Hausaufgabenbetreuung organisieren: So machen Sie es richtig

Das Anfertigen der Hausaufgaben ist in vielen Familien nicht nur ein unerfreulicher Diskussionspunkt, sondern auch ein nicht zu vernachlässigender Zeitfaktor. Leider wird nicht in allen Schulen nach dem Unterricht eine Hausaufgabenbetreuung angeboten. Eigeninitiative ist das Zauberwort, mit dem der Stress am Nachmittag reduziert werden kann. 

Inhaltsverzeichnis

Eine gute Betreuung für die Hausaufgaben finden

Nachhilfeeinrichtungen oder private Förderangebote, oft nicht ganz billig, gibt es zuhauf. Wer individuelle Betreuung möchte und bezahlen kann, bekommt sie auch. Anders sieht es mit einer qualifizierten Hausaufgabenbetreuung aus. Im Unterschied zur Nachhilfe oder Lerntherapie, die meistens nur einmal pro Woche stattfinden, fallen die Hausaufgaben jeden Tag an. Je nach Lernbereitschaft des Kindes und dem Anforderungsprofil der Lehrer kommen da auch in der Grundschule schon mal leicht ein bis zwei Stunden Arbeit am Nachmittag zusammen.

Gründen Sie eine eigene Hausaufgabenbetreuung

Wenn in der Schule oder im Ort keine Hausaufgabenbetreuung angeboten wird, können Sie sich durch ein privates Angebot entlasten. Je besser Ihre Planung im Vorfeld ist, desto reibungsloser wird sie funktionieren. Treffen Sie ein paar grundlegende Entscheidungen, bevor das Projekt starten kann.

1. Ort und Zeit der Hausaufgabenbetreuung

Legen Sie den oder die Ort(e) fest, an dem/denen die Gruppe arbeiten soll. Wichtig bei dieser Entscheidung ist eine klare, regelmäßige Struktur. Entweder kann der Arbeitsort jeden Tag der gleiche sein, also eventuell ein Raum in der Schule, in einem öffentlichen Gemeindehaus bzw. Verein oder ein privates Zimmer bei einem der Kinder zu Hause. Denkbar ist es auch, dass die Kinder jeden Tag woanders arbeiten. Dabei muss allerdings sichergestellt sein, dass jeder Tag über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten einem bestimmten Raum und einer gleich bleibenden Uhrzeit zugeordnet ist. Notieren Sie sich mögliche Lernorte für Ihr Kind.

2. Gruppe für die Hausaufgabenbetreuung

Ebenso wichtig wie ein Lernort ist eine stabile Lerngruppe. In einer Hausaufgabengruppe richtet sich die Anzahl der teilnehmenden Kinder auch nach deren Arbeitsverhalten und Klassenzugehörigkeit. Auch das Thema Konzentration ist sehr wichtig: Sehr unkonzentrierte und unruhige Kinder sollten in einer kleinen Gruppe von nicht mehr als drei Schülern lernen, und zwar möglichst aus der gleichen Klasse. Überlegen Sie, welche 3-4 Schüler gut in eine Hausaufgabengruppe passen würden.

Damit die Hausaufgabengruppe funktioniert, brauchen sie einen guten Betreuer. Er oder sie muss ein gewisses Maß an Autorität mitbringen sowie eine ruhige und konzentrierte Arbeitsatmosphäre erzeugen können. Notieren Sie sich die Namen einiger Personen, die sich für die Betreuung der Hausaufgabengruppe eignen würden.

4. Verbindliche Regeln für die Hausaufgabenbetreuung

Die teilnehmenden Kinder sollten auf alle verbindlichen Regeln hingewiesen werden. Stellen Sie ein Regelplakat zusammen, möglichst knapp und klar, und hängen Sie es gut sichtbar im Hausaufgabenraum auf. Bei Bedarf können die Kinder so schnell darauf hingewiesen werden. Je nach Gruppe können die Regeln unterschiedlich sein.

5. Stundenprotokoll der Hausaufgabenbetreuung

Jeder Betreuer, egal ob Elternteil oder Student, sollte kurze Notizen zur Stunde in einem allgemeinen Ordner anfertigen. Fehlende Kinder, spezielle Fragen oder andere Besonderheiten können hier aufgeschrieben und jederzeit von den anderen Betreuern nachgelesen werden.

So gelingt Ihre eigene Hausaufgabengruppe
Sprechen Sie im Vorfeld der Hausaufgabengruppe unbedingt mit allen Eltern ab, ob die Kinder die Stunde vorzeitig verlassen dürfen, wenn ihre Hausaufgaben fertig sind. Stellen Sie andernfalls gutes Beschäftigungsmaterial bereit, zum Beispiel ein paar klassische Brettspiele, Vokabel-Flashcards oder Mathe-Knobelaufgaben, um Störungen durch Kinder vorzubeugen, die ihre Hausaufgaben schneller als die anderen erledigt haben.