten in der Ich-Form: „Ich ärgere mich, wenn hier schon wieder alles rumliegt, obwohl ich eben erst aufgeräumt habe!“

7. Ermutigen und loben Sie Ihr Kind!

Gerade wenn Ihr Kind unsicher oder ungeschickt ist und Ihrer Meinung nach nichts „Rechtes“ zusammenbringt, braucht es Ihre Ermutigung. Ihr Lob muss aber immer ehrlich gemeint sein. Loben Sie also z. B., wenn Ihnen die Bastelei oder das Bild nicht gefällt, den Eifer, mit dem Ihr Kind bei der Sache war. Sprechen Sie prinzipiell möglichst positiv, etwa „Ich finde es gut, dass du …!“ statt „Das war nicht schlecht …“

8. Hören Sie gut zu!

Ihr Kind sollte Ihnen alles sagen dürfen, was es bedrückt. Das wird es jedoch nur dann tun, wenn es sich sicher sein kann, dass Sie ihm zuhören. Auch wenn Ihnen manche Probleme Ihres Kindes eher lächerlich vorkommen: Ihrem Kind ist es bitter ernst! Unterbrechen Sie es nicht, wenn es darüber berichtet. Sagen Sie ihm, dass Sie verstehen können, wie es sich fühlt. Bieten Sie keine vorschnellen Lösungen an. Fragen Sie lieber: „Was, meinst du, könnten wir dagegen tun?“ Haben Sie gerade einmal keine Zeit, um sich Ihrem Kind sofort zu widmen, sollten Sie ihm genau sagen, wann Sie ihm zuhören können, etwa: „Wenn ich das Telefonat beendet habe, setzen wir uns zusammen aufs Sofa, und dann erzählst du es mir!“

9. Kritisieren Sie nur falsches Verhalten, aber nie Ihr Kind!

Setzen Sie am besten „Ich-Botschaften“ ein, etwa: „Ich möchte nicht, dass du deine Schwester schlägst – auch nicht wenn sie deinen Turm umgeworfen hat“ statt „Immer musst du gleich hauen! Du bist eine richtiger Streithammel!“ Wenn Sie kritisieren, sollten Sie Ihrem Kind gleichzeitig sagen, was es in Zukunft besser machen kann oder wie es sich verhalten sollte.

Mein Tipp:

Stellen Sie eine Liste auf, die alle positiven Eigenschaften Ihres Kindes enthält. Im Erziehungsalltag schleichen sich so oft Gedanken wie „Wenn es nur besser gehorchen/weniger trödeln würde“ oder „Wenn es nur nicht so schusselig (oder unordentlich oder unruhig…) wäre“ ein. Dabei übersehen Sie leicht, dass Ihr Kind z. B. äußerst kreative Spielideen hat, hingebungsvoll bastelt oder sich rührend um kleinere Kinder kümmert.

10. Strafen Sie Ihr Kind nicht durch Liebesentzug

Es leidet darunter, wenn Sie ihm über Stunden hinweg böse sind oder es nicht beachten. Eine kurze Auszeit oder ein kurzes Ignorieren für wenige Minuten können als Erziehungsmaßnahme aber durchaus sinnvoll sein.