Leidet Ihr Kind unter Stress?

Zu viel Stress macht irgendwann krank. Damit Ihr Kind nicht in zu viel Stress gerät, braucht es Ihre Hilfe. Hier erfahren Sie, ob Ihr Kind anfällig für Stress ist, wie Sie Stresssymptome erkennen und wie Sie Ihrem Kind helfen können. 

Inhaltsverzeichnis

Stress und Stresssymptome

Jedes fünfte Kind hat heutzutage mit negativem Stress zu kämpfen. Schon Grundschüler reagieren auf den Leistungsdruck und die hohen schulischen Anforderungen mit Stresssymptomen. Kopf- und Ohrenschmerzen, Nägelkauen, Hautausschlag, Ängste, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen und Verhaltensauffälligkeiten können Stresssymptome sein. Dabei bedeutet Stress für jedes Kind etwas anderes. Manches reagiert schon mit Stresssymptomen wie Schlafstörungen wegen einer nicht gemachten Hausaufgabe, ein anderes hält Termindruck nicht aus oder kriegt erst Stress, wenn seine Versetzung gefährdet ist. Ein gewisses Maß an Anspannung und Nervosität vor neuen Aufgaben ist allerdings gesund und mobilisiert die Kräfte Ihres Kindes. Im Körper wird bei geringem Stress Adrenalin ausgeschüttet, das Ihrem Kind hilft, schnell zu reagieren. Anschließend produziert der Körper das Hormon Cortisol, mit dem er mehr Energie erhält und somit leistungsfähiger wird. Nach dem gesunden Stress sollte das Cortisol aber wieder abgebaut werden, damit der Körper sich nach dem Stress erholen kann. Geschieht das nicht, steigt die Cortisolkonzentration stetig an und wirkt sich ungünstig auf die Nervenzellen im Gehirn aus. Dieser Dauerstress und der fehlende Ausgleich bewirken dann Denkblockaden und negative Gefühle bei Ihrem Kind.

Stress bei Kindern: Ruhephasen sind wichtig

Oft ist es eine Vielzahl von unterschiedlichen Anforderungen, die letztlich den Stress auslösen, denn unser Alltag ist hektisch und bietet nur noch wenige ruhige Phasen gegen Stress. Nachmittage ohne Fernsehen, lange Spaziergänge oder gemeinsame Gespräche nach dem Abendessen sind in vielen Familien selten geworden. Solche Erholungsinseln gegen Stress im Alltag geben Ihrem Kind Kraft und Energie für die nächsten Aufgaben. Fehlen solche Ruhephasen, können, ausgelöst durch Stress, schlechte Noten, Streit mit den Freunden oder zu großer Ehrgeiz dann schnell der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Im Gegensatz zu vielen Erwachsenen sehen Kinder die Überlastung durch Stress nicht kommen. Sie verzweifeln von einer Sekunde auf die andere, werden krank und verweigern sich bei Stress.

Für die meisten Kinder sind die Anforderungen der Schule gut zu bewältigen. Die steigenden Leistungsanforderungen sind auf das Alter der Kinder abgestimmt und sollten sie eher zum Lernen motivieren, als ihnen Angst und Stress zu bereiten. Durch die liebevolle Anerkennung der Eltern und die altersgemäße Förderung durch die Schule werden Kinder in ihrer Entwicklung unterstützt und erhalten die notwendige Rückendeckung für das Lösen schwieriger Aufgaben. Gleichzeitig werden sie dadurch vor Stress bewahrt. Kritisch und anfällig für Stress wird es immer dann, wenn für das einzelne Kind die nächste Hürde zu hoch gesteckt ist. Freut sich beispielsweise die Klasse auf die Aufführung eines einstudierten Theaterstücks, kann das für ein schüchternes, ängstliches und zurückhaltendes Kind großen Stress bedeuten, weil es öffentlich auftreten soll und dies überhaupt nicht gerne macht. Die neu eingeführte Entspannungsstunde gegen Stress, bei der die Kinder 30 Minuten lang meditieren lernen, überfordert ein hyperaktives Kind, konfrontiert es mit seinen Grenzen und löst wiederum Stress aus. Da es durch die Situation überfordert ist, wird es mit Stresssymptomen reagieren. In beiden Fällen kann das Problem und der Stress nur individuell gelöst werden.