Vorlesen fördert Fantasie und Sprachvermögen Ihres Kindes

Ihr Kind ist wie ein unbeschriebenes Blatt und möchte gerade von Ihnen als Eltern so viel wie möglich über die Welt erfahren. Das Vorlesen von Geschichten unterstützt diesen kindlichen Lerneifer, denn auf diese Weise versteht Ihr Kind mehr von der Welt und wie sie aufgebaut ist. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Vorteile des Vorlesens und bekommen interessante Tipps, was Sie beim Vorlesen beachten sollten. 

Inhaltsverzeichnis

Frühkindliche Förderung durch Vorlesen

Vorlesen ist interaktiv. Wenn Sie etwas vorlesen, teilen Sie sich dem anderen mit, in diesem Fall Ihrem Kind. Ihr Kind wird wiederum dazu angeregt, über das Gehörte nachzudenken und darauf zu reagieren. Deshalb lernt Ihr Kind beim Vorlesen besser zuzuhören, sich zu konzentrieren und das Gehörte danach wiederzugeben. Außerdem regen Geschichten bei Kindern sowohl Fantasie als auch Kreativität an und fördern die Wahrnehmung. Wenn Sie Ihrem Kind etwas vorlesen, verbringen Sie gemeinsame Zeit miteinander und dies stärkt die wichtige Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Kind. Gleichzeitig trainieren auch Sie Ihre eigene Fantasie und Konzentration sowie das Sprach- und Lesevermögen.

Was Vorlesen bei Ihrem Kind bewirkt:

  • Vorlesen regt die Fantasie und Kreativität an
  • entwickelt das Vorstellungsvermögen
  • hilft die Welt zu verstehen (z. B. Emotionen, Handlungen, Werte)
  • trainiert die Konzentrationsfähigkeit
  • hilft Gehörtes besser umzusetzen
  • schult das Sprachvermögen und erweitert den Wortschatz
  • unterstützt das Lesenlernen, wenn gemeinsam gelesen wird

Durch Vorlesen die Fantasie Ihres Kindes anregen

Geschichten regen die Fantasie an, entführen den Zuhörer in fremde Welten und lassen einen Abenteuer erleben. Durch Geschichten lernt man die Welt aus einem anderen Blickwinkel kennen, aus den Augen einer anderen Person. Man lernt Empathie – die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Das geht sowohl Ihnen als auch Ihrem Kind so. Geschichten helfen Kindern, ihr Vorstellungsvermögen zu entwickeln und auszubauen. Auch allgemein wird die Kreativität gefördert. Beim Vorlesen kann sich das Kind ganz auf die Geschichte und ihren Inhalt konzentrieren und mit ihr interagieren. Die meisten Kinder denken die Geschichte schon weiter und fragen auch danach ("Hat er den Schatz gefunden?" etc.). Zum Vorlesen gibt es viele verschiedene Arten von Geschichten. Märchen zum Beispiel, die Klassiker unter den Erzählungen, liefern Abenteuer, zwischenmenschliche Beziehungen, Lösungsvorschläge bei Konflikten, außerdem allgemeine Wert- und Moralvorstellungen, also eine klare Welteinteilung in Gut und Böse – dies ist am Anfang sehr wichtig für Ihr Kind. Interessant sind auch personalisierte Geschichten. Hier werden bekannte Personen und das Kind selbst in die Geschichte eingebaut und erleben dort ihre Abenteuer. Wenn Sie sich die Geschichten nicht selbst ausdenken möchten, können Sie auch im Internet tolle personalisierte Kindergeschichten auf Sie und Ihr Kind maßgeschneidert bestellen.

Zuhören und die Welt verstehen

Während Ihr Kind etwas vorgelesen bekommt, muss es konzentriert zuhören, sonst kann es schnell nicht mehr der Handlung folgen. Die gesteigerte Konzentrationsfähigkeit kommt Ihrem Kind in Alltag und später auch der Schule ungemein zugute. Mithilfe der Geschichten lernt Ihr Kind auch die Welt zu verstehen und Dinge einzuordnen, z. B. die unterschiedlichen Emotionen und Verhaltensweisen, die in der Welt vorkommen. Ebenso wird Ihr Kind lernen, Lösungen für Konflikte zu finden – denn darum drehen sich die meisten Geschichten: die Protagonisten der Geschichte stehen vor einem Problem, das gelöst werden muss. Dabei werden sicherlich auch viele Fragen während des Vorlesens entstehen. Aber Fragen sind immer gut. Bemühen Sie sich, das Interesse Ihres Kindes genügend zu befriedigen. Der natürliche Lerneifer sollte stets gefördert und keinesfalls unterdrückt werden. Durch das Vorlesen entwickelt sich bei Ihrem Kind auch ein natürliches Sprachgefühl und erweitert immer wieder seinen Wortschatz.

Vorlesen fördert Eltern und Kinder gleichermaßen – ein paar Tipps fürs Vorlesen

  • Auch die Fantasie, Kreativität und das Lesevermögen von Erwachsenen wird durch Vorlesen gefördert. Da haben Sie gleich doppelt etwas davon.
  • Beim Vorlesen sollten Sie mit vollem Einsatz und Spaß dabei sein, z. B. indem Sie Emotionen wie Wut, Angst, Freude richtig herüberbringen. So bleibt es spannend für Sie und Ihr Kind – schließlich wollen auch wir Erwachsenen keinem monotonen Geleier zuhören.
  • Nehmen Sie sich genügend Zeit und suchen sich einen ruhigen, gemütlichen Platz zum Vorlesen. Ständige Unterbrechungen stören die Aufmerksamkeit und dämmen den Spaß. Sonst könnte Ihr Kind schnell meinen, Sie würden sich nicht genügend interessieren.
  • Feste Vorlesezeiten können einen geregelten Tagesablauf unterstützen – etwa immer zum Schlafengehen vorlesen oder an einem besonderen Tag, z. B. immer Sonntagnachmittag. Kinder brauchen feste Orientierungspunkte und das Vorlesen wird so etwas Besonderes, auf das sich alle freuen.
  • Schauen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind ins Buch, während Sie vorlesen. Sprechen Sie über Bilder und Handlungen und versuchen Sie aufkommende Fragen so gut es geht zu beantworten. Falls Sie etwas nicht genau wissen, geben Sie es ruhig zu. Recherchieren Sie eventuell gemeinsam mit Ihrem Kind, um eine Antwort zu finden.
  • Denken Sie sich alternative Handlungen und Enden aus – das macht gerade bei Lieblingsbüchern Ihres Kindes Sinn. So wird es erstens nicht langweilig und zweitens wird auch das Interesse des Kindes für das geweckt, was da wirklich steht.

Gemeinsames Lesen kann auch als Hilfe beim Lesenlernen dienen. Lassen Sie sich ruhig auch einmal etwas vorlesen, wenn Ihr Kind schon etwas lesen kann.