Kinderohren vor Lärm schützen

Auch wenn Kinder selbst gerne Lärm machen und Lärm sie nicht zu stören scheint, kann er ihnen schaden. Neben Schäden an den Ohren können dadurch auch Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme auftreten.  

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So vermeiden Sie schädlichen Lärm für die Ohren

Unser Gehör ist immer auf Empfang. Sehr lauter Lärm – selbst wenn er nur kurz sind – oder eine langfristige Lärmbelastung können die Flimmerhärchen in den Ohren dauerhaft zerstören und zu Schwerhörigkeit führen. Bei den Einschulungsuntersuchungen weisen bereits 5 Prozent der Kinder Hörverluste auf. Bei den Jugendlichen ist – „dank“ MP3-Player, lauter Konzerte und Discos – bereits jeder Vierte von Hörschäden betroffen.

Kurzer Lärm beeinträchtigt die Funktion der Ohren

Neben Dauerlärm sind kurze, laute Knalle besonders gefährlich für die Ohren. Ist das laute Geräusch nur kurz, wird seine Lautstärke gar nicht so stark empfunden. Trotzdem genügt ein einziger lauter Knall, etwa von einer direkt am Ohr abgefeuerten Spielzeugpistole, um das Gehör dauerhaft zu schädigen. Die schlimmsten Krachmacher finden Sie im „Lärmometer“ (siehe Abbildung). Leider ist auch manches Kinderspielzeug zu laut. In einem früheren Test der Zeitschrift Computerbild waren einige Spielzeughandys, direkt ans Ohr gehalten, lauter als ein Düsenjet in 15 Metern Entfernung. Der Spitzenreiter erreichte 133 Dezibel.

Auch „leiser“ Lärm schadet den Ohren

Für die meisten Menschen gehört heute eine ständige Lärmkulisse zum Alltag: die verkehrsreiche Straße, eine nahe gelegene Baustelle, tief fliegende Flugzeuge und auch CD-Player oder Fernseher, die im Hintergrund dudeln. Eine solche Dauerbeschallung, der wir uns nicht entziehen können, ist zwar kein Problem für das Gehör, führt aber bei Kindern wie Erwachsenen zu Stress. Schon bei einer Dauerbelastung von 30 bis 40 Dezibel können Kopfschmerzen oder Herz-Kreislauf-Probleme auftreten. Die Schlafqualität ist reduziert und die Konzentration beeinträchtigt.

Schützen Sie die Ohren und vermeiden Sie Lärm, wo immer es geht!

Sorgen Sie im Alltag für „Stille-Inseln“: Lassen Sie Musik oder den Fernseher nicht im Hintergrund laufen. Hören Sie sich mit Ihrem Kind bewusst Musik oder ein Hörspiel an und schalten Sie danach wieder aus. Lassen Sie Ihr Kind ohne Märchen- oder Musikkassette einschlafen. Sie können diese aber ins Abendritual einbauen, wenn Sie das möchten. Prüfen Sie Spielzeug, das Geräusche erzeugt, vor dem Kauf. Achten Sie insbesondere darauf, dass Knackfrosch, Quietscheentchen & Co. auch wirklich als Spielzeug zugelassen sind. Handelt es sich nämlich nur um einen Scherzartikel, braucht dieser nicht die Geräuschnormen für Kinder (nicht lauter als 125 Dezibel im Abstand von 50 Zentimetern) einzuhalten.

Mein Tipp:
Halten Sie sich das Spielzeug probehalber selbst direkt vors Ohr. Wenn es Ihnen schon unangenehm laut ist, eignet es sich garantiert nicht für Ihr Kind! Weil Kinder ihr Spielzeug gerne mal direkt ans Ohr halten, kann selbst ein Produkt, das die Normen einhält, trotzdem zu laut für Kinderohren sein.

Bevorzugen Sie Abspielgeräte mit Lautstärkenbegrenzung. Bei tragbaren Musikabspielgeräten gibt es inzwischen spezielle Lautstärkenbegrenzungssysteme, etwa den „Ear Guard“-Schalter oder AVLS (Automatic Volume Limiter System). Achtung: Besonders leistungsfähige Kopfhörer können trotzdem mehr Lautstärke als vorgesehen bringen!